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01. August 2016

Große Resonanz auf Projekt Artenschutz

Kreis Paderborn verteilte zur Erhalt der biologischen Vielfalt 200 Nistkästen an 88 Hausbesitzer

Macht sich stark für den Artenschutz: Hausbesitzer Norbert Vossebein (rechts) hat an seinem Haus sechs Nistkästen für Mauersegler angebracht. Beraten wurde er von Melissa Balkenohl (links) vom Kreisumweltamt. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)
Macht sich stark für den Artenschutz: Hausbesitzer Norbert Vossebein (rechts) hat an seinem Haus sechs Nistkästen für Mauersegler angebracht. Beraten wurde er von Melissa Balkenohl (links) vom Kreisumweltamt. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Ein lauter schreiender Ruf ertönt. Norbert Vossebein schaut gen Himmel. „Ein Mauersegler. Das ist typisch für den Sommer“, freut sich der 57-Jährige, „vielleicht brütet er an meinem Haus.“ Vossebein zeigt auf sechs graue, rechteckige Kästen in 13 Metern Höhe an seinem Haus – Nistkästen speziell an die Bedürfnisse der Mauerseglers angepasst. „Es ist schön, Tiere um sich zu haben und wenn ich ihnen das Leben mit einem Nistkasten erleichtern kann, mache ich das gerne“, sagt Vossebein.
Neben ihm steht an diesem Morgen Melissa Balkenohl vom Kreisumweltamt. Balkenohl hat das Projekt „Artenschutz“ im Winter ins Leben gerufen und an Hausbesitzer aus dem Kreis Paderborn kostenlos Nistkästen verteilt. Nun prüft sie regelmäßig, ob die Nistkästen auch bewohnt sind.

In dieser Halbhöhle im Garten von Norbert Vossebein fühlen sich Hausrotschwanz oder Bachstelze wohl. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler) 
In dieser Halbhöhle im Garten von Norbert Vossebein fühlen sich Hausrotschwanz oder Bachstelze wohl. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

200 Nistkästen verteilte Balkenohl an 88 Hausbesitzer. „Die Resonanz auf das Projekt hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Viele der Anrufer kannten sich mit den Vogelarten aus und fragten zielgerichtet nach speziellen Nistkästen“, sagt Balkenohl. Über ein Viertel der Kästen waren Fledermausquartiere. Aber auch für Sperling, Hausrotschwanz, Bachstelze, Mauersegler, Mehlschwalbe, Schleiereule und Falke war etwas dabei.
Vossebein hat sein Haus vor drei Jahren energetisch saniert. Dabei sind viele Hohlräume und Spalten, in denen die Vögel brüten konnten, verloren gegangen. „Diese Sanierungen und moderne Bauweisen lassen keinen Platz mehr für gebäudebewohnenden Vögel und Fledermäuse. Mit arttypischen Nistkästen schaffen wir hier Abhilfe“, erklärt Balkenohl. Ziel des Projektes sei es, die biologische Artenvielfalt im Kreis Paderborn zu erhalten.
Vossebeins Garten mitten in der Paderborner Innenstadt ist eine echte Grünoase. Zwischen Efeu und anderen heimischen Sträuchern wachsen viele bunte Blumen. „Mit dem Garten kommen die Insekten und mit den Insekten wiederum die Vögel“, sagt Vossebein. Drei Bienenvölker beheimatet der Hobby-Ornithologe ebenfalls in seinem Garten. „Es ist schön, im Garten zu sitzen, Insekten fliegen zu sehen und Vögel zwitschern zu hören“, sagt der 57-Jährige.

Der Sperling ist ein geselliges Tier: Norbert Vossbein hat ihm in seinem Garten einen Koloniennistkasten mit drei Einfluglöschern aufgehängt. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)
Der Sperling ist ein geselliges Tier: Norbert Vossbein hat ihm in seinem Garten einen Koloniennistkasten mit drei Einfluglöschern aufgehängt. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)
Der Sperling ist ein geselliges Tier: Im Garten von Norbert Vossebein findet er in diesem Kolonienkasten eine Brutmöglichkeit. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)
Der Sperling ist ein geselliges Tier: Im Garten von Norbert Vossebein findet er in diesem Kolonienkasten eine Brutmöglichkeit. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Anna-Sophie Schindler)

Den Mauersegler schätzt Vossebein besonders: „Das ist ein beeindruckendes Tier. Er verbringt sein ganzes Leben in der Luft.“ Nur zum Brüten lässt sich der Mauersegler nieder. Auch ihr Nachwuchs fliegt direkt los und hat nicht wie andere Jungvögel eine Ästlingszeit. Ihre Flügel trainieren die jungen Mauersegler daher noch in der Brutnische. „Das braucht Platz, sodass ich einen Nistkasten mit einer Größe von 37 mal 18 Zentimetern und einer Tiefe von 22 Zentimetern ausgewählt habe“, sagte Balkenohl. Auch muss der Nistkasten an speziellen Stellen angebracht werden. Mauersegler verlassen den Kasten in einer Art Fallkurve und fliegen in einer Kurve von unten her an. „Am Dach des 13 Meter hohen Hauses hängt er hier somit optimal“, sagt Balkenohl. Wichtig sei außerdem, dass es vor den Nistkästen freie Fläche gebe und die Vögel nicht durch Bäume oder Äste behindert werden.
Auch für den Sperling bietet Vossebein ein Heim. Der rechteckige Kasten fällt durch seine drei Einfluglöscher auf. „Der Sperling ist ein geselliger Vogel, sodass in diesem Kolonienkasten mehrere Sperlinge brüten können“, erklärt Balkenohl.
Hausrotschwanz und Bachstelze finden ebenfalls ihren Platz am Haus von Vossebein in einer sogenannten Halbhöhle. Das Besondere an diesem Nistkasten ist der eingebaute Schutz vor Räubern wie Elstern.
Für Vossebein geht es in Sachen Artenschutz aber noch weiter: Für die Fledermäuse, die an Sommerabenden in seinem Garten kreisen will er mit einer Anleitung vom Kreisumweltamt ein großflächiges Quartier bauen. Balkenohl schätzt dieses Engagement sehr, denn die in Deutschland heimischen Fledermäuse gehören zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten. Fast alle Arten werden auf der Roten Liste gefährdeter Tiere geführt. „Fledermäuse haben als Schädlingsvertilger eine große Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht – Fledermausschutz ist damit Naturschutz im weiteren Sinne“, sagt Balkenohl.

 
 
 

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