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27. Oktober 2015

Lehrer und Schulleiter aus Leidenschaft Gründungsrektor und Berufsschulleiter Helmut Westermilies in den Ruhestand verabschiedet

Gründungsrektor und Berufsschulleiter Helmut Westermilies in den Ruhestand verabschiedet

Bildunterzeile KPB 3300.jpg: Oberstudiendirektor Helmut Westermilies (3. von links) leitete 15 Jahre das Berufskolleg Schloß Neuhaus und schrieb dabei Erfolgsgeschichte. Der Leitende Regierungsschuldirektor Jochen Bödeker (links), Landrat Manfred Müller (2. von links), Paderborns Bürgermeister Michael Dreier (4. Von links) und der stellvertretende Schulleiter Studiendirektor Norbert Damke (rechts) verabschiedeten Westermilies feierlich in den Ruhestand. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)   
Bildunterzeile KPB 3300.jpg: Oberstudiendirektor Helmut Westermilies (3. von links) leitete 15 Jahre das Berufskolleg Schloß Neuhaus und schrieb dabei Erfolgsgeschichte. Der Leitende Regierungsschuldirektor Jochen Bödeker (links), Landrat Manfred Müller (2. von links), Paderborns Bürgermeister Michael Dreier (4. Von links) und der stellvertretende Schulleiter Studiendirektor Norbert Damke (rechts) verabschiedeten Westermilies feierlich in den Ruhestand. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Eine bewusst schlicht gestaltete Einladungskarte mit dem Titel „15 Jahre Schulleiter“ und ein bis auf den letzten Platz gefülltes Forum des Berufskollegs in Schloß Neuhaus: Mit Oberstudiendirektor Helmut Westermilies geht ein Lehrer und Schulleiter in den Ruhestand, der seinen Beruf und seine Berufung im Leben gefunden hat und durch sein Vorbild überzeugte. Als Gründungsrektor des Berufskollegs in Schloß Neuhaus in 2000 war es sein Ziel, jungen Menschen einen Ort zu schaffen, an dem sie sich angenommen und aufgehoben fühlen. Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung gehörten für ihn untrennbar zusammen. In seinem Schulprogramm finden sich Weisheiten von Konfuzius und sein Lieblingszitat von Friedhelm W. Fröbel, das er gelebt hat: „Erziehung ist Beispiel und Liebe. Sonst nichts“. Das gelang: Sämtliche Redner zollten ihm Anerkennung und Wertschätzung. Sie zeichneten das Bild eines Mannes, der mit Leidenschaft und Herzblut, Hartnäckigkeit und Organisationstalent jungen Menschen ein schulisches Zuhause bot. Er habe die Schule für die Region geöffnet und stets den Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen gesucht. „Sie haben eine Perle in der Schullandschaft geschaffen, die ihresgleichen sucht“, sagte Landrat Manfred Müller bei der Verabschiedung. Er habe etwas Bleibendes geschaffen. Die Mauern würden für immer seinen Geist atmen, so Müller.

Aufgrund der wachsenden Schülerzahlen in den 90er Jahren in den kaufmännischen Bildungsgängen musste ein neuer Standort her. Der Paderborner Kreistag beschloss im August 2000 die Neugründung eines zweiten kaufmännischen Berufskollegs. Am 28.04.2000 begann mit dem 1. Spatenstich der Neu- und Umbau des Schulgebäudes in Schloß Neuhaus. Die komplette Einrichtung musste geplant und realisiert werden. Außerdem war eine vollständige Verwaltungsstruktur aufzubauen. Helmut Westermilies war von Anfang an dabei und seit 1998 maßgeblich bei der Planung und dem Bau der Schule beteiligt. 15 Jahre führte er die Schule nach seinem Leitbild. Heute werden dort rund 1.800 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Der stellvertretende Schulleiter Norbert Damke bezeichnete es als wertvolle Phase in seinem Leben, am Wissens- und Erfahrungsschutz eines Helmut Westermilies teilhaben zu dürfen. Er sei ein Gestalter, kein Verwalter, so Damke, mit Weitblick und hohem Engagement, das weit über das normale Maß hinaus reiche. Das unterstrich auch Superintendentin Anke Schröder. Sie bekräftigte, dass er ein Lehrer und Schulleiter aus Leidenschaft gewesen sei, dem die Fürsorge für junge Menschen stets am Herzen gelegen habe. Sie überbrachte nicht nur die Grüße des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn sondern auch jene des Erzbistums Paderborn, dessen Vertretung krankheitsbedingt absagen musste. Die Superintendentin und Zuhörer hatten sichtlich viel Spaß bei dieser spontanen Vereinigung beider Konfessionen. „Dass ich das noch erleben darf“, so Schröder.

Die Urkunde, eine Art „Erlaubnis“ zum Ruhestand, überreichte der leitende Regierungsschuldirektor Jochen Bödeker. Er verglich die Funktion eines Schulleiters mit einem Meniskus bei einem Marathonläufer. Er müsse Druck von allen Seiten aushalten. Eine Schule dürfe niemals seelenlos sein. Sie müsse ein Ort sein, der zum Lernen einlade. „Sie haben ihren Schülerinnen und Schülern eine solche Heimat auf Zeit geschaffen“, so Bödeker.

Was wäre eine Schule ohne Schülerinnen und Schüler? Auch bei der Verabschiedung waren sie dabei und überreichten ihrem Schulleiter einen „Meilenstein“ mit dem Schriftzug der Schule für den heimischen Garten. „Er wird einen Ehrenplatz bekommen“, sicherte Westermilies sichtlich gerührt zu. Überhaupt war das eine Feier mit viel Gefühl. Dafür sorgte auch das Theater Paderborn mit Gesangseinlagen und den ganz großen Klassikern wie „My Way“ von Frank Sinatra und natürlich zum Abschied das „Non, je ne regrette rien“ von Edith Piaf (übersetzt: nein, ich bedaure nichts).
Nein, bedauert hat Westermilies seinen Werdegang nicht. Weil er das Glück hatte, seinen Traum von einer Schule zu leben, die immer den Menschen im Blick hat und ihn niemals reduziert auf bloße Wissensvermittlung. Er dankte seinen Kolleginnen und Kollegen und allen Partnern, die seinen Weg begleiteten. Er dankte auch dem Kreis Paderborn als Schulträger, der sich niemals hinter Paragraphen versteckt habe und dem Landrat, der stets ein offenes Ohr für seine Anliegen gehabt habe. Ihm brach die Stimme, als er seiner Familie dankte, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Und ganz der Vollblut-Pädagoge gab er seinem Kollegium noch einmal mit auf den Weg, was ihn beruflich stets beflügelte: „Es ist die schönste Aufgabe der Welt, junge Menschen in die Zukunft zu begleiten“, so Westermilies.

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