Die bekannteste Radroute des Paderborner Landes feiert Geburtstag

Wewelsburg und Emsquellen, Schloß Neuhaus und Aabach-Talsperre. Wer die kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten des Paderborner Landes mit dem Fahrrad auf einer gut beschilderten Route entdecken möchte, kommt an ihr nicht vorbei – der „Paderborner Land Route“. Der bei Gästen aus ganz Deutschland und den westlichen Nachbarländern Niederlande und Belgien bekannteste Radweg im Kreis Paderborn feiert jetzt Geburtstag: Vor genau zehn Jahren wurde der 252 km lange Radrundweg eröffnet und darf stolz sein, die erste und bislang einzige vom ADFC zertifizierte Radroute in Ostwestfalen-Lippe zu sein.

Die „Paderborner Land Route“ ermöglicht beides, einen ausgedehnten Rad-Urlaub in zehn Etappen auf 252 Kilometern und kompakte, erlebnisreiche Tagesausflüge auf Teilstrecken des Rundkurses. Natur- Landschaftserlebnisse sind auf jeder Etappe anders. Im Süden führt die „Paderborner Land Route“ durch Bad Wünnenberg und vorbei an der Aabach-Talsperre durch die Hügellandschaft des nördlichen Sauerlandes. Die tiefen Wälder der Egge hingegen prägen das Landschaftsbild im Osten, wo die Route Europas gewaltigste Kalksandsteinbrücke, den Altenbekener Viadukt, und das Kloster Dalheim mit seiner einzigartigen Ausstellung zur Klosterkultur verbindet. Auf steigungsfreien Wegen zwischen den Quellen der Ems, der Lippe und der Pader genießen Radler im Norden die Heidelandschaft der Senne und die Baudenkmäler der 1200 Jahre alten Stadt Paderborn. Im Westen schließlich erleben Speichenritter zwischen der dreieckigen Wewelsburg bei Büren und dem schiefen Kirchturm von Delbrück die Karstflüsse der Paderborner Hochfläche.

Allen Landschaften gemeinsam sind zudem die zahlreichen Wasserläufe, denen die Route auf weiten Strecken folgt. Von ganz besonderem Reiz ist der Lauf der Alme, die streckenweise im porösen Kalkstein verschwindet, um andernorts überraschend wieder aufzutauchen. Das kapriziöse Flüsschen gehört zu den spannenden Karst-Phänomenen der Paderborner Hochfläche. An den Oberläufen von Ems und Lippe prägt ein weit verzweigtes Kanalnetz das Bild der Landschaft. Das zentrale Wasserbauwerk, den mehr als 150 Jahre alten Boker-Heide-Kanal mit seinem historischen Schleusensystem, lernen Radler auf der „Paderborner Land Route“ auf einigen Kilometern näher kennen. Und sogar auf dem Weg mitten ins historische Herz der jungen Universitäts- und alten Bischofsstadt Paderborn folgt der Radweg einem Wasserlauf: Von der Mündung in die Lippe am Schloss Neuhaus bis zur Quelle im Schatten des romanischen Doms erleben Radler Deutschlands kürzesten Fluss, die nur vier Kilometer lange Pader.

Die Idee zu einer Radroute, die sowohl die bekanntesten Sehenswürdigkeiten als auch die Zentren aller Städte und Gemeinden des Paderborner Landes miteinander verbindet, hatte der Geschäftsführer der Touristikzentrale Paderborner Land, Herbert Hoffmann, Anfang der 2000er Jahre – bei einer Wanderung im Eggegebirge mit Blick ins Paderborner Land. Die Touristikzentrale setzte diese Mammutaufgabe, unterstützt von den jeweiligen lokalen Touristik-Infos, alsbald in die Realität um. Routenführung , Beschilderung, Karten, Werbematerial und ein eigener Internetauftritt wurden erarbeitet und am 2. April 2006, vor genau zehn Jahren, wurde die „Paderborner Land Route“ anlässlich des Bahnhofsfestes in Hövelhof vom Vorsitzenden der Touristikzentrale Paderborner Land, Landrat Manfred Müller, mit angereister politischer Prominenz aus Berlin und Düsseldorf sowie internationalen Gästen feierlich eröffnet.

Inzwischen zählt die Paderborner Land Route zu den bekanntesten Radrouten Deutschlands, was den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) veranlasste, den 252 km langen Radrundweg nach strenger Prüfung zahlreicher Kriterien 2014 mit drei Qualitätssternen auszuzeichnen.

Doch die Touristikzentrale ruht sich auf diesem Erfolg nicht aus, regelmäßige Routenkontrollen durch externe Prüfer, hochwertige Informationsangebote – erst 2015 wurde ein neuer detaillierter Routenführer vorgestellt – und der stets aktuelle Internetauftritt mit Infos auch in den sozialen Netzwerken gehören zum Pflichtprogramm der heimischen Touristiker. „Mit unserem Qualitätskonzept werden wir die Paderborner Land Route während der kommenden Jahre noch weiter optimieren“, so Landrat Müller. Denn die drei Sterne, mit denen der ADFC die Route im vergangenen Jahr dekorierte, stehen schon 2017 wieder auf dem Prüfstand. „Bis dahin wollen wir die Kriterien erfüllen, um vielleicht sogar einmal als Vier-Sterne-Route anerkannt zu werden.“

www.paderborner-land.de, www.paderbornerlandroute.de


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