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03. März 2016

Großer Abschied für langjährigen Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch

Über 15 Jahre leitete Hermann Hutsch das Jugendamt des Kreises Paderborn.

Großer Bahnhof für Hermann Hutsch (links im Bild): Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) überreichte die Abschiedsurkunde und würdigte die herausragenden Verdienste des  langjährigen Kreisjugendamtsleiter, auf den er sich stets verlassen und auf den er bauen konnte  (Foto: mt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Michaela Pitz) 
Großer Bahnhof für Hermann Hutsch (links im Bild): Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) überreichte die Abschiedsurkunde und würdigte die herausragenden Verdienste des langjährigen Kreisjugendamtsleiter, auf den er sich stets verlassen und auf den er bauen konnte (Foto: mt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Michaela Pitz)

Über 15 Jahre leitete Hermann Hutsch das Jugendamt des Kreises Paderborn. Über 34 Jahre stand er im Dienst des Kreises Paderborn. Seine Bürotür war stets geöffnet, Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen, seine Devise. Wenn es Probleme gab, griff er zum Telefon. Beinah legendär sind seine „Temine bei Sonnenaufgang“, die er immer dann anbot, wenn es bei anderen zeitlich eng wurde. Zu seinem Abschied in den Ruhestand kamen wirklich alle: Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Linnemann, Landrat Manfred Müller, Bürgermeister, allen voran Paderborns Bürgermeister Michael Dreier, der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses des Kreises, Friedhelm Kaup, langjährige berufliche Weggefährten, und vor allem seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihn mit einem selbst kreierten Ständchen verabschiedeten. Ein so großes Amt zu führen, sei immer mit viel Verantwortung verbunden. Ein Jugendamt zu leiten sei eine schwere Aufgabe, die Kraft koste, hohe Kompetenz, Idealismus, Überzeugungskraft, Pragmatismus, Bodenhaftung und viel Fingerspitzengefühl erfordere. „Sie waren all das. Sie verkörperten das Jugendamt des Kreises Paderborn. Auf Ihre Zuverlässigkeit und Ihre Präsenz konnte ich stets bauen“, betonte Landrat Manfred Müller.

Zwar war Hermann Hutsch nie ein Tellerwäscher mit Ambition zum Millionär. Aber eine Bilderbuchkarriere vom Sozialarbeiter zum leitenden Kreissozialdirektor legte er dennoch hin. Der gebürtige Paderborner studierte Sozialarbeit an der Katholischen Fachhochschule NRW, Abteilung Paderborn. Danach leitete er vier Jahre die Beratungsstelle der Caritas für Suchtkranke/Drogenabhängige für den Kreis Paderborn. „Das erdet“, sagt er. 1982 trat er in den Dienst des Kreises und arbeitete jahrelang im damaligen Sachgebiet „Soziale Dienste“ in der Gemeinde Hövelhof. Heute nennt man diese Aufgabe „Allgemeiner Sozialer Dienst“. In dieser Zeit habe er viele Kontakte geknüpft, „viel gesehen und praktische Erfahrungen gesammelt, die mich sehr geprägt haben“, erinnert er sich. 1988 übernahm er erste Führungsverantwortung beim Kreis, 1999 wurde ihm die stellvertretende Leitung des Kreisjugendamtes Paderborn, zwei Jahre später dann die Leitung übertragen. Wichtig sei ihm gewesen, das Jugendamt in der öffentlichen Wahrnehmung neu zu verankern. Die Behörde spiele oft dann eine Rolle, wenn es um akute Kindeswohlgefährdung gehe oder schon alles zu spät sei. Kinder stark machen, dafür sorgen, dass sie ihre Fähigkeiten und Talente entfalten können und gesund aufwachsen, müsse Ziel jeder Erziehung sein. Und wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht klappe, helfe ein Jugendamt. „Wir verstehen uns als Paten der Familien. Wir stehen Kindern und Eltern zur Seite, bevor der Alltag zusammenbricht und alles eskaliert“, sagt er. Natürlich müsse in extremen Situationen auch über Eingriff oder Verbleib in der Familie entschieden werden. Dieser staatliche Schutzauftrag müsse sensibel wahrgenommen werden. Dazu gehöre aber auch Gefahrenabwehr und konsequentes Einschreiten. „So eine weit reichende Entscheidung treffen wir deshalb stets im Team“, betont er.
Ein Meilenstein seiner Arbeit sei sicherlich der Ausbau der U3-Betreuung gewesen. Ein bisschen stolz mache ihn, dass das Paderborner Kreisjugendamt zwei Mal in Folge von der Gemeindeprüfungsanstalt die Bestnote erhalten habe. Attestiert worden seien hohe Qualitätsstandards und effizientes Arbeiten. „Das ist eine Teamleistung“, bekräftigt Hutsch.

Der Begriff „Team“ fällt oft, wenn er über seine Arbeit spricht. „Allein geht nichts“, sagt er. Auf Konfrontationskurs zu gehen, war nie sein Ding. Letztlich gehe es darum,
Eltern und Erziehungsberechtigte bei der Erziehung, Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen bestmöglich zur Seite zu stehen. Unterstützung habe er dabei stets auch in der Politik gefunden. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises Paderborn habe alle wichtige Anliegen unterstützt und mit auf den Weg gebracht. „Ich habe meinen beruflichen Traum leben können und das Glück gehabt, das mit motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tun zu dürfen“, bekräftigt er. Sein Sachverstand fand auch überregionale Anerkennung. 10 Jahre lang lehrte er Jugendhilferecht als Dozent an der Katholischen Fachhochschule und war Mitglied in Gremien des Landkreistages NRW.

Fällt das Loslassen schwer? Tage ohne berufliche Termine? „Zu Hause wartet eine umfangreiche To-do-Liste auf mich“, lacht er. Er freue sich darauf, erst einmal all das zu tun, wozu ihm sonst die Zeit gefehlt habe. Zum Wandern, Urlaub machen. Viel reisen. Und dann? „Fortsetzung folgt“, sagt er. Und bei ihm klingt das tatsächlich wie eine Ankündigung.

 
 
 

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