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Pressemeldung vom 22.07.2014

„Ich mag Kantiges“ – Wie Diplom-Pädagoge Sandro Dell´Anna von der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW e.V. bei Jungen den richtigen Ton trifft - Kreisjugendamt Paderborn bietet Fortbildung zur Jungenarbeit für pädagogische Fachkräfte an

Kreis Paderborn (krpb). Jungen unterscheiden sich von Mädchen in vielerlei Hinsicht. Manchmal scheinen sie komplizierter, ruppiger und lauter ihren Weg zu gehen. Oder sie zeigen eher Verhaltensauffälligkeiten. Wie kann es gelingen, genau diese Jungen in Projekte und Arbeiten zu integrieren, ihre Stärken herauszukitzeln, um gemeinsame Erfolge zu erzielen? Sandro Dell´Anna weiß, dass es geht. Während Eltern und Gruppenleiter manchmal vor Rätseln stehen, trifft der Diplom-Pädagoge der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit NRW e.V. genau den richtigen Ton. Wie genau er das macht, zeigte er pädagogischen Fachkräften im Jugendhaus Salesanium in Paderborn.

„Geht nicht, gibt´s nicht“, findet auch Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch, der den Fachmann nach Paderborn eingeladen hatte. Wenn der Diplom-Pädagoge auch „nicht den Zauberwürfel dabei hat, so wird er aber Lösungsansätze aufzeigen und Anregungen für die Umsetzung liefern“, versprach Hutsch.

27 Lehrerinnen, Lehrer, Gruppenleiterinnen und -leiter wollten gerne mehr erfahren, 18 Personen konnten sich einen Platz in der Runde sichern. „Die Warteliste zeigt, dass wir das Angebot fortsetzen müssen und werden. Fachkräfte sehen sich im Alltag zunehmend mit dem Problem konfrontiert“, ergänzte der Kreisjugendamtsleiter.

„Jungen nehmen sich oftmals eindimensionaler wahr, als sie sind“, weiß Sandro Dell´Anna. Meist greifen sie stark auf ihren Körper als Ressource zurück. „Doch wie kriegen wir hin, dass sie auch das Gespräch suchen, sich frei entfalten und nicht abgenervt in der Ecke hängen?“, fragt der Fachmann in die Runde.
Wichtig sei zu allererst, eine Grundstimmung zu schaffen, in der man gut zusammen arbeiten könne. Schon vier Tennisbälle reichten aus, um eine Gruppe aufzulockern und erste Kontakte zu knüpfen. Ziel dieser simplen Methode sei es, durch den Wurf eines Balls den Namen des fangenden Gegenübers zu erfahren. Schnell macht so der Ball die Runde. Wenn dann erst zwei oder drei Bälle kreisen, ist das anfängliche Eis gebrochen.

Gerne arbeitet Dell´Anna mit Jungen zusammen, die ihn besonders fordern.
„Ich mag Kantiges und Anstrengendes. Ich mag es, wenn Menschen unangepasst sind. Das macht auch mich lebendig“, so der Experte, der sich zu Beginn seiner Arbeit immer selbst die Fragen stellt: „Was sind das eigentlich für Jungs, mit denen ich arbeite? Was weiß ich über sie? Kenne ich ihr Lebensumfeld, ihre Hobbys?“
Um zu erreichen, dass sie sich öffnen und Vertrauen fassen, „müssen sie im Gegenzug natürlich auch etwas von mir bzw. über mich erfahren“, betont der Referent. Die Arbeit beruhe immer auf Gegenseitigkeit. Darüber hinaus erfordere sie auch die Aktivierung der Fachkräfteressourcen. Mit welcher Motivation und Vision gehen die Fachkräfte selbst an die Arbeit? „Fragen Sie sich, warum sie gerne mit jungen Menschen arbeiten“, rät der Referent.
Nicht unterschätzt werden sollten auch die Rahmenbedingungen, damit Methoden auf fruchtbaren Boden fallen. Kooperationen mit Jugendtreffs und HoT´s können neue Ideen liefern.

Besonders wichtig sei es, die jungen JungenarbeitMenschen mit ihren Fähigkeiten abzuholen, aber auch neue Ressourcen anzubieten. In einer besonders aktiven Gruppe, in der die jungen Männer sofort handeln und loslegen, dürfe deshalb die Entspannung nicht aus den Augen verloren werden. Findet beides Berücksichtigung, sei ein Ausbalancieren möglich.
Jungen brauchten Möglichkeiten, ihre Energie loszuwerden und das Gefühl, ernst genommen und verstanden zu werden. „Sie sind gleichermaßen verletzlich wie Mädchen“, so Dell´Anna.
In gruppendynamischen Spielen lernen sie von- und miteinander. Sie arbeiten zielorientiert und stellen schnell selber fest, wie wichtig Individualität ist. „Eine Gruppe braucht unterschiedliche Typen“, betonte der Fachmann abschließend. Denn „wir schaffen gemeinsam Dinge, weil wir sind, wie wir sind“. Wichtig sei es, die jungen Menschen jederzeit genau darin zu bestärken.

Informationen zum Fortbildungsprogramm des Kreisjugendamtes Paderborn erhalten Interessierte bei Carlos Tomé unter 05251 308-613.


Bildunterzeile (Bild rechts):

Diplom-Pädagoge Sandro Dell´Anna trifft in der Arbeit mit jungen Männern genau den richtigen Ton

 

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