Kreis Paderborn (krpb). Derzeit leben rund 3000 Flüchtlinge im Kreis Paderborn. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge werden allein in diesem Jahr bundesweit rund 800.000 Asylanträge gestellt werden. Angesichts der vielen Flüchtlinge können diese Zahlen nur eine Momentaufnahme sein. „Fest steht, dass auch wir vor Ort unsere Kräfte bündeln müssen, um all diese Menschen unterzubringen und jene, die bleiben dürfen, erfolgreich zu integrieren“, erklärt Landrat Manfred Müller. Ein neuer „Lokaler Runde Tisch Flüchtlinge“ soll genau dabei helfen. Der Landrat hatte deshalb zu einem ersten Treffen Vertretung
von Politik, Kirchen, Sport, Wirtschaft und Verwaltung ins Paderborner Kreishaus eingeladen.
Mit Blick auf den bevorstehenden Winter dürfte das wichtigste Problem erst einmal die würdige Unterbringung jener Menschen sein, die oft mit nichts als einer Plastiktüte und viel Hoffnung im Gepäck hier ankommen, so die Vertretung
des runden Tisches. Ganz gleich ob diese nun bleiben können oder nicht: Die Städte und Gemeinden müssten sich in den kommenden Monaten auf viele Zuweisungen von neuen Flüchtlingen einstellen, wenn diese aus den Erstaufnahmeeinrichtungen an die Kommunen „überwiesen“ würden. Die Bevölkerung wird deshalb gebeten, wenn möglich, dem Wohnungsmarkt verfügbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Wer Wohnraum für Flüchtlinge bereit stellen möchte, kann sich als potenzieller Vermieter an die Städte und Gemeinden wenden.
Ziel des Runden Tisches ist es, auf die vorhandene und künftige Lagen reagieren und Strategien zur Bewältigung der anstehenden Probleme erörtern zu können. Betont wurde gleichzeitig, dass man keine originäre Aufgaben der dafür zuständigen Institutionen übernehmen wolle und könne. Im Bereich der Schulen laufe es bereits gut. Bereits registrierte Kinder und Jugendliche sind schulpflichtig und erlernen in so genannten Auffang- und Vorbereitungsklassen die deutsche Sprache. Sie ist der Schlüssel zu allen Lebensbereichen. Mit am runden Tisch sitzen auch Vertretung
von Kirchen, da unterschiedliche Kulturen und Religionen zu Konflikten führen können. In den 330 Sportvereinen im Kreis sind die Flüchtlinge ebenfalls herzlich willkommen. Die Sportversicherung übernimmt der Landessportbund. Hier sollen mögliche Programme zur Verständigung diskutiert werden. Das Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Paderborn versteht sich auch als Anlaufstelle für Ehrenamtliche, die den neu ankommenden Flüchtlingen helfen, sich zurechtzufinden. Industrie und Handwerk sitzen mit am Tisch, um zu überlegen, wie Arbeitskräfte erfolgreich qualifiziert und integriert werden können. Beim nächsten Treffen im November werden deshalb auch Vertretung
der Agentur für Arbeit und des Jobcenters teilnehmen.
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