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Pressemeldung vom 11.07.2014

"Mach mal das Licht aus" - Zwischenbilanz „ÖKOPROFIT®“ mit vielen Ideen, wie man die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen und gleichzeitig den Klimaschutz verbessern kann –

Kreis Paderborn (krpb). Defekte Wasserhähne reparieren, dimmende Leuchtstoffröhren einbauen oder Porzellan- statt Pappbecher nutzen: Schon im Kleinen können Energieverbräuche und damit Kosten deutlich gesenkt werden. Zehn Unternehmen und Institutionen aus dem Kreis Paderborn verbessern seit Dezember letzten Jahres im Rahmen des Umweltprojektes „ÖKOPROFIT®“ ihre Abläufe, um Ressourcen zu sparen und ihr Betriebsergebnis zu verbessern. Dabei ist ÖKOPROFIT® kein Widerspruch in sich: Beide sollen profitieren, Unternehmen und Umwelt: Einsparungen bei Strom, Gas und Wasser oder auch Vermeidung von Abfall tragen auch zum Klimaschutz bei. Den beteiligten Unternehmen werden Berater zur Seite gestellt, die gemeinsam mit den Beschäftigten nach Einsparmöglichkeiten suchen und Ideen umsetzen. Ergänzend finden insgesamt acht Workshops statt mit dem Ziel, das eigene Know-how zu verbessern und Erfahrungen auszutauschen. In der Paderborner Benteler Arena zogen alle Beteiligten zur Halbzeit eine Zwischenbilanz. „Ich bin erstaunt über so viele gute Ideen,“ sagte Landrat Manfred Müller. ÖKOPROFIT® sei ein Konzept, das nicht nur auf dem Papier existiere sondern funktioniere. Müller dankte den Unternehmen fürs Mitmachen. Die Energieverbräuche seien mittlerweile ein entscheidender Kostenfaktor. „Ihre Teilnahme trägt dazu bei, die Klimawende vor Ort Schritt für Schritt umzusetzen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und damit Arbeitsplätze zu sichern“, erklärte Müller.

Die Firma Westfalia Druck ließ das gesamte Gebäude mit einer Wärmebildkamera untersuchen. 104 Schwachstellen konnten so entdeckt werden. Allein durch den Austausch von acht defekten Leuchtstoffröhren spart die Firma im Jahr rund 1300 Euro. Ungenutzte Backup-Server oder nur teilweise genutzte Computersysteme werden nun durch eine intelligente Software gesteuert und bei Bedarf an- und ausgeschaltet.

Das Evangelische Perthes-Werk ließ 85 Sparperlatoren in die Wasserhähne einbauen. So fließen pro Minute nicht 20 Liter, so wie früher, sondern fünf Liter des kostbaren Nass durch die Hände. Im Perthes-Haus in Paderborn wurde die konventionelle Beleuchtung in 85 Bewohnerbädern durch LED-Leuchten ersetzt.
Die Wöhler Messgeräte Kehrgeräte GmbH hat viele Ideen aus dem Kreis der Mitarbeiter bekommen, die besten Vorschläge als Anreiz prämiert. Durch Zeitschaltuhren und Bereitschaftsbetrieb bzw. Energiespar-Modus soll der Stromverbrauch reduziert, überflüssige Beleuchtung ausgeschaltet werden. Bei den Papierhandtüchern stellt der Betrieb auf Recycling-Papier um.

Das Unternehmen PIETEC Werkzeugtechnik setzt auf ein neues Abfallkonzept, eine verbesserte Mülltrennung und Senkung des Papierverbrauchs: Einem Großkunden werden keine Rechnungen mehr per Papier bzw. Post zugeschickt. In 2015 soll die gesamte Rechnungsstellung elektronisch erfolgen.

Die Wendlandt Balkonbau GmbH will die Beleuchtung in der Verwaltung um 2/3, in der Produktionshalle um 1/3 reduzieren. Geplant ist, die Hallenbeleuchtung in sechs Sektoren zu unterteilen, die je nach Anwesenheit der Mitarbeiter getrennt geschaltet werden können. Durch vier programmierbare Thermostate für Räume, die nur temporär genutzt werden (z.B. Teilzeitarbeitsplätze) und Nachtabsenkung der Heizkörper zwischen 18 Uhr und 6 Uhr morgens sowie am Wochenende auf 17 Grad sollen die Heizkosten deutlich heruntergefahren werden.

Die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH in Paderborn will mit Hilfe von ÖKOPROFIT® die Energieeffizienz des Werkes Paderborn optimieren. Im Materiallager und in den Waschräumen soll bis zum Herbst eine dynamische Lichtsteuerung mit dimmbaren Leuchtstofflampen eingebaut werden. Im Bereich der Außenbeleuchtung sollen die konventionellen durch LED-Lampen ersetzt werden. Dadurch könnte nicht nur der Verbrauch gesenkt sondern auch die Arbeitssicherheit erhöht werden, weil diese wesentlich heller strahlen. Einsparpotenziale wurden insbesondere im Bereich der Fertigung ausgemacht. So könnte die warme Abluft der Kompressoren, die bislang ungenutzt bleibt, durch geschickte Umleitung künftig die Wagenrichthalle heizen.

„Warum eigentlich Pappbecher?“ Diese Frage haben die Mitarbeiter des Studentenwerkes Paderborn gestellt. 420.000 Becher Kaffee gehen pro Jahr an die Studenten. Geplant ist, diese durch Porzellanbecher zu ersetzen.

Die L & R Montagebetrieb GmbH hat sämtliche Unternehmensverbräuche analysieren lassen. Veränderungen müssten in den Alltag eingebaut, Mitarbeiter für Umweltbelange stärker sensibilisiert und motiviert werden.

Die HEGGEMANN AG informiert deshalb über Tafeln in der Kantine, den Büros und im Betrieb über jene Themen, die das Unternehmen angehen will. Vor allem der Stromverbrauch soll deutlich reduziert werden. So sollen zum Beispiel die Kranbahnhallen auf LED umgerüstet werden. Zeitschaltuhren an Getränkeautomaten oder auch Ausschalten der Drucker nach Feierabend und an den Wochenenden sind kleinere Maßnahmen, die ebenfalls auf der Agenda stehen.

Der SC Paderborn 07 will künftig auch im Umweltbereich in der Ersten Liga spielen. Der Vertrag mit dem alten Stromversorger ist bereits gekündigt, der neue habe Ökostrom zu besseren Vertragsbedingungen angeboten.
Wie ein roter Faden zog sich durch alle Präsentationen die Erkenntnis, dass man die Mitarbeiter mitnehmen und überzeugen müsse. Beim SC Paderborn heißt es jetzt nicht mehr nur „Mach mal Licht aus“, sondern „Mach mal ÖKOPROFIT®“.

Der Kreis Paderborn plant, im kommenden Jahr 2015 eine zweite Runde des ÖKOPROFIT-Projektes zu starten. Interessierte Betriebe können sich ab sofort informieren und anmelden bei der Servicestelle Wirtschaft der Kreisverwaltung Paderborn.
Ansprechpersonin ist Claudia Schäfer, 05251 308-493 oder schaeferc@kreis-paderborn.de.

Hintergrund zu ÖKOPROFIT:
Das Konzept wurde ursprünglich in Graz entwickelt und von der bayerischen Landeshauptstadt München auf deutsche Verhältnisse übertragen. ÖKOPROFIT im Kreis Paderborn ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kreises Paderborn sowie der Wirtschaftsförderungen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Die Federführung haben die Servicestelle Wirtschaft der Paderborner Kreisverwaltung und das Klimaschutzmanagement. Das Projekt wird überregional durch die Effizienz-Agentur NRW und das Umweltministerium NRW begleitet und gefördert. Regionale Unterstützung erfolgt durch die Universität Paderborn, die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld | Zweigstelle PB + HX, die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe sowie die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. Im Kreis Paderborn werden derzeit zehn Unternehmen und Einrichtungen aus unterschiedlichen Branchen und mit unterschiedlicher Größe aus dem gesamten Kreisgebiet geschult.

 

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