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Pressemeldung vom 12.02.2015

Nitratbelastung im Kreis Paderborn: Ausreißerwert stammt von Boden- und Bauschuttdeponie

Kreisumweltamtsleiter Klaus Kasmann erläuterte im Ausschuss für Natur, Umwelt und Klimaschutz die Nitratberichte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Kreis Paderborn (krpb). Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hatte Ende 2014 einen Bericht über die Nitratbelastung im Grundwasser in den Kreisen in NRW herausgebracht. Danach sei ein eindeutiger Zusammenhang zwischen intensiver Landwirtschaft und Nitratbelastungen im Grundwasser gegeben, so das LANUV in seiner Pressemitteilung vom November vergangenen Jahres. Für den Kreis Paderborn war an einer Stelle ein Spitzenwert von 440 mg/l ermittelt worden. „Wir haben dazu recherchiert und festgestellt, dass dieser Wert an einer Messstelle zur Überwachung einer Boden- und Bauschuttdeponie gemessen wurde. Der Wert steht somit in keinem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung“, erklärte der Leiter des Umweltamtes des Kreises Paderborn, Klaus Kasmann, in der gestrigen Ausschusssitzung für Natur, Umwelt und Klimaschutz.

Kasmann stellte beide Berichte des LANUV im Ausschuss vor. Danach habe das Land Ende letzten Jahres zum einen die langjährige Entwicklung der Nitratkonzentration im Zeitraum 1992 bis 2011 dargestellt. Im zweiten Bericht ging es um die Ist-Situation im Zeitraum 2010 bis 2013. Zusätzlich seien weitere Messwerte bei der Vorstellung der Berichte durch NRW-Umweltminister Remmel hinzugezogen worden.

Bei der langjährigen Entwicklung (Bericht 1992-2011) seien die Messstellen (Grundwasser/Rohwasser) differenziert worden nach den Einflussfaktoren Landwirtschaft, Besiedelung/Industrie, Wald sowie Lage der Messstellen (innerhalb/außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten). Gemessen worden war an 51 Stellen im Kreisgebiet. 33 davon befanden sich auf landwirtschaftlichen Flächen. Bei zwei Messstellen wurde der Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschritten. Eine Anlage zur Trinkwassergewinnung im Bürener Raum war ebenfalls betroffen. Die Anlagen zur Trinkwassergewinnung werden regelmäßig durch das Paderborner Kreisgesundheitsamt überwacht. „Das Rohwasser der Leiberger Quellen wird mit Wasser aus der Aabachtalsperre vermischt, so dass die Grenzwerte unterschritten werden“, erläutert Ulrich Wiese, Gesundheitsingenieur des Kreisgesundheitsamtes.

Im Nitratberichtsteil 2010-2013 wird nicht differenziert nach der Flächennutzung; es werden hier lediglich die Messergebnisse zusammengestellt. Für den Kreis Paderborn wurden 166 Messstellen betrachtet. Bei 14 Messstellen (= 8,4 %) weist der Bericht eine Überschreitung des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l Nitrat aus.

„Die Nitratbelastungen im Kreis Paderborn beschränken sich im Wesentlichen auf den Bereich Delbrück/Boker Heide“, erläuterte Kasmann im Ausschuss. Das Wasserwerk Boker Heide sei nicht betroffen. Jedoch diverse Eigenwasserversorgungsanlagen, die zum Teil Aufbereitungsanlagen (Ionenaustauscheranlagen) betreiben müssen, um den Grenzwert für Nitrat einzuhalten.

Die Nitratproblematik im Delbrücker Raum sei bekannt und resultiere aus den sandigen Böden und den hohen Grundwasserständen. „Eine Ursache in Zusammenhang mit Verstößen gegen Vorgaben des Düngemittelrechts sind auch nach Rücksprache mit der zuständigen Landwirtschaftskammer nicht zu erkennen“, bekräftigte Kasmann.

Der Leiter des Umweltamtes betonte zudem, dass es im Kreis Paderborn seit mehr als 20 Jahren eine Kooperation zwischen Wasserwirtschaft und Landwirtschaft gebe mit dem Ziel, die Landwirte für das Aufbringen von Düngemitteln „zu sensibilisieren. Gedüngt werden soll nur so viel wie nötig“, so Kasmann.

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