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Pressemeldung vom 01.10.2013

Ausgeträumt!? - Öffentliche Führungen mit Kurator Klaus Kösters durch die Sonderausstellung „Anpassung – Überleben – Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus“ am Donnerstag, 3. Oktober, 15 Uhr im Kreismuseum Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). „Mit dem Aufkommen der Nazis war natürlich mein Traum, Maler zu werden, zunächst ausgeträumt. Das Wichtigste war zunächst, aus Deutschland herauszukommen und sich dann über Wasser zu halten.“ Geschrieben hat diese Zeilen der jüdische Künstler Jacob Pins, den man aus Nazideutschland vertrieb und dessen Eltern im Holocaust ermordet wurden. Doch Pins gab seinen Traum nicht auf. Dem ehemaligen Gymnasiasten aus dem benachbarten Höxter gelang in einem exildeutschen Milieu in Jerusalem der Neubeginn. Seine internationalen Erfolge machten ihn zu einem der bekanntesten Künstler Israels. In der Sonderausstellung „Anpassung – Überleben – Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus“ im Burgsaal der Wewelsburg sind derzeit einige seiner Werke zu sehen. Am kommenden Feiertagsdonnerstag, 3. Oktober, um 15 Uhr wird Kurator Klaus Kösters ein letztes Mal persönlich durch die Ausstellung führen.

Nach 1933 wurden von den Nationalsozialisten annähernd alle deutschen Künstler von Bedeutung verfolgt. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, wie sie darauf reagierten. Haben sie so gemalt, wie das Regime es wollte? Oder gingen sie in den künstlerischen Widerstand oder in die innere Emigration? Gezeigt werden Werke von „westfälischen“ Künstlern, die entweder in Westfalen geboren wurden oder einen Bezug zu Westfalen hatten. Die Auswahl der gezeigten Bilder variiert an jedem Ausstellungsort. Nur in der Wewelsburg sind auch Bilder von Jacob Pins darunter, der seine deutschen Wurzeln nie verleugnete und die Hand zur Versöhnung reichte.

In Israel sehnte sich Pins nach den leuchtenden Farben seiner Heimat, dem saftigen Grün der Wälder der Wiesen, den Rottönen der Dächer, den vielfältigen Grau-, Braun- und Blauschattierungen der Landschaften“, zitiert Kösters den Künstler im Katalog zur Ausstellung. Das Motiv der Weser zog ihn immer wieder an, der „River Weser“ ist auch in der Wewelsburg zu finden. Pins geht von Lokalfarben aus, die er zu intensiven, reinen und vorwiegend warmen Farben steigert. „Es ist ein freundliches Bild eines Malers, der trotz Vertreibung und Holocaust seine heimatlichen Wurzeln nicht vergessen hat“, sagt Kösters.

Die Sonderausstellung im Kreismuseum Wewelsburg ist eine Ausstellung des LWL-Museumsamtes in Kooperation mit den Museen: Stadtmuseum Münster, Lippisches Landesmuseum Detmold, Städtische Galerie Iserlohn, Museen der Stadt Lüdenscheid, Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus Soest und dem Kreismuseum Wewelsburg.

Die Sonderausstellung kann bis zum 24. November 2013 während der Öffnungszeiten des Kreismuseums Wewelsburg besucht werden. Die öffentliche Führung am Donnerstag ist die letzte ihrer Art.

Eintritt einschließlich Historisches Museum des Hochstifts Paderborn: 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €


Ausstellungsdaten:
„Anpassung – Überleben – Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus“
Eine Ausstellung des LWL-Museumamtes für Westfalen im Kreismuseum Wewelsburg
- 15. September bis 24. November 2013 –

Liste der ausgestellten Künstler:
Ernst Bahn (1901-1978) Carl Baumann (1912–1996), Emil Betzler (1892–1974), Carl Busch (1905–1973), Fritz Cremer (1906–1993), Fritz Duda (1904–1991), Friedrich G. Einhoff (1901-1988), Lis Goebel (1884–1970), Jacob Pins (1917–2005), Wilhelm Renfordt (1889–1950),
Ernst Rötteken (1882–1945), Florenz Robert Schabbon (1899–1934), Reinhard Schmidhagen (1915–1945), Karl Schwesig (1898–1955), Walter Steinecke (1888–1975), Paul Thesing (1882–1954), Hans Tombrock (1895–1966), Wilhelm Wessel (1904–1971), Paul Wieghardt (1897–1969)


Öffnungszeiten des Kreismuseums Wewelsburg
dienstags – freitags 10 – 17 Uhr
samstags, sonntags, feiertags von 10 – 18 Uhr
montags geschlossen

Mehr Infos mit allen Terminen zum Begleitprogramm: www.wewelsburg.de.

 

Anschrift

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Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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