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Pressemeldung vom 30.04.2013

Ein halbes Jahrhundert die Heimat gepflegt: Hans Dieter Henkst erhielt das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland

Kreis Paderborn (krpb). Der Bundespräsident hat Hans Dieter Henkst aus Büren für sein jahrzehntelanges Engagement in der Heimatpflege das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Manfred Müller überreichte im Rahmen einer Feierstunde die Ordensinsignien und richtete gleichzeitig die Glückwünsche der Ministerpräsidentin und der Regierungspräsidentin Detmold aus.

Müller betonte, dass aus der Heimatliebe und Heimatverbundenheit von Henkst ein über fünf Jahrzehnte dauerndes ehrenamtliches Engagement erwachsen sei, das Staat und Gesellschaft, seiner Heimat diene. Er habe den Sinn seines Lebens darin gefunden, Verantwortung für seine Heimat und die dort lebenden Menschen zu übernehmen. Menschen wie Henkst schafften durch ihr Handeln ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das anderen Halt, Orientierung und ein Gefühl von Geborgenheit vermittle.

Beruflich war Henkst als langjähriger Rektor bis 1993 an der Grundschule in Harth tätig. Von 1968 bis 2011 setzte er sich „kontinuierlich und mit großem Engagement“ für das Dorf ein. Als Chronist zeichnet er bereits seit 1958 die Geschichte und Kultur des Ortes nach. Landrat Manfred Müller bezeichnete das von ihm eingerichtete Archiv als vorbildlich. Zahlreiche Veröffentlichungen stammen von ihm. So z.B. die Berichte über die Hexenverfolgung auf Burg Ringelstein oder die Broschüre „Wie der Ringelstein seinen Zwillingsbruder fand“, die von den Burgruinen in Büren–Ringelstein und Ringelstein in Thüringen in der Region Eisenach handelt.

Die Burg Ringelstein habe ihm immer besonders am Herzen gelegen. Lange habe er das Ziel verfolgt, die Ruine als touristische Attraktion zu etablieren. Als Ortsheimatpfleger war er an zahlreichen Gesprächen und weiteren Vorbereitungen beteiligt, die dazu führten, dass seit 2003 Restaurierungs- und seit 2005 Ausgrabungsarbeiten durchgeführt werden. Dafür konnte eine Fachkraft gewonnen werden. Das Jobcenter Paderborn unterstützt das Projekt mit 12 Langzeitarbeitslosen. Immer wieder sei Henkst auf der Baustelle gewesen und habe wertvolle Tipps gegeben. Im August 2007 kam es zu einem Wechsel des Maßnahmenträgers. Seither wird das Projekt von „AaL – Arbeit als Lebenshilfe“ geführt. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Europäischen Union (LEADER+), der Stadt Büren, des Caritasverbandes und des Jobcenters Paderborn. Durch die jeweils 12 Monate dauernden Beschäftigungsmaßnahmen erhalten suchtkranke Erwachsene eine Chance, wieder Alltag zu erleben. Die Teilnehmer arbeiten zwischen 15 bis 30 Stunden pro Woche. Das Projekt hat bis heute ca. 110 Suchtkranke darin unterstützt, zurück in ein suchtfreies Leben zu finden.

Der Landrat betonte, dass Henkst stets um Vertrauen für das Projekt und die Teilnehmer geworben habe. Täglich sei er vor Ort gewesen, habe das Gespräch gesucht und die dort Arbeitenden über die Geschichte des Ortes informiert. Seit wenigen Tagen ist die Baustelle nach der Winterpause wieder in Betrieb. Und „wie selbstverständlich ist auch Herr Henkst wieder vor Ort dabei“, so Müller. Der engagierte Heimatpfleger führt auch Besuchergruppen über das Burggelände und informiert über die historische Vergangenheit sowie die Ausgrabungsarbeiten.

Henkst engagierte sich zudem für die „Spielgemeinschaft Harth-Ringelstein e.V.“ Diesem Amateurtheater trat er bereits 1964 bei. Insgesamt wirkte er an 33 Theaterinszenierungen mit und stand ca. 350 Mal auf der Bühne. Den ersten Auftritt hatte er in dem Stück „ Jeanne d’Arc“. Seine letzte Rolle übernahm er 2009 im Singspiel „Im Weißen Rössel“. Viele Jahre war er erster Vorsitzender der Spielgemeinschaft. 2004 wurde er vom Bund Deutscher Amateur Theater (BDAT) mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

1972 zählte er zu den Mitbegründern der Vereinsgemeinschaft Harth-Ringelstein e.V., einem Zusammenschluss aller örtlichen Vereine und Organisationen. Hier übernahm er 39 Jahre lang die Funktion des Kassenwartes. 1981 wurde er von der Vereinsgemeinschaft für „Besondere Verdienste für das Dorf Harth-Ringelstein“ geehrt.
Darüber hinaus war Henkst 25 Jahre Obmann des „Verkehrsvereins Harth“.

Von 1967 bis 1991 gehörte er dem Kirchenvorstand der Katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk an. Von 1979 bis 1991 übte er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden aus. Viele Jahre setzte er sich als Lektor und Kommunionhelfer für die Gemeinde ein.

15 Jahre brachte er sich als sachkundiger Bürger im Kulturausschuss der Stadt Büren und als Mitglied im Ausschuss für Kulturpreisvergabe der Stadt Büren für die Allgemeinheit ein. Darüber hinaus war er auch langjähriges engagiertes Vorstandsmitglied in der St. Hubertus-Schützenbruderschaft.

Der Bundespräsident hat in Anerkennung dieser Verdienste Henkst das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen, das er aus den Händen von Landrat Manfred Müller erhielt.

Für die musikalische Umrahmung sorgte Svenja Tasche, Schülerin der Jugendmusikschule des Kreises Paderborn, mit ihrem Querflötenspiel.

 

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