Klammheimlich hat sich der Dieb herangeschlichen, nachts während alle Kinder in den Zelten schliefen, und hat – welch ein Schreck am nächsten Morgen - die selbstgemalten Gruppenfahnen gestohlen. „Natürlich haben wir Betreuer sie nur versteckt und die Kinder mussten Rätsel lösen, um sie wiederzufinden“, lacht Stefanie Lang vom
Jugendamt des Kreises Paderborn.
Der Raub der Fahnen ist eine liebgewonnene Tradition beim Kinder-Zeltlager des Kreises, das jedes Jahr in Siddinghausen angeboten wird. Landrat Manfred Müller besuchte auch in diesem Sommer die Ferienfreizeit und griff selbst zum Pinsel, um den 47 Kindern zwischen acht und elf Jahren bei der Herstellung der farbenfrohen Gruppenfahnen zu helfen. „Kinder aus dem ganzen
Kreis Paderborn sammeln hier unvergessliche Erlebnisse und kehren mit vielen neuen Freunden nach Hause zurück. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Kreisjugendamtes und allen helfenden Händen, die all das ermöglichen“, betonte der Landrat bei seinem Besuch.
„Dabei sein ist alles!“ – unter diesem berühmten olympischen Motto wurde den Kindern sechs Tage lang jede Menge Spaß, Spiele und kleine Wettkämpfe geboten. „Das Highlight überhaupt für viele der Kinder war unser Tag im Wald“, erzählt Sozialarbeiterin und -pädagogin Lang. Mit zwei ausgebildeten Wald-Pädagogen zogen die Kinder durch die Wälder und lernten viele Pflanzen und Bäume kennen.
„Zeltlager sind und bleiben eine Herausforderung für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern“, schätzt Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister die große Wirksamkeit bewährter Erlebnispädagogik. „Die Kinder sind hautnah mit der Natur verbunden, verbringen fast den ganzen Tag im Freien und werde in den kreativen und sportlichen Programmen auch ganz schön gefordert“, weiß der Jugendamtsleiter aus Erfahrung. Und dabei stehe der gemeinsame Spaß und das tolle Abenteuer außerhalb des Elternhauses im Vordergrund und bleibe so den teilnehmenden Kindern noch lange in bester Erinnerung.
Für viele der Kinder war es das erste Mal, dass sie längere Zeit von zu Hause fort waren. Da war anfangs die Aufregung groß – bei Kindern und Eltern. Doch die legte sich schnell. „Die Kinder sind immer ganz überrascht von unserem großen Programm und vergessen dann meistens sehr schnell ihr Heimweh“, erzählt Stefanie Lang.