Kreis Paderborn (krpb). Wer sich nicht gut fühlt oder ein Medikament braucht, geht zum Arzt oder Apotheker. Menschen im Mittelalter kannten diese flächendeckende Versorgung nicht. Doch so ganz ohne Hilfe waren sie nicht: Die Jesuiten betrieben weltweit ordenseigene Apotheken. Einen kurzweiligen Einblick in die einmalige Heilkunst der Jesuiten bieten die Museumspädagogen am kommenden Sonntag, den 30. Juni um 15 Uhr im Historischen Museum des Hochstifts Paderborn in der Wewelsburg. Zur Führung zählt auch ein Besuch des Kräutergartens.
Weltweit tauschten die Ordensmänner im 17. und 18. Jahrhundert ihr Wissen aus. Auch die westfälischen Pharmazeuten aus Münster und Büren hielten engen Briefkontakt. Anhand einer Parallelquelle aus dem Staatsarchiv Münster rekonstruierten Mitarbeiter des Kreismuseum Wewelsburg in acht Kräuterbeeten den „Wurzgarten“ des Jesuitenkollegs Büren. Pflanzlisten des Jesuitengartens Münster waren die Grundlage für diese exemplarische Bepflanzung.
Kräuter und Pflanzen aus diesen Pflanzlisten stehen zurzeit im Kräutergarten der Wewelsburg zur Ernte bereit. Als Tees, Aufgüsse und Salben entfalten Huflattich, Johanniskraut, Melisse, Ringelblume eine heilende Wirkung, verbreiten Wohlbefinden und Entspannung.
Die Führung startet am Apothekerschrank und Rezeptiertisch der ehemaligen Jesuitenapotheke Büren aus dem 18. Jahrhundert. Schon seit den 1930er Jahren verfügt das Kreismuseum über einige originale Ausstattungsstücke. In den Schubladen des alten Apothekerschrankes bewahrten die Jesuiten ihren Wissensschatz auf. Am alten Rezeptiertisch experimentierten sie mit Kräutern und Pflanzen.
Treffpunkt für die Teilnehmer der Führung ist die Museumskasse in der Wewelsburg. Die Führung dauert etwa zwei Stunden.
Noch ein Hinweis: Interessierte Einzelgruppen können diese Führung in den Sommermonaten buchen.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter der 02955 7622-0.
Eintritt: 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €
Weitere Infos im Internet unter www.wewelsburg.de
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