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Pressemeldung vom 24.09.2015

Weiße Dreiecke erinnern an das Unbegreifliche und Unfassbare: Sonderausstellung „Verinnern“ ist bis Sonntag, 22. November, im Kreismuseum Wewelsburg zu sehen

Kreis Paderborn (krpb). Die Sonderausstellung „Verinnern“ von Christine Steuernagel und Christa Niestrath ist bis Sonntag, 22. November in der Erinnerungs- und Gedenkstätte „Wewelsburg 1933 bis 1945“ zu sehen. Der Zugang zum Sonderausstellungsraum erfolgt durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei.


Im Fokus der Ausstellung steht das Thema Zeit. Erinnern statt Vergessen, Erforschen und Wachhalten, Gedenken und Bewahren. Aus diesen Themen und Begrifflichkeiten formten die Künstlerinnen den Ausstellungstitel: „Verinnern“.

30 Aluminium-Stangen ragen wie ein Stangenfeld aus dem Rasen zwischen Südwestturm und Burgbrücke empor. Jede einzelne Stange trägt ein Dreieck, das symbolisch für den Häftlingswinkel steht. Die Farbe des Winkels verweist auf die Häftlingskategorie, in die die Inhaftierten willkürlich eingruppiert waren. Rote, grüne, schwarze, braune, gelbe, lila, rosa Winkel, die für politische, kriminelle, „asoziale“ Häftlinge standen, Sinti und Roma, Juden, Bibelforscher, Homosexuelle. Die Winkel erinnern an die Häftlinge des KZ Niederhagen. Weiße Dreiecke stehen für das Unbegreifliche und das Unfassbare.

Die Künstlerinnen Steuernagel und Niestrath haben sich intensiv und lange mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandergesetzt und reflektieren dessen Ereignisse in ihrer Ausstellung. Ihr Anliegen ist es, an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in Ostwestfalen und in ganz Europa zu erinnern.

Die Erinnerung müsse wachgehalten werden, um das Unvorstellbare zu verstehen, zu begreifen und für die Gegenwart und Zukunft daraus zu lernen, sagte Kulturdezernent Ingo Tieman bei der Eröffnungsfeier der Sonderausstellung am Sonntag, 20. September. Kunsthistorikerin Vera Scheef führte bei der Eröffnung in das künstlerische Werk von Niestrath und Steuernagel ein. Claus Hütterott aus Paderborn bereicherte die Eröffnungsfeier mit barocken Sarabanden aus den Suiten von Johann Sebastian Bach auf seinem Violoncello.

Der Kreis Paderborn unterstützt das Anliegen von Niestrath und Steuernagel aus voller Überzeugung und stellt ihre Werke in der Erinnerungs- und Gedenkstätte „Wewelsburg 1933 bis 1945“ aus. Ziel ist die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Bildung eines kritischen Geschichtsbewusstseins. Die Besucherinnen und Besucher sollen außerdem motiviert werden, Verantwortung für eine friedliche, demokratische Zukunft zu übernehmen.

Steuernagel wohnt und arbeitet in Paderborn. In ihrem Werk nimmt das Thema Zeit einen breiten Raum ein. Sie arbeitet viel mit unterschiedlichen Papieren und Leinwänden, mit unterschiedlichen Drucktechniken und Methoden. Niestrath wohnt und arbeitet in Detmold. Das Phänomen Zeit durchzieht ebenfalls ihr gesamtes Oeuvre. Ihre bevorzugten Materialien sind Chinapapier und Wachs, Fotos und Schrift in Kombination mit Objekten und Installationen. Die Künstlerinnenhaben bereits in Projektgruppen und Ausstellungen zusammengearbeitet und ihre Werke gemeinsam in Dessau, Hildesheim, Gütersloh, Bielefeld aber auch in europäischen Ländern, wie in Serbien oder Belgien gezeigt.

Die Hintergründe und die Entstehung der Ausstellung sowie Techniken und Vorgehensweisen stellen die Künstlerinnen Niestrath und Steuernagel Interessierte in einem Werkstattgespräch am Sonntag, den 15. November, um 11 Uhr, vor. Der Eintritt ist frei.

 

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