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Pressemeldung vom 24.04.2014

Runder Tisch für Menschen mit Behinderungen im Kreishaus: Neuer Bürotrakt wird barrierefrei gebaut

Kreis Paderborn (krpb). Im Leitbild des Kreises Paderborns stehen auch Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt, „die in besonderen Lebenslagen unsere Unterstützung brauchen. Wir helfen ihnen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen“, heißt es dort wörtlich. Der derzeit neben dem Kreishaus entstehende neue Bürotrakt soll deshalb auch barrierefrei gebaut werden. Woran muss gedacht werden, wo befinden sich mögliche Hindernisse? „Wer kann diese Fragen besser beantworten als Betroffene selbst“, sagt dazu Landrat Manfred Müller. Zwar sei der barrierefreie Zugang zu Verwaltungsgebäuden in den Bauvorschriften geregelt. Doch könne die behindertengerechte Ausstattung von Gebäuden vom Bauherrn selbstverständlich auch freiwillig erweitert werden. „Genau das möchten wir tun. Hier verstehen wir uns als Vorbild und Vorreiter“, so Müller. Auf seine Initiative hin luden der technische Baudezernent des Kreises Paderborn, Martin Hübner, und Siegfried Schröder, vom Paderborner Kreistag bestellte Ombudsmann für geistig schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen, zu einem Runden Tisch ins Paderborner Kreishaus ein. Ziel war es, Anregungen entgegenzunehmen. Unterstützt worden war das Treffen durch Gebärdendolmetscher, den Einsatz einer mobilen Höranlage und der Bereitstellung von speziellen Planunterlagen für die blinden Teilnehmer.

„Der barrierefreie Zugang zu Verwaltungsgebäuden ist in den Bauvorschriften geregelt“, erläutert Hübner. Rollstuhlfahrer, Gehörlose, Blinde und Kleinwüchsige schilderten im Kreishaus ihre Probleme im Alltag. Schwierig werden könne bereits die Suche über Aufgaben und Zuständigkeiten einer Verwaltung. In der Regel geschieht das im Internet. Schon jetzt bietet die Internetseite des Kreises Paderborn (www.kreis-paderborn.de) die Möglichkeit, verschiedene Schriftgrößen einzustellen und sich den Text der angezeigten Seite vorlesen zu lassen. Weitere Verbesserungen, z.B. Informationen zum behindertengerechten Weg zu den einzelnen Büros der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter, sollen kurzfristig umgesetzt werden.

Die Pläne sehen vor, den Aufzug im Neubau mit einer verspiegelten Rückwand und Glastüren auszustatten, die vor allem Personen im Rollstuhl einen rückwärtigen Blick auf das Geschehen vor dem Aufzug erlaubt. Auf Initiative des Runden Tisches erhält die Bedienleiste des Aufzugs nun zusätzlich einen kleinen Bildschirm. Schwerhörigen oder gehörlosen Menschen werden darauf Verhaltenshinweise im Bedarfs- oder Notfall angezeigt.
Auf den Fluren soll eine in den Bodenbelag eingelassene Metallschiene sowohl eine visuelle als auch taktile, also für den Taststock von blinden oder stark sehbehinderten Personen tastbare, Leitlinie zur verbesserten Orientierung im Gebäude schaffen.
Die im Erdgeschoss des Neubaus vorgesehene Behindertentoilette wird mit einer höhenverstellbaren Toilette und einem höhenverstellbaren Waschbecken ausgestattet.
Die multifunktionalen Besprechungsräume im Erdgeschoss des Neubaus werden zur besseren Verständigung für schwerhörige Personen mit Induktionsschleifen ausgestattet, die den von der Mikrofonanlage aufgenommenen Ton direkt an geeignete Hörgeräte übertragen. Zur individuellen Verständigung von schwerhörigen Personen mit einzelnen Sachbearbeitern steht schon jetzt eine mobile Höranlage beim Kreis Paderborn zur Verfügung.

Für den Fall des Falles werden die Brandmelder in den Fluren und Toiletten nicht nur mit einem akustischen sondern auch mit einem optischen Signal (Lichtblitze) gekoppelt sein, um auch gehörlosen Menschen die Gefahrensituation zu signalisieren.

„Menschen mit Behinderungen können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung dadurch unterstützen, indem sie offen über ihre Schwierigkeiten und Wünsche sprechen“, sagt Hübner. Sinnvoll sei es auch, Besuche bei den einzelnen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern rechtzeitig anzukündigen, um von Seiten des Kreises mögliche Hilfen, wie z.B. die mobile Höranlage, bereit zu halten oder Hilfen beim Erreichen des Büros anzubieten. Menschen mit Behinderungen, die das Kreishaus besuchen, können sich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Information im Foyer wenden“, bekräftigt Hübner. Der zuständige Sachbearbeiter könne informiert, eine Abholung bis zum Büro des gewünschten Ansprechpersons organisiert werden.

 

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