Vom Blaumann zum Blödmann!? - Theaterangebot des Kreisjugendamtes Paderborn für Schülerinnen und Schüler

Kreis Paderborn (krpb). Einige Jahre ist es her, dass Heinz Diedenhofen selbst die Schulbank gedrückt hat. Heute besucht der Darsteller des Hein Knack Theaters als Gast Schulen und Einrichtungen und das immer wieder gerne. Auf Initiative des Kreisjugendamtes Paderborn sowie interessierter Lehrerinnen und Lehrer besuchte der Schauspieler im vergangenen Jahr mit seinem Ein-Mann-Theater über 350 Real- und Hauptschülerinnen und -schüler in Hövelhof, Salzkotten, Lichtenau und Fürstenberg.
Diesmal mit dabei: „Der Blaumann“, ein Stück über Freizeitverhalten, Alkoholkonsum und Gewaltbereitschaft junger Menschen.

Um Kinder und Jugendliche aufzuklären, Grenzen und Folgen von Alkoholmissbrauch und Gewalt aufzuzeigen und gegenzusteuern, geht das Paderborner Kreisjugendamt gemeinsam mit Heinz Diedenhofen schon seit vielen Jahren erfolgreich einen besonderen Weg. „Seit rund 20 Jahren ist Heinz Diedenhofen ein gern gesehener Gast in den Schulen im Kreis Paderborn“, weiß Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch. Hunderten Schülerinnen und Schülern habe er seitdem als „Nils Niegenug“, „Schlopi Schlops“ oder „Flimmermann“ geholfen, soziale Kompetenzen zu erweitern, die Wirkung des eigenen Verhaltens kennen- und einschätzen zu lernen und selbstbewusst eigene Entscheidungen zu vertreten.

Während seines rund zweistündigen Aufenthalts verwandelte sich der Schauspieler im vergangenen Jahr mit Hilfe weniger Accessoires von Heinz Diedenhofen in einen jungen Dauertrinker, für den ein Leben, aus Abchillen, Partymachen, Mädchen-Abschleppen, Gewaltvideos und Alkohol-Exzessen das Non-plus-Ultra zu sein scheint. Erst mit dem richtigen Alkoholpegel im Blut meint er, Berge versetzen zu können. Weit gefehlt!
Auf amüsante, aber vor allem dramatische Weise, zeigte der „Blaumann“ den 14- bis 16-Jährigen, wie Alkohol einen Menschen verändern kann. Der eigenen Sprache nicht mehr mächtig und Gewaltfantasien entdeckend, gab Diedenhofen den jungen Menschen durch sein Schauspiel Gelegenheit, einmal über das eigene (Konsum-) Verhalten nachzudenken…
„Das gelingt ihm, ohne den pädagogischen Zeigefinger zu erheben“, staunt Schulamtsdirektor Hartmut Bondzio. Erstmalig erlebte der Pädagoge das Ein-Mann-Theater in der Krollbachschule in Hövelhof. Diedenhofen wirke bei seiner Arbeit mit jungen Menschen „absolut authentisch“ und überzeuge genau dadurch.

Der Schauspieler wagt sich ran an Themen, die in der Gesellschaft nicht immer offen an- und ausgesprochen werden. In seinen selbst entwickelten Theaterstücken rückt er neben Alkohol- und Drogenkonsum auch Mobbing, Aggressionen und Gewalt, Ausländerfeindlichkeit oder Aids in den Mittelpunkt. Spielerisch bindet er vor Ort seine jungen Zuschauer in seine Theaterarbeit direkt mit ein. Und auch im Unterricht werden die ausgewählten Themen vor- und nachbereitet. Dabei unterstützt Carlos Tomé vom Kreisjugendamt Paderborn die Lehrerinnen und Lehrer. Gern arbeitet der Diplom-Sozialpädagoge auch mit weiteren Kooperationspartnern aus den Sozialräumen der Jugendlichen wie Fachkräften aus den Häusern der Offenen Tür zusammen. „So beschäftigen sich die Jugendlichen auch nach Schulschluss mit den Themen und unser Angebot kann nachhaltig wirken“, so Tomé.

Auch in diesem Jahr ist Heinz Diedenhofen wieder im Kreis Paderborn zu Gast. Erste Termine sind bereits vorgemerkt.

Weitere Informationen zu den Theaterangeboten des Kreisjugendamtes Paderborn gibt Carlos Tomé vom Kreisjugendamt Paderborn unter 05251 308 5122.

Bildunterzeile Bild rechts:

Auf amüsante, aber vor allem dramatische Weise, zeigte Heinz Diedenhofen als „Blaumann“, wie Alkohol einen Menschen verändern kann