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Pressemeldung vom 15.03.2013

„Mädchen haben andere Wünsche“ – Kreisjugendamt Paderborn schult Fachkräfte für die Arbeit mit Mädchen - Methodenset „Starter Kit“ ab jetzt auch für Mädchen

Kreis Paderborn (krpb). Dass Frauen angeblich nicht einparken können und Männer schlechte Zuhörer sind, amüsiert schon seit Jahren und immer mal wieder beide Seiten. Doch zeigen diese bekannten Klischees einmal mehr: Die Geschlechter sind grundverschieden. Noch immer fällt es Männern und Frauen schwer, in typischen Berufen des anderen Fuß zu fassen, jungen Frauen wird es nicht leicht gemacht, in Führungspositionen zu agieren. Um auch Mädchen bei ihrer Berufs- und Lebensplanung besser unterstützen, ihnen Optionen und Möglichkeiten aufzuzeigen zu können, nutzt das Kreisjugendamt Paderborn nach dem „Starter Kit für Jungen“ seit kurzem ein weiteres Material- und Methodenset. Unter dem Titel „Starter Kit – Zukunft für Einsteigerinnen“ stellten die Mitarbeiter nun interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern diese neuen Arbeitsmaterialien vor, die speziell für Mädchen ab der achten Schulklasse entwickelt wurden. Fachleute aus Schulen, Jugendämtern und der Jugendarbeit folgten der Einladung des Kreisjugendamtes, um mehr über die geschlechterbewusste Arbeit mit Mädchen zu erfahren.

Das Starter Kit ist ein erlebnis- und aktionsorientierter Parcours, der von der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenarbeit NRW e.V. zur geschlechterbewussten und kultursensiblen Arbeit im Themenfeld Lebens- und Berufsplanung für Mädchen ab dem 8. Schuljahr entwickelt wurde. Dazu werden spezielle Materialien angeboten.
An insgesamt sechs Stationen schafft das Methodenset zahlreiche Gesprächs- und Spielanlässe, durch die sich die Mädchen untereinander zu Themen wie Liebe, Sexualität, Freundschaft, Träume und Ziele, austauschen und sich Wissen für ihre Zukunft erarbeiten können. Nach dem „Starter Kit für Jungen“, dass bereits seit 2012 beim Kreisjugendamt Paderborn angeboten wird, „ist es wichtig, eine solche Qualifizierungsmaßnahme nun auch für Mädchen anzubieten“, erklärt Carlos Tomé, Diplom-Sozialpädagoge des Kreisjugendamtes Paderborn. Denn „Mädchen haben andere Wünsche und Vorstellungen“, so der Fachmann. Durch das Methodenset sollen sie in ihrer Persönlichkeit gestärkt und Kritikfähigkeit erworben werden.
Das Starter Kit kann dabei der Schlüssel sein, um mit Mädchen unter anderem auch über ihre Lebensplanung und berufliche Ziele ins Gespräch zu kommen.

In Gruppen von vier bis sechs Personen lernten die Teilnehmer jetzt in einem Selbsttest alle Stationen kennen. So mussten sie als „Kopfjägerin“, anhand verschiedener Bewerbungsunterlagen, die besten Mitarbeiter rausfiltern, um am Ende eine Stelle als Fotograf optimal zu besetzen.
Die Themen „Kennenlernen und Beziehungen“, auch Selbst- und Fremdeinschätzung, sind Inhalt der Station „Beste Freundin“. Hier werden beispielsweise Fragen diskutiert, ob die Hausarbeit von der Frau oder dem Mann erledigt werden sollte oder ob es Liebe auf den ersten Blick gibt und über „Top oder Flop“ entschieden. Bei der Wissensstation „Bewerbung & Co“ erlernten die Teilnehmer spielerisch, wie man ein Bewerbungsgespräch führt, einen Lebenslauf verfasst oder einen Einstellungstest meistert.

„Mädchen haben oft den Wunsch nach Orientierung,sterater kit wollen sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Durch die Arbeit an den Stationen können die Mädchen spielerisch ihre eigenen Fähigkeiten testen, sich auf Gespräche einlassen und auf interessante Art und Weise eine Verbindung zwischen Berufs- und Lebensplanung erarbeiten“, betonte Referentin Daniela Franken, Diplom-Sozialpädagogin im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenarbeit NRW e.V.
Geschlechtsspezifische Bedürfnisse müssten berücksichtigt, den Mädchen Standpunkte, Stärken und Möglichkeiten aufgezeigt werden.

Lehrern und Sozialarbeitern ermögliche das „Starter Kit“, Beziehungen zu den Mädchen aufzubauen, einen wertschätzenden Zugang zu den Jugendlichen erreichen. „Wir geben den Fachleuten das entsprechende Material an die Hand, das Starter Kit dient als praktisches Element für die Arbeit vor Ort“, so Franken.

Kirsten Akermann, Sozialpädagogin bei der Jugendpflege in Büren und Teilnehmerin der Fortbildung, freut sich über und auf die Arbeit mit dem neuen Methodenset. „Die Mädchen erlernen so einen sicheren Umgang mit anderen Menschen und sich selbst besser einzuschätzen“. Außerdem sei gerade die Arbeit und Kommunikation im Team enorm wichtig für ihren weiteren Lebensweg. Die Materialien geben dabei hilfreiche Tipps und Anregungen, um schneller einen Kontakt zu den Schülerinnen aufzubauen und einen besseren Zugang zu ihnen zu bekommen, so Akermann.

Das „Starter Kit“ kann ab sofort beim Kreisjugendamt Paderborn kostenlos für die praktische Arbeit ausgehliehen werden.

Weitere Informationen gibt Carlos Tomé unter 05251 308 613.


Bildunterzeile Bild rechts:

Die Teilnehmer durchlaufen im Selbsttest die einzelnen Stationen des „Starter Kits“

 

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