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Pressemeldung vom 03.07.2012

Studie des NRW-Verbraucherschutzministeriums: Kein Antibiotika im Tränkwasser von Mastgeflügel im Kreis Paderborn nachgewiesen

Kreis Paderborn (krpb). Nordrhein-Westfalens Verbraucherschutzminister Johannes Remmel hat Anfang des Jahres eine weitere Studie in Auftrag gegeben, um dem illegalen Einsatz von Antibiotika in der Masthähnchenhaltung auf die Spur zu kommen. Diesmal ist das Tränkwasser von Mastgeflügel auf mögliche Rückstände überprüft worden. Auch der Kreis Paderborn hat an der Studie teilgenommen: In drei Hähnchenmastbetrieben sind Proben von Tränkwasser entnommen und auf mögliche Antibiotikarückstände überprüft worden. Ergebnis: Negativ. Im Tränkwasser für Mastgeflügel der drei stichprobenartig ausgewählten Mastbetriebe fanden sich keine Restspuren von Medikamenten.

Der leitende Kreisveterinär Dr. Klaus Bornhorst teilte dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) ergänzend mit, dass alle drei untersuchten Betriebe bei der Reinigung die Vorgaben aus dem Leitfaden zur oralen Anwendung von Tierarzneimitteln über das Trinkwasser offensichtlich eingehalten haben. Zum Abschluss der Behandlung wird die Trinkwasserversorgung so eingestellt, dass die Masthühner zunächst das medikierte Trinkwasser aus dem Tränkesystem komplett leer trinken, um Verschleppungen des Arzneimittels in das folgende, nicht medikierte Trinkwasser zu verhindern. Anschließend erfolgt die Reinigung der Leitungen mit speziell für die Anwendung im belegten Stall vorgesehenen Reinigungsmitteln auf Wasserstoffperoxydbasis.

Der Kreis Paderborn hatte bereits im vergangenen Jahr an der ersten Studie des NRW-Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilgenommen. Über einen Zeitraum von sechs Monaten waren vom Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen des Kreises Paderborn alle in der Hähnchenmast eingesetzten Antibiotika monatlich gemeldet worden.
Das damalige Ergebnis: Von Februar bis Juni 2011 waren die Daten von 74 Mastdurchgängen mit insgesamt rund 1,3 Millionen zur Schlachtung anstehenden Masthähnchen ausgewertet worden. Die Paderborner Werte lagen deutlich unter den NRW-Zahlen: Danach kam in 36,5 Prozent der Mastdurchgängen Antibiotika zum Einsatz. 65 Prozent der Tiere wurden mit diesen Substanzen behandelt. „Antibiotika sind in bestimmten Fällen unverzichtbar zur Therapie und Gesunderhaltung von Tieren und Tierbeständen. Fest steht jedoch auch, dass der Einsatz von Antibiotika auf das maximal notwenige Minimum reduziert werden muss“, betont der Leiter des Amtes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen, Dr. Klaus Bornhorst.

Hinter diesen Studien steckt die Sorge, dass sich die so genannten multiresistenten Erreger auch als Folge der industrialisierten Massentierhaltung weiter ausbreiten. Gegen solche Erreger sind die gängigen Medikamente wirkunglos. Sie entwickeln sich damit zunehmend zur Gefahr für den Menschen.

„Jeder Antibiotikaeinsatz muss daher mit größter Sorgfalt erfolgen, um die Gefahr von Resistenzen zu minimieren“, bekräftigt Bornhorst.
Unklar ist zur Zeit, ob die im Rahmen der Studie nachgewiesenen Restmengen eine Resistenzbildung verursachen. Hierzu wird das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Stellungnahme abgeben.

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