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26. Juli 2019

Humor als Konzept: Wie man anderen hilft und dabei sich selbst nicht vergisst

Landrat Manfred Müller würdigt ehrenamtliches Engagement in Pflegeeinrichtungen, Kliniken, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und Hospizen

„Wir sagen Danke“: Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) lud Ehrenamtliche aus sozialen Einrichtungen in den Schützenhof Paderborn ein. Christian Heeck (links im Bild) machte Mut, die Herausforderungen das Alltags mit Humor zu nehmen. Bildnachweis: Kreis Paderborn 
„Wir sagen Danke“: Landrat Manfred Müller (rechts im Bild) lud Ehrenamtliche aus sozialen Einrichtungen in den Schützenhof Paderborn ein. Christian Heeck (links im Bild) machte Mut, die Herausforderungen das Alltags mit Humor zu nehmen. Bildnachweis: Kreis Paderborn

Ein aufmunterndes Lächeln oder Zeit für ein Gespräch: Für Menschen, die Hilfe brauchen, sind gerade diese kleinen Gesten der Menschlichkeit Lichtblicke in ihrem Alltag. In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, Einrichtungen mit Menschen für Behinderungen oder Hospizen helfen Ehrenamtliche den Fachkräften vor Ort, ihre anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgabe zu meistern. Von Besuchsdiensten, Spaziergängen, Fahrdiensten zu Gottesdiensten und zum Arzt bis hin zur Sterbebegleitung: All das erhöht die Lebensqualität der Betroffenen und entlastet hauptamtliche Kräfte, die in ihrem stressigen Alltag selbst für jede Hilfe dankbar sind. So richtig bekannt ist dieses ehrenamtliche Engagement nicht. Landrat Manfred Müller lud deshalb alle ehrenamtlich Tätigen unter dem Motto „Wir sagen Danke“ in den Schützenhof in Paderborn ein.

Etwa jeder Dritte in NRW engagiert sich ehrenamtlich. Im Kreis Paderborn liegt die Quote bei 38 % und damit über dem Landesdurchschnitt. „Die Mitmenschlichkeit ist hier zu Hause“, sagt dazu Landrat Manfred Müller. „Menschen wie Sie, die etwas tun für andere, machen unsere Gesellschaft heller und freundlicher“, bekräftigt Müller. Danke zu sagen und Wertschätzung zu vermitteln sei jedoch nur eine Seite der Medaille. „Mir ist es aber auch ganz wichtig, dass Sie sorgsam mit ihren Kräften umgehen“, betonte der Landrat im Schützenhof. Wie hilft man anderen ohne sich selbst zu vergessen? Antworten mit viel Humor lieferte Christian Heeck, Kulturreferent an der Universitätsklinik Münster, der als Vater der Klinik-Clowns-Bewegung gilt. Er schlägt faszinierende Brücken zwischen Kunst, Kommunikation und Kreativität. Hierfür ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Ihn hatte der Kreis Paderborn als Referenten eingeladen, um jenen Mut zu machen, die in der Begleitung von kranken, hilfsbedürftigen und sterbenden Menschen tätig sind und dabei aufpassen müssen, nicht in die Überforderung zu gelangen. Für ihn hat Lachen etwas Befreiendes und Erlösendes. Für ihn ist Humor die Einsicht, das Unabänderliche anzunehmen und dann den Blick zu richten auf das, was wirklich schön ist, am und im Leben.

Auf Hilfe angewiesen zu sein passe nicht besonders gut in eine Gesellschaft, die in ihrem Jugendlichkeits- und Fitnesswahn das alt sein zu einem Defizitmodell stempele. Wenn man alt, krank oder gebrechlich sei, müsse man nicht mehr alles können und leisten. Das hieße aber nicht, keine Freude mehr zu empfinden und das Leben zu genießen. Hoffnung und Verzweiflung, Vertrauen und Enttäuschung, Freude und Trauer, Schmerz und Verlust, Glaube und Liebe, daraus bestehe der Sinn des Lebens. „Sinn wie Humor sind Ressourcen, die im Alter wachsen können. Vorausgesetzt, wir haben uns angewöhnt, uns von den Widrigkeiten des Lebens nicht unterkriegen zu lassen“, betonte Heeck.

Ehrenamtliche Arbeit ist kein Selbstläufer. Der Gesetzgeber hat das erkannt und fördert das Ehrenamt in den zugelassenen Pflegeeinrichtungen, in dem er vorbereitende und begleitende Schulungen sowie Planung und Organisation ihres Einsatzes in den Pflegesätzen berücksichtigt. Rund 120 Ehrenamtliche informierten sich im Schützenhof auch über die Beratungsangebote des Kreises Paderborn. Frank Ricke von der Pflegeberatung und Stefan Amsbeck von der Betreuungsstelle des Kreises Paderborn stellten ihre Arbeit vor.
Landrat Manfred Müller konnte viel Lob und Dank für die Veranstaltung mitnehmen: „Ich habe hier sehr viel mitgenommen, was mir Mut macht und ich gut im Alltag nutzten kann. Ich fühle mich bestätigt, dass meine Aufgabe wichtig ist, vor allem für jene, die niemanden mehr haben“, so das Fazit der Besucher.

Die Veranstaltung wurde finanziell unterstützt von der Sparkasse Paderborn-Detmold

Hintergrund:

Im Kreis Paderborn leben rund 2.630 Pflegebedürftige in 38 Pflegeheimen. 15 Einrichtungen der Eingliederungshilfe kümmern sich um 420 Menschen mit Behinderungen. In 3 Krankenhäusern mit 972 Betten werden jährlich ca. 53.660 Patienten behandelt. Hinzu kommt die Paderborner Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, in der jährlich 14.000 Patienten behandelt werden.

 
 
 

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