Täglich das Wetter beobachten: Winterdienstteam des Kreises Paderborn steht in den Startlöchern

Die ersten kühlen Novembertage lassen bereits ahnen: Der nächste Winter kommt bestimmt. Das Winterdienstteam der Kreisbauhöfe hat seine Vorbereitungen bereits im vergangenen Monat abgeschlossen. Die Fahrzeuge sind gewartet und die Dienstpläne erstellt.

Timm Rosenthal, Leiter der Straßenunterhaltung, beobachtet das Wetter mit einer speziellen App. Hier erfährt er die Werte für die aktuelle Lufttemperatur, wie viel und welche Art von Niederschlägen erwarten werden und welche Temperatur der Boden hat. Besonders im Blick hat er die Bodentemperaturen auf Brücken, die schneller glatt werden. „Wenn nötig müssen wir hier früher streuen“, sagt der Experte.

Die Wettervorhersagen beziehen sich immer auf die nächsten drei Tage. Die Werte können stündlich ermittelt werden, so dass die Straßenmeister wissen, was auf sie zukommt. Rosenthal weiß, dass es im südlichen Bad Wünnenberg, Büren und Lichtenau oft kälter ist als in den nördlichen Städten des Kreises. Als Wetterpunkt und Orientierungspunkt dient daher der mittig im Südkreis liegende Ort Helmern. Rosenthal erhält alle Wetterinformationen für diesen Wetterpunkt und kann damit auf das Wetter für den kälteren Südkreis schließen. Ist es hier kalt und werden Auffälligkeiten beobachtet, wird Rufbereitschaft angeordnet.

Kalt bedeuten für den Winterdienst bereits Temperaturen unter 4 Grad Celsius. Um drei Uhr in der Frühe kontrollieren die Mitarbeiter dann den Straßenzustand im gesamten Kreisgebiet und entscheiden vor Ort, ob gestreut und/oder geräumt werden muss.

Zuerst sind die vielbefahrenen Kreisstraßen an der Reihe: Das sind zum Beispiel die Kreisstraße 37 in Richtung Flughafen oder die Strecke Diebesweg und Georg-Marshall-Ring (K 29). 330 Kilometer Kreisstraßen und 130 Kilometer Radwege muss das Winterdienstteam bei jedem Einsatz von Eis und Schnee befreien. Gearbeitet wird dabei im Drei-Schichtbetrieb – von morgens um drei bis abends um 22 Uhr. Zusätzliche Unterstützung erhalten erhält das Team von zwei externen Dienstleistern.

Im vergangenen Winter ist der Winterdienst 48 Mal ausgerückt. Im Winter 2014/2015 waren es 65 Einsätze. Gestreut wird Feuchtsalz. Das ist eine Mischung aus Trockensalz und Salzsole. „Das hat sich bei uns im Kreis bewährt. Feuchtsalz reagiert auf der Straße besser und das Eis taut schneller,“ sagt Rosenthal. Außerdem verringere sich der Salzverbrauch.

In den Hallen der Bauhöfe lagern 1250 Tonnen Streusalz für den Winterdienst. In Hövelhof gibt es zusätzlich eine Reserve von 500 Tonnen Salz. Mit diesen Vorräten können fünf Tage lang die Straßen frei gehalten werden. Dann muss neues Salz eingekauft werden.

Nicht nur die Salzvorräte müssen stimmen. Einmal im Jahr werden alle Mitarbeiter im Umgang mit den Fahrzeugen geschult. Zusätzlich gibt es regelmäßiges ein Fahrsicherheitstraining. Für Rosenthal steht daher fest: „Wir sind vorbereitet. Der Winter kann kommen.“