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Pressemeldung vom 21.02.2013

„Heimat hat viele Gesichter“ - Sonderausstellung „Heimat“ bis zum 14. April im Kreismuseum Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Heimat?! Ein vermeintlich angestaubter, manchmal verkitschter und zuweilen auch instrumentalisierter Begriff, erlebt in diesen Tagen eine Renaissance. Das Kreismuseum Wewelsburg hat ihr eine Sonderausstellung gewidmet. Am vergangenen Sonntag, 17. Februar, wurde sie von Landrat Manfred Müller eröffnet. Die Ausstellungsmacher trafen den Nerv der Zeit. Allein zur Eröffnung kamen über 130 Gäste.

Der Kreis Paderborn habe seit Jahren die Heimatpflege als eine dauerhafte und verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, betonte Landrat Manfred Müller bei der Ausstellungseröffnung. Dabei ständen die Menschen, die Landschaft, die Kultur, die Sprache und die Bauwerke im Mittelpunkt, denn „sie machen diese Region unverwechselbar zu unserer Heimat“, bekräftigt Müller.

Was bedeutet Heimat im Hochstift? Wie denken Menschen über Heimat, die aus anderen Ländern zugezogen sind und im Kreis Paderborn bereits in der zweiten oder dritten Generation leben? „Heimat hat viele Gesichter und Facetten“, sagt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Damals war Heimat der Ort, an dem man geboren war und sein Leben verbrachte, „Heute erlebt die Heimat eine Renaissance, den Heimat kann sich wandeln. Wir stellen den Begriff in einen epochalen und regionalen Zusammenhang“, so John-Stucke.

„Heimat ist da, wo man sich wohl fühlt“, sagt HeimatKunsthistorikerin und Ausstellungskuratorin Sabine Angenendt. Die wissenschaftliche Volontärin am Kreismuseum Wewelsburg hatte die Idee zur Ausstellung, arrangierte ihre Umsetzung und Entstehung.
„Als mir eines Tages ein Busfahrer aus dem Kreisgebiet Paderborn stolz erzählte, er sei Oberfahnenträger im Schützenverein, wusste ich überhaupt nichts damit anzufangen, begann aber, mich für die hier ansässige Kultur und die Bedeutung von Heimat zu interessieren“, so die gebürtige Norddeutsche. „Das hat mich neugierig gemacht“.

So recherchierte Angenendt bei Integrationsvereinen und im Archiv der Wewelsburg, suchte auch externe Partner. Einen dieser Partner fand sie in Martin Rottmann, Lehrer am Bürener Liebfrauengymnasium. Dieser erstellte mit seinen Schülerinnen und Schülern der Multimedia-AG zwölf Interviews, die nun an einem Medientisch das Kernstück der Ausstellung bilden. Über Kopfhörer kann man nun etwas über Menschen aus aller Welt und verschiedener Herkunft erfahren, beispielsweise aus dem Leben eines Ghanaers, Chinesen, eines „heimatlosen“ Obdachlosen oder auch eines jungen Bauern, der auf dem Hof aufgewachsen ist, der seit über 500 Jahren von seiner Familie geführt wird. Die Zwölf Interviewpartner erzählen aus ihrem Leben, von ihren Wurzeln, was für sie persönlich Heimat bedeutet.

Um jede dieser individuellen Geschichten mit Leben zu füllen, wird darüber hinaus zu jeder Geschichte ein passender Gegenstand, der einen Bezug zur Heimat hat, unter einer Plexiglaskuppel gezeigt. So hat beispielsweise ein Mexikaner eine Tortilla-Presse aus seiner Heimat mitgebracht. Ein anderes Beispiel zeigt ein Foto einer Geige, die mit einer Familie aus Russland nach Deutschland „einwanderte“, unter dem Rock der Großmutter wurde das Erbstück über die Grenze geschleust. Diese Geige gibt der Familie zu jeder Zeit Hoffnung, das Spielen auf ihr lässt Sorgen und Probleme verschwinden, sie ist immer dabei. Und wer hätte gedacht, dass Hollywood-Diva Angelina Jolie ihre Wurzeln im Kreisgebiet hat? Ihr Urgroßvater Josef Kamp war ein Schneider aus Büren, wanderte später nach Amerika aus.

Auch das Kreismuseum Wewelsburg hat seine Wurzeln im Heimatmuseum verankert, das 1925 in der Burg eröffnet wurde und heute als Historisches Museum des Hochstifts Paderborn bekannt ist.

Etwa 3.000 bis 5.000 Besucher erwartet Museumsleiterin Kirsten John-Stucke bis zum Ende der Ausstellung am 14. April 2013. „Eine Vitrine der Ausstellung hat momentan noch den ein oder anderen Platz für Souvenirs von Besuchern frei“, regt Angenendt die kommenden Gäste an, sich einzubringen.

Die Ausstellung richtet sich sowohl an Erwachsene als auch an Schülerinnen und Schüler. Die Pädagogen des Kreismuseums haben hierzu verschiedene Programme erarbeitet, die über das Sekretariat der Wewelsburg gebucht werden können. Begleitend zur Ausstellung dürfen sich die Besucher auch auf eine szenische Lesung am Donnerstag, 14. März um 30 Uhr freuen, die von Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Niederntudorf/Wewelsburg und mit Hilfe der Theaterpädagogin Ann-Christin Ebert und der Dramaturgin Maren Simoneit erarbeitet wurde. Weiterhin stehen eine zur Thematik passende Heimatfilmreihe und zwei Aufführungen für Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit dem Theater Paderborn auf dem Programm.

Die Sonderausstellung kann bis zum 14. April während der Öffnungszeiten des Kreismuseums Wewelsburg besucht werden.

Eintritt einschließlich Historisches Museum des Hochstifts Paderborn: 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €

Gegen Vorlage ihres Eintrittsbons erhalten Besucher im Café – Restaurant Zur Wewelsburg 20 % Rabatt auf eine Kaffeespezialität und ein Stück Kuchen.

Weitere Infos mit allen Terminen im Internet unter www.wewelsburg.de

Bildunterzeile (Bild rechts):

Bestaunen die englische Uniform-Jacke des gebürtigen Briten Dawson aus Büren: (von links) Museumsleiterin Kirsten John-Stucke, Ann Kathrin Baukmann FSJ Kultur und Kuratorin und Kunsthistorikerin Sabine Angenendt

 

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Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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