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14. Oktober 2015

Geschlechtersensible Gewaltprävention: Pädagogen bildeten sich beim Seminar des Kreisjugendamtes fort

19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beschäftigten sich am in einer Fortbildung mit dem Thema „Geschlechtersensible Gewaltprävention“.

Uwe Ihlau sprach über Gewalt bei Jungen und Mädchen, Carlos Tomé vom Jugendamt des Kreises Paderborn organisierte die Fortbildung. (Foto: Kreisverwaltung Paderborn) 
Uwe Ihlau sprach über Gewalt bei Jungen und Mädchen, Carlos Tomé vom Jugendamt des Kreises Paderborn organisierte die Fortbildung. (Foto: Kreisverwaltung Paderborn)

Kreis Paderborn (krpb). 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beschäftigten sich am in einer Fortbildung mit dem Thema „Geschlechtersensible Gewaltprävention“. Im Fokus stand die Frage, ob Gewalt ein spezifisches Männer- oder Jungenthema ist.


Eingeladen hatte das Jugendamt des Kreises Paderborn. Die Teilnehmer kamen aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit, Beratungsstellen, der Schulsozialarbeiter Offenen Ganztagschulen oder waren Lehrer. Sieben Stunden lang stand im Stephanus Haus in Borchen der Zusammenhang zwischen Gewalt und Geschlechtszugehörigkeit im Fokus.

Referent war Diplom-Sozialpädagoge Uwe Ihlau von der Fachstelle Gender NRW. Er sprach über Vorurteile und stereotypische Zuweisungen für Jungen und Mädchen. Jungen würden meist als aggressiv, dominant und angstfrei eingestuft, Mädchen als empathisch, diszipliniert und schutzbedürftig. In einer Studie hat Ihlau herausgefunden, dass 85 Prozent der Gewaltstraftäter männlich sind, die körperliche Gewalt von Mädchen aber zugenommen hat. „Jungen haben nicht mehr Aggressionen als Mädchen, sie reagieren diese nur eher körperlich ab“, sagte Referent Ihlau. Ihlau begründete dies mit dem Konzept der hegemonialen Männlichkeit, welches auf die australische Soziologin Raewyn Connell zurückgeht. Mit dem Konzept soll erklärt werden, wie und warum Männer ihre soziale Dominanz erreichen.

In einer Diskussionsrunde konnten die Teilnehmer über die eigenen Erfahrungen austauschen und reflektieren, wie man bei bestimmten Übungen als männliche oder weibliche Fachkraft mit Jungen und Mädchen umgeht und wie unterschiedlich die Übungen auf Jungen und Mädchen wirken können.

Im Fazit erklärte Diplom-Sozialpädagoge Ihlau, dass geschlechtersensibler Gewaltprävention nur gelingen könne, wenn man die jeweiligen Personen und ihre Situation betrachte. Jungen und Mädchen müssten gleichermaßen emotionale und soziale Kompetenzen erwerben. Dazu gehöre es, Gefühle wahrzunehmen, mit Konflikten umzugehen, zu kommunizieren und Empathie zu empfinden. Wichtig sei es auch, die Stärken von Mädchen und Jungen zu fördern und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

In der Praxisübung „Geheimnisse der Gewalt“ ging es darum, den Kontext und die Hintergründe von Gewalt zu begreifen. Zwei Teilnehmer kämpften dabei mit Schaumstoffschlägern gegeneinander und wurden von zwei Fangruppen unterschiedlich stark angefeuert. Stärkeres Anfeuern spornte die Kämpfer an, schwächeres Anfeuern oder Stille sorgten für eine Abmilderung des Konflikts. Dadurch wurde die Dynamik von Gewalt deutlich.

Die Arbeit des Kreisjugendamtes

Das Jugendamt kümmert sich im Kreis Paderborn um den erzieherischen Kinder und Jugendschutz. Unterschieden wird beim erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zwischen gesetzlichen und präventiven Maßnahmen. Dies erläuterte Carlos Tomé vom Kreisjugendamt bei der Fortbildung „Geschlechtersensible Gewaltprävention“.

Beim gesetzliche Jugendschutz sorgen Mitarbeiter von Ordnungsämtern und Polizisten dafür, dass die Jugendschutzgesetze eingehalten und Verstöße geahndet werden. „Hierzu bieten wir Seminare, Infoabende und Kontrollen im Rahmen von Ordnungspartnerschaften an“, sagte Tomé.

Mit den präventiven Maßnahmen sollten Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit so gestärkt werden, sodass sie sich selbst vor gefährlichen Einflüssen in der Öffentlichkeit schützen können. Dazu bietet das Kreisjugendamt Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen verschiedene Präventionsprojekte zu den Themen Sucht, Gewalt, Medien oder Mobbing an. Auch Fachkräfte, Eltern und interessierte Erwachsenen könnten sich zu diesen Themen in Infoabenden weiterbilden. „Ziel aller Angebote ist es, dass Kinder und Jugendliche lernen was Kritik- und Entscheidungsfähigkeit bedeutet und wie sie diese umsetzen können“, sagte Tomé.

Ein weiterer Schwerpunkt des Kreisjugendamtes ist die geschlechtsspezifische Jugendarbeit bzw. die spezifische Förderung von Jungen und Mädchen.

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