Paderborn/Münster. Die Teilhabe am öffentlichen Leben ist für Gesunde eine Selbstverständlichkeit. Für Menschen mit einem Handicap ist sie oft problematisch, weil sie Hürden überwinden müssen, die Außenstehende weder kennen noch sehen. Dies gilt umso mehr für Kinder und Jugendliche, die ihren Platz in der Gesellschaft noch finden müssen. Mit einem Videoblog hat das Paderborner Ehrenamtsprojekt Broadwood jungen Menschen eine Möglichkeit eröffnet, sich der Umwelt auf zeitgemäße mediale Art mitzuteilen. „Damit ist Inklusion ganz dicht am Puls der Zeit. Themen des Videoblogs sind ein inklusiver musikalischer Workshop und Interviews. Die jungen Menschen rücken damit ihre Lebenswirklichkeit in den Mittelpunkt und vermitteln sie der Umwelt. Möglich macht dies das bürgerschaftliche Engagement vieler Menschen, die eigenverantwortlich die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, begründet Ferdinand Klingenthal, Kuratoriumsmitglied der Stiftung Westfalen-Initiative, warum deren Jury das Konzept mit einem dritten Preis im diesjährigen Wettbewerb „Westfalen bewegt“ ausgezeichnet hat. Die Westfalen-Initiave habe es sich zum Ziel gesetzt, die westfälische Identität zu schärfen und das bürgerschaftliche Engagement in Westfalen zu stärken. „Wir möchten gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Westfalens Impulse für die Region setzen, damit diese sich im Wettbewerb der Regionen behaupten und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten Stärken voll entfalten kann“, so Klingenthal.
Schon der Name Broadwood, eine Kombination von Broadway und Hollywood, signalisiert Kreativität auf allen Ebenen. „Dieser Aspekt ist uns sehr wichtig. Die jungen Menschen mit Handicap erhalten bei uns die Freiräume, ihre künstlerisch-kreativen Talente zu erproben“, erläutert die ehrenamtliche Leiterin Sabine Höwelkröger, warum das Videoprojekt für den Verein nahezu maßgeschneidert ist. Um den ersten Videoblog zu produzieren, haben sich drei junge Menschen mit Unterstützung einer Reporterin und eines Kameramannes der „filmzeit medien Bielefeld“ als Moderatoren betätigt, um drei zuvor gedrehte Videos mit einander zu verknüpfen. Das Ergebnis ist auf der Youtube-Plattform des Vereins zu sehen.
„Broadwood sucht bei seinen Aktivitäten immer wieder verschiedene Partner und Kooperation. So entstehen Netzwerke. Das bindet Außenstehende ein und macht Menschen mit und ohne Handicap auf ganz unspektakuläre Weise zu gleichberechtigten Partnern. Hier wird Eigeninitiative zum Wohl der ganzen Gesellschaft ergriffen“, würdigt Landrat Manfred Müller das bürgerschaftliche Engagement des Vereins. Er habe deshalb gerne die Schirmherrschaft übernommen.
Bei allem ehrenamtlichen Einsatz geht es aber auch beim Projekt „Broadwood“, dessen Dachverband der gemeinnützige Verein „Paderborner Ahorn-Panther“ ist, nicht ganz ohne Geld. Es wird benötigt, um weitere Videoblöcke mit professioneller Unterstützung zu drehen und zu schneiden. Eine Reporterin unterstützt die Moderatoren von Broadwood mit Tipps. Der Kameramann filmt mit verschiedenen Kameras aus unterschiedlichen Perspektiven die erforderlichen Sequenzen, die nötig sind, um bereits vorhandene Filme zu verbinden, und fügt das Material zusammen. Damit ist zugleich klar, wofür die 2.000 Euro Preisgeld der Westfalen-Initiative verwandt werden.
Mit seinem Ansatz erfüllt das Projekt des Vereins Broadwood alle wesentlichen Kriterien des Wettbewerbs „Westfalen bewegt“. Der war in diesem Jahr zum dritten Mal ausgeschrieben. Er richtet sich an Gruppen in Westfalen, die in nachahmenswerter Weise die Gestaltung der Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht allein auf staatliche oder bereits institutionalisierte Hilfe bauen. Dieses beispielhafte bürgerschaftliche Engagement fördert die Westfalen-Initiative in 2015 im Einzelfall mit bis zu 10.000 Euro. Insgesamt stehen in diesem Jahr 35.000 Euro zur Verfügung.
Münster, 23. Juli 2015
www.westfalenbeweger.de www.westfalen-initiative.de
Kontakt: Christoph Boll, Westfalen-Initiative, 0251 5915585 cboll@westfalen-initiative.de
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