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16. Januar 2018

„Ich lebe in einem wilden Wirbel“

Szenisch-musikalische Lesung über Irmgard Keun am Sonntag, 28. Januar um 19 Uhr in der Wewelsburg – Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus –

Szene aus „Ich lebe in einem wilden Wirbel“ (Foto: Roland Maoro) 
Szene aus „Ich lebe in einem wilden Wirbel“ (Foto: Roland Maoro)

Der Schriftstellerin Irmgard Keun und ihrem Werk „Das kunstseidene Mädchen“ ist die szenisch-musikalische Lesung „Ich lebe in einem wilden Wirbel“ am Sonntag, den 28. Januar, um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg gewidmet. Mit ihrem kunstseidenen Mädchen wurde die Schriftstellerin beinahe über Nacht berühmt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Vertretung innen der "Neuen Sachlichkeit“ während der Weimarer Republik. Ihre Karriere endete zunächst mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten, die ihre Bücher auf den Index setzten. Die szenisch-musikalische Lesung wird vom Kreismuseum Wewelsburg zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus angeboten. Der Eintritt ist frei.

„Mein Kleines, mein Geliebtes“, so beginnen beinahe alle der 271 Briefe (1933-1947) der Schauspielerin und Schriftstellerin Irmgard Keun (1905-1982) an den nach Amerika emigrierten Arzt Arnold Strauss. Ihre offenen Briefe lesen sich wie ein intimes Tagebuch und zeugen zugleich von den finsteren Zeiten in Nazi-Deutschland, von ihrer Existenznot und von ihrem frechen Witz, mit dem sie der Welt trotzt. Ihre eigene Lebenserfahrung, ihr Mut und ihre cleveren Manöver, aber auch ihre Verzweiflung, ihr Hang zum Alkohol und zu Männern, spiegelt sich genauso in ihren Briefen wieder wie in der Geburt ihrer unverblümten Romanheldin Doris, die wie ein „Stehaufmännchen“ von einer Misere in die nächste tappt. Denn „Das kunstseidene Mädchen“ träumt davon, am Theater ein Glanz zu werden und ihre Phantasie macht auch vor fremden Pelzmänteln nicht Halt.

Birgit Noll schlüpft in die Figur der Schriftstellerin Irmgard Keun; sie liest und spielt sich in diese schräge Figur ein. Zudem lässt sie mit Gassenhauern wie „Wenn die Elisabeth...“ , „Bei mir biste schön“, „Davon geht die Welt nicht unter“ etc. die damalige Zeit Revue passieren.
Ann-Britta Dohle spielt das zum Leben erweckte „kunstseidene Mädchen“, strahlt, tanzt, provoziert und bibbert sich durch die üble Zeit der Judenverfolgung, der Denunziationen aber auch der Folgen ihres nicht zu bremsenden Übermuts.
René Madrid lässt mit seiner Musik die Nischen der damalige Zeit aufleben, lässt gefühlvoll die Leichtigkeit der Varietees und Glamourwelt gefrieren mit dem Einzug der Marschmusik.

René Madrid kommt gebürtig aus Panama und ist in der Region bekannt als Akkordeon- und Gitarrenspieler. Der exzellente Spieler besticht durch seine Vielseitigkeit, tritt sowohl mit seiner eigenen Gruppe auf als auch in Theaterproduktionen und szenischen Lesungen. Er ist solistisch unterwegs und mit der Wewelsburg bestens vertraut. Viele Jahre hat er hier in der Erinnerungs- und Gedenkstätte die Ausstellungseröffnungen musikalisch begleitet.

Die Schauspielerin und Sängerin Birgit Noll hat viele Jahre an der Studiobühne der Universität Paderborn und im Dalheimer Sommer gespielt. Zudem ist sie mit verschiedenen Pianisten unterwegs mit Chanson-und lyrischen Liederabenden. Sie ist immer wieder bei den Literatur- und Museumsnächten in unterschiedlichen Produktionen zu erleben.

Die Schauspielerin und Regisseurin Ann-Britta Dohle arbeitete in Hamburg, Aachen, Düsseldorf an diversen Theatern bis sie sich aus familiären Gründen in Paderborn nieder ließ. Seitdem hat sie unzählige literarisch-musikalische Programme gemeinsam mit René Madrid und verschiedenen Schauspielern produziert und leitet zudem seit 13 Jahren das „Junge Ensemble“ des Kulturamts der Stadt Paderborn.

Hintergrund:
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Beim Eintreffen fand sie noch rund 5.800 entkräftete und kranke Häftlinge vor. Seit 2005 wird am Jahrestag der Befreiung nicht nur der Opfer in Auschwitz, sondern aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen und anderen Menschen, die aus politischen oder rassenideologischen Gründen, wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung verfolgt wurden. Ausgerufen durch die Vereinten Nationen ist es der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

 
 
 

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