15. Februar 2019
Bauanträge vom heimischen Sofa aus stellen und den Bearbeitungsstand jederzeit online einsehen können, das Auto von zu Hause aus an- oder abmelden, Termine online vereinbaren und natürlich auch alle Gebühren gleich am heimischen PC bezahlen können: Das so genannte digitale Bürgerbüro soll möglichst viele Behördengänge künftig überflüssig machen.
Landrat Manfred Müller: „Wir möchten die Digitalisierung in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger zu stellen“.
Ein Meilenstein auf diesem Weg ist das so genannte Serviceportal, eine Art elektronische Kommunikationsplattform: Der bestehende Internetauftritt der Kreisverwaltung Paderborn wird mit Hilfe der Portaltechnologie bis 2022 so ausgebaut, dass zentrale Verwaltungsdienstleistungen online abrufbar sind. Gut eine Million Euro werden investiert, um die technischen Voraussetzungen für eine Art Verwaltungswarenkorb inklusive Bezahlfunktion zu realisieren. Landrat Manfred Müller konnte jetzt den Förderbescheid der Bezirksregierung Detmold aus den Händen von Jens Kronsbein, Leitung der Abteilung Regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft der Bezirksregierung Detmold entgegennehmen.
Jens Kronsbein: „Mit dem Baustein Serviceportal wird die Digitalisierung für den Bürger erlebbar“.
Rund 80 Prozent fördert das Land NRW. 20 Prozent übernimmt der Kreis. Der Paderborner Kreistag hatte im August 2018 den Weg frei gemacht für den finanziellen Eigenanteil in Höhe von rund 213.000 Euro.
„Das Serviceportal ist die notwendige technische Basis, um alle Online-Dienste standardisiert und mit einem hohen Maß an Sicherheit zur Verfügung stellen zu können“, heißt es in der Projektbeschreibung. Ziel ist es, dass der Bürger sich einmal sicher authentifiziert und dann alle Dienstleistungen nutzen kann, ohne sich jeweils neu registrieren zu müssen. Die bei der jeweiligen Antragstellung einzureichenden Dokumente werden in einer digitalen Akte gespeichert, die alle beteiligen Ämter nutzen, um das Antragsverfahren bearbeiten zu können.
Einmal einloggen, alle Dienste nutzen können.
Der Bürger selbst kann jederzeit am heimischen PC oder unterwegs vom Tablet / Smartphone aus den Bearbeitungsstand einsehen. Zumindest die Partnerkommunen in der digitalen Modellregion OWL mit der Leitkommune Paderborn haben sich alle auf diese Plattform verständigt, um Behördengänge so einfach wie möglich zu machen. Das Serviceportal wird an das Servicekonto.NRW angebunden. Das heißt für den Bürger: Einmal einloggen, alle für ihn relevanten Dienste abrufen können. Erste Bausteine sind ein Formularserver für das Antragsmanagement, ein Dokumentenmanagementsystem für die digitale Bearbeitung sowie eine E-Payment-Lösung. Nach einem Test- und Pilotbetrieb soll das System weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, möglichst alle zentralen Verwaltungsdienstleistungen online abrufbar zu machen. Denkbar sind beispielsweise auch sprachbasierte Chatbots, die sich mit Hilfe von innovativen Unternehmen weiterentwickeln lassen.
Nordrhein-Westfalen ging 2018 mit fünf digitalen Modellkommunen an den Start, in denen innovative Projekte des eGovernments und der digitalen Stadtentwicklung entwickelt und erprobt werden sollen. Die Digitale Modellregion Ostwestfalen-Lippe ist die erste Initiative ihrer Art in Nordrhein-Westfalen. Das Land fördert Projekte in der Modellregion in den kommenden Jahren mit umfangreichen Mitteln. Die Stadt Paderborn übernimmt die Rolle der Leitkommune. Sie arbeitet eng mit dem Kreis Paderborn, der Stadt Delbrück und der Bezirksregierung Detmold zusammen. Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, Landrat Manfred Müller, Paderborns Bürgermeister Michael Dreier und Werner Peitz, Bürgermeister von Delbrück, hatten im Dezember 2017 den Kooperationsvertrag zur Digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe unterzeichnet. Die Stadt Bielefeld unterzeichnete den Vertrag im Sommer 2018.
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