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Pressemeldung vom 18.06.2013

Landrat Manfred Müller: „Beim Hochwasserschutz gibt es auch bei uns noch einiges zu tun“

Kreis Paderborn (krpb). „Ich bin ein starker Treiber“, sagt Landrat Manfred Müller am vergangenen Freitag während der Pressekonferenz zum Hochwasserschutz im Paderborner Kreishaus. Als vierjähriger Junge erlebte er im Jahre 1965 das Hochwasser an der Altenau, die „Heinrichsflut“, direkt vor seinem Wohnhaus in Atteln hautnah mit. „Das hat sich eingebrannt“, so der Landrat. Als Reaktion auf die „Heinrichsflut“ wurde der Wasserverband Obere Lippe (WOL) 1971 gegründet.
Für den Hochwasserschutz in unserer Region arbeitet der WOL mit einem ausgearbeiteten Konzept aus technischen Bauwerken und natürlichen Flut- und Retentionsräumen.

Heute im Jahr 2013, gerade aufgrund der aktuellen Überflutungen im Südosten Deutschlands, spielt der Hochwasserschutz im Kreis Paderborn eine signifikante Rolle. „Hochwasserschutz ist auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe“, betont Müller. Der Hochwasserschutz habe auch im Kreis Paderborn noch Schwachstellen. „Wir sind an vielen Stellen tätig, können aber nicht alles gleichzeitig umsetzen“, so der technische stellvertretende Geschäftsführer des WOL, Volker Karthaus.
Durch die Renaturierung der Lippe am Diebesweg in Schloß Neuhaus können natürliche Retentionsräume genutzt werden, der Fluss hat seine Aue großen Teils wieder zurückbekommen. Mit dieser Maßnahme wird auch die Abflussverschärfung durch den noch umzusetzenden Hochwasserschutz für den Ortsteil Marienloh kompensiert.

Bei einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser drohe in Schloß Neuhaus sowie in den Ortslagen Büren und Hövelhof ein dramatisches Hochwasser. Jedoch sollen bereits bis zum Ende diesen Jahres Schloß Neuhaus und die Benteler-Werke geschützt sein, welches durch die Einleitung von Hochwasser in die Tallessen erfolgt. Mit insgesamt 500.000 Kubikmetern Wasser können diese eingestaut werden. Bis zu einem 50-jährigen Hochwasser fließt das Wasser in den ersten, danach wird auch der zweite See geflutet. Als Verbandsvorsteher des WOL hat Landrat Manfred Müller den letzten großen Auftrag dazu bereits erteilt (1,05 Millionen Euro). Mit dem Schutz für Marienloh und Schloß Neuhaus werde die letzte große Lücke im Hochwasserschutz für das Stadtgebiet Paderborn geschlossen, so Müller. Alme

In Hövelhof steht für den WOL in Zusammenarbeit mit der Gemeinde noch eine große, fünf Millionen Euro teure Maßnahme, an. Die Sennegemeinde wäre bereits bei einem sogenannten 20-jährigen Hochwasser des Krollbaches in Gefahr. An der A33 und im Bereich Bentlake sollen zwei Rückhaltebecken das Hochwasser auffangen. „Die Genehmigungsplanung läuft“, erläutert Karthaus. Vorbehaltlich der Landesförderung rechne der WOL mit einer Umsetzung des Projektes ab 2015.

Der Fluss Alme könnte der Stadt Büren gefährlich werden. Zuletzt im Jahr 2007 überflutete die Alme bei andauerndem Regen die Bahnhofstraße und die Ortsdurchfahrt. Eine Uferschutzmauer mit Flutbrücken soll bald von der Bahnhofsstraße aus bis zum Neuen Weg entstehen, um so die Alme zu bändigen.

Im Ortsteil Brenken ist auch ein Hochwasserschutzprojekt geplant, bei dem durch den Bau eines Schutzwalls und Profilaufweitungen die Bebauung geschützt werden soll. An der Heder in Verne wird ein Teil der Aue reaktiviert, sodass Hochwasserspitzen künftig gedämpft werden.

Auch die Gewässerökologie spiele beim Hochwasserschutz eine wichtige Rolle. Flüsse sind Lebensräume für viele Fische und Kleinstlebewesen. Durch die Bereitstellung natürlicher Retentionsflächen werden wertvolle, natürliche Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt geschaffen.

Insgesamt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt der Wasserverband mit Sitz in Büren. Im Außendienst, als Ingenieure, Techniker und in der Veraltung sind diese, auch für den Kreis Soest, tätig. Beide Kreise zusammen tragen die Verbandsumlage in Höhe von 1,66 Millionen Euro, davon trägt der Kreis Paderborn 1,25 Millionen.
Der WOL will in den nächsten fünf Jahren 10,5 Millionen in weitere Maßnahmen investieren. „Gut angelegtes Geld“, betont der Landrat.

Am Montag, den 24. Juni 2013, werden in der WOL-Verbandsversammlung die weiteren Planungen vorgestellt. Ab 17 Uhr findet eine Besichtigung der Baustelle an den Talleseen statt. Die Besichtigung ist öffentlich.

Hier gelangen Sie auf die Seiten des WOL.

Bildunterzeile (Bild rechts):

Überflutete Bahnhofstraße in Büren beim Augusthochwasser 2007

 

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33102 Paderborn

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