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Pressemeldung vom 01.07.2014

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge – Hausmeister Karlheinz Stein verlässt nach über 23 Jahren das Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Paderborn

Kreis Paderborn (krpb). „Da, das ist deine Schule“, mit diesen Worten und einer Schlüsselübergabe begann vor 23 ½ Jahren der Arbeitsalltag von Karlheinz Stein an der damaligen Ludwig-Erhard-Berufsschule in Paderborn. Seit diesem Tag im Februar ist der gelernte Elektriker als Hausmeister täglich Ansprechperson für rund 1.900 Schülerinnen und Schüler, 95 Lehrerinnen und Lehrer gewesen. Künftig müssen diese aber auf ihren Hausmeister verzichten. Der siebenfache Großvater geht zum Beginn der Sommerferien in den wohlverdienten Ruhestand.

Jeder am heutigen Ludwig-Erhard-Berufskolleg brauchte Karlheinz Stein dann und wann, wenn eine Lampe nicht mehr funktionierte, das Türscharnier quietschte oder einfach ein Rat gebraucht wurde. Doch neben der Anbringung von Schaltersteckdosen und Pinnwänden oder der Durchmessung von Elektrogeräten übernahm der Niederntudorfer auch mal für einen Hausmeister eher untypische Aufgaben. So begrüßte er in der Vergangenheit auch mehrere tausend Jugendliche und Erwachsene als „Übernachtungsgäste“ in den Klassenräumen. Dreimal wurde die Deutsche Meisterschaft im Rettungsschwimmen in Paderborn ausgetragen. Auch zum Landesturnfest suchten zahlreiche Sportler ein Dach über dem Kopf und fanden es unter anderem im Paderborner Berufskolleg. Der Paderborner Osterlauf wurde von Karlheinz Stein mitbetreut, ebenso das Jugendcamp des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
So manche Überstunde sammelte sich auf dem Zeitkonto aufgrund von Abendveranstaltungen oder Bereitschaftsdiensten.
„Ich hatte nie Langeweile“, schmunzelt Karlheinz Stein. Wenn auch jeder Tag mit dem Aufschließen der Schule gegen 6.45 Uhr und einem direkten Rundgang über das Schulgelände begann, so war dennoch „jeder Tag anders“. „Eine Schablone gibt´s da nicht“, wird der Hausmeister auch seinem Nachfolger mit auf den Weg geben. Doch was bleiben sollte, ist „die Zeit für ein Schwätzchen“, findet Stein. Denn „das gehört dazu“.

In 23 Jahren hatte der Hausmeister täglich junge Menschen um sich. Auch durch seine langjährige Erfahrung in der Schützenjugend wusste er deshalb immer, wie man ein gutes Verhältnis zur Jugend pflegen kann. „Ich weiß, wie ich sie ansprechen kann“, so Stein, der sich auch Jahre später immer wieder freut, von ehemaligen, strahlenden Schülerinnen und Schülern erkannt und angesprochen zu werden.
Einige von ihnen saßen sicher auch im ersten und einzigen Computerraum, den es vor 23 Jahren am Ludwig-Erhard-Berufskolleg gab. Heute sind es 11, um die es sich unter anderem zu kümmern gilt. „Wenn ich jetzt gehe, dann ist die Steinzeit wohl vorbei. Dann sind wir in der digitalen Welt angekommen“, sagt der Niederntudorfer mit einer Träne im Augenwinkel.
„Es wird sicher schwer am Anfang“ so ganz ohne Schule, Schüler und Lehrer. Doch freut sich der Hausmeister, der mit dem Eintritt in den Ruhestand 50 Jahre und davon 25 im öffentlichen Dienst gearbeitet hat, auch sehr auf die Zeit, die dann folgt. Mehr Zeit für Schießsportübungen im Verein möchte er sich nehmen, auch das ein oder andere Reiseziel ins Auge fassen und die freie Zeit mit Ehefrau, Kindern und Enkelkinder genießen.

 

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