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25. Juli 2017

Wie Sprachbildung und Integration in Kindergärten gelingen können

Eltern und Erzieherinnen tauschen sich über Projekt „Rucksack Kita“ aus

Die Koordinatorinnen des Projekts „Rucksack Kita“ Ingrid Braun und Gulshat Ouadine (1. und 2. von links) mit den Elternbegleiterinnen, Erzieherinnen und Kitaleiterinnen der „Rucksack Kitas“ im Kreis Paderborn (Foto: Bildungs- und Integrationszentrum, Kreis Paderborn ) 
Die Koordinatorinnen des Projekts „Rucksack Kita“ Ingrid Braun und Gulshat Ouadine (1. und 2. von links) mit den Elternbegleiterinnen, Erzieherinnen und Kitaleiterinnen der „Rucksack Kitas“ im Kreis Paderborn (Foto: Bildungs- und Integrationszentrum, Kreis Paderborn )

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit: Deutsche Wörter und Sätze und meine Muttersprache. Das Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) des Kreises Paderborn hat das Landesprogramm „Rucksack-Kita“ an sechs Kindertagesstätten und Familienzentren im Kreisgebiet geholt. In einem Praxisforum haben sich Elternbegleiterinnen und Erzieherinnen im kommunalen Kindergarten & Familienzentrum Schatenstraße in Hövehof über ihre Erfahrungen ausgetauscht.

Rana Kabalan spricht Arabisch und Deutsch und ist Elternbegleiterin. Sie vermittelt zwischen den Eltern mit Migrationshintergrund und der Kita. „Die Eltern sehen die Kita nicht mehr nur als Betreuungsort an. Sie sehen, dass ihr Kind sowohl in der Muttersprache als auch im Deutschen gefördert wird und bringen sich auch selbst mehr ein.“ Genau dies ist die Stärke des Projektes: Sprachbildung, Mehrsprachigkeit und Integration. Für ihr Engagement haben die Elternbegleiterinnen beim Praxisforum eine Urkunde bekommen.
In ihrer Begrüßung skizzierte Projektkoordinatorin Gulshat Ouadine, wie das Projekt funktioniert: Eltern fördern die Muttersprache des Kindes zu Hause, Erzieherinnen und Erzieher fördern die deutsche Sprache in der Kita oder dem Familienzentrum. Das Besondere: Eltern und Erzieher benutzen die gleichen Arbeitsmaterialien, nur in unterschiedlichen Sprachen. Die Arbeitsmaterialien bestehen aus Geschichten, Reime, Mal- und Bastelvorlagen zu Themen wie Körper, Wetter oder Kleidung.

Das Projekt basiert auf dem Ansatz, dass Kinder eine zweite Sprache besser lernen können, wenn sie ihre Muttersprache beherrschen. „Die Muttersprache gehört zur Identität des Kindes und muss genauso gefördert werden, wie die deutsche Sprache. Die Kinder sollen sich ihrer Herkunft bewusst sein“, erklärte Projektkoordinatorin Gulshat Ouadine im Praxisforum.
Diplom-Psychologin Sabine Frevert vom Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung vertiefte das Thema und sprach in einem Vortrag über die Besonderheiten der Sprachbildung bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern. Den Elternbegleiterinnen und Erzieherinnen gab sie mit auf den Weg, Sprachen nicht zu mischen. Eine gute Idee sei es, klare Orte für eine Sprache zu definieren – beispielsweise zu Hause die jeweilige Muttersprache mit den Kindern zu sprechen und in der Öffentlichkeit, wie auf dem Spielplatz Deutsch zu sprechen.

Rucksack-Kita

Das Projekt „Rucksack Kita“ läuft jeweils ein Jahr. In jedem neuen Kindergartenjahr kann die teilnehmende Kita ihre Rucksackgruppe fortführen oder eine neue einrichten. Bis zum Kindergartenjahr 2023/2024 sollen im Kreis Paderborn 103 Rucksackgruppen durchgeführt worden sein. Finanziert wird das Projekt im ersten Jahr vom Bildungs- und Integrationszentrum. In den folgenden Jahren trägt die Kita die Hälfte der Kosten; die andere Hälfte kommt aus den Fördergeldern. Die Osthushenrich-Stiftung unterstützt das Projekt mit insgesamt 33.600 Euro.
Folgende Kitas sind bisher beim Projekt „Rucksack Kita“ dabei: Kita Mistelweg in Paderborn, Kita AWO in Paderborn, Kita Heidehaus in Paderborn, Kita St. Johannes in Delbrück, Kita Pusteblume in Delbrück, Kita Schatenstraße in Hövelhof.
 
 
 

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