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Pressemeldung vom 19.12.2012

„Nie Bedenkenträger sondern Ratgeber mit perspektivischem Blick“ - Kreisdirektor Heinz Köhler im Beisein von zahlreichen Gästen in den Ruhestand verabschiedet –

Kreis Paderborn (krpb). Er war der ruhende Fels in der Brandung, nie Bedenkenträger sondern Ratgeber mit perspektivischem Blick. Mit seinem Herzen am rechten Fleck war ihm die Fähigkeit gegeben, ablehnende Entscheidungen so zu verwirklichen, dass sie für den Bürger bei aller persönlichen Betroffenheit doch akzeptabel und verständlich waren. Getreu dem Motto: „Wenn etwas nicht geht, sag‘ nicht es geht nicht – denn geht nicht, gibt’s selten; sondern sag‘, wie es denn geht. Das ist Dienstleistung.“ Mit Sätzen wie diese dankte und würdigte Landrat Manfred Müller das Engagement eines Mannes, der über 34 Jahre, davon 21 Jahre als Kreisdirektor, im Dienst des Kreises Paderborn stand und wegweisenden Projekten seine Handschrift verlieh. Dafür gab es lang anhaltenden, stehenden Applaus im bis zum Bersten gefüllten Sitzungssaal des Paderborner Kreishauses: Im Beisein von viel Prominenz und zahlreicher Weggefährten wurde der 65-jährige Heinz Köhler in den Ruhestand verabschiedet.

Regierungsvizepräsidenten Bernd Wesemeyer, Oberkreisdirektor a. D. Werner Henke, Kreistagsabgeordnete sowie die Bürgermeister aus den Städten und Gemeinden und viele andere zierten die Gästeliste. Sie erfuhren zunächst, was einen perfekten Kreisdirektor ausmacht. „Kreisdirektoren sind akademisch gebildet, unfehlbar in der inneren Führung einer Kreisverwaltung, Ausputzer bei Fehlern ihres Chefs, Besänftiger der Erregten, Dompteure der Künstler und Coach der Neuen unter den Mitarbeitern und immer bemüht, das zu halten, was ihr Chef leichtsinnigerweise versprochen hat“, sagte Landrat Manfred Müller bei der Begrüßung. Jede Zeile seiner humorvoll gehaltenen Rede ließ tief empfundenen Respekt und Bewunderung durchschimmern für seinen allgemeinen Vertretung , der das Amt des Kreisdirektors geprägt und damit die sprichwörtlich großen Schuhe hinterlassen habe. Er sei ein belesener, gebildeter Mann, juristisch sowieso, was seiner Funktion durchaus förderlich gewesen sei, sagte der Landrat mit einem Augenzwinkern. Köhler habe ihm immer wieder deutlich gemacht, dass Jurisprudenz und Pragmatismus überhaupt keine Gegensätze sein müssten.

Der gebürtige Wilhelmshavener studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Erlangen. Im September 1978 startete er im Rechtsamt seine berufliche Laufbahn beim Kreis Paderborn. Bereits 10 Jahre später wurde ihm Dezernentenverantwortung übertragen. Im Oktober 1991 wählte ihn der Paderborner Kreistag erstmalig zum Kreisdirektor und damit allgemeinen Vertretung des Landrats . Im Laufe der Jahre zeichnete Köhler verantwortlich für diverse Ämter innerhalb der Kreisverwaltung wie z.B. innere Angelegenheiten sowie Personalwesen und Organisationsaufgaben, ordnungsbehördliches Handeln u.a. im Bau- und Veterinärrecht. „Entschlossene Gelassenheit“ habe seine Grundhaltung gekennzeichnet. Mit genau dieser Fähigkeit sei es ihm auch später gelungen, die Zusammenführung der chemischen und Veterinär-Untersuchungsämter umzusetzen.

Er habe die Schullandschaft im Kreis Paderborn bereichert und vielfältig gestaltet. Köhler und Kultur war immer eine erfolgversprechende Gleichung: Ohne Köhler gebe es das Kreismuseum Wewelsburg nicht, betonte Müller. Dank seiner Beharrlichkeit, seiner Überzeugungskraft, und aufgrund seiner Liebe für die Geschichte und ihre Vermittlung habe sich das Museum zu dem entwickeln können, was es heute sei. Ohne ihn gebe es auch kein regionales Theater Paderborn. Er habe immer
die Überzeugung vertreten, gelebt und gearbeitet, dass Kultur ein ganz wichtiger Teil der Persönlichkeitsbildung sei und daher unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Da sei es nur folgerichtig, dass Heinz Köhler maßgeblich an der Zukunftsfähigkeit des Theaters in Paderborn mitgearbeitet habe.

Als Kreisdirektor und Präsident des deutsch-englischen Clubs habe er sich mit viel Herzblut für die Pflege und den Ausbau der deutsch-britischen Beziehungen engagiert. Wenn es den Titel gäbe, müsste man ihn zum „Deutschen Verbindungsoffizier zu den politischen Institutionen in Kreis und Stadt“ ernennen. Verdient habe er ihn. Vielleicht deswegen habe ihn die Queen ja auch mit dem höchsten Orden der Briten, den es für Ausländer gebe, den „Officer of the Most Excellent Order of the British Empire“ ausgezeichnet.

Kreisdirektor Heinz Köhler dankte sichtlich bewegt dem Landrat für „eine harmonische, sich fruchtbar ergänzende Arbeit zum Wohle unseres Kreises“. Den politischen Gremien, ihren Vorsitzenden und Mitgliedern dankte er für die kundige und verständnisvolle Begleitung der Kreisaufgaben. „Sie waren wertvolle Hilfe für die Erkenntnis des Machbaren und für eine Entscheidungsfindung mit Augenmaß und Würde“, so Köhler wörtlich. Der Kreisdirektor bedankte sich nicht nur bei seinen politischen Weggefährten, seinen Arbeitskollegen und natürlich seiner Familie. Er dankte auch namentlich seinen Fahrern, die ihn über 750.000 km in acht verschiedenen Dienstwagen ohne Unfall gefahren hätten. Köhler vergaß auch nicht, seinen Sekretärinnen namentlich zu danken. Seine letzte Sekretärin habe ihn 25 Jahre begleitet. Sie sei für ihn das stets erinnernde zweite Gedächtnis gewesen, der „prüfende Blick auf meine Krawatte und auf meinen Anzug“, so Köhler. Alles, was es noch zu sagen gebe, stände im Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse. Dort heißt es an einer Stelle: Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…

 

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