06. November 2019
Tauschhandel in Zeiten des Terrors: Zierkörbe gegen Lebensmittel und Kleidungsstücke
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ am Sonntag, 10. November, 15 Uhr in der Wewelsburg
Osteuropäische Zwangsarbeiter fertigten Zierkästen und –körbchen, um sie gegen Lebensmittel oder Kleidungsstücke einzutauschen. Bildnachweis: Kreismuseum Wewelsburg
Eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ ermöglicht am Sonntag, den 10. November in der Wewelsburg einen ausführlichen und informativen Einblick in die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und deren verbrecherische Konsequenzen.
Im Rahmen des Rundgangs sehen die Besucherinnen und Besucher an diesem Nachmittag auch die sogenannten „Russenkästchen“ oder „Russenkörbchen“. Diese wurden zu damaliger Zeit von osteuropäischen Zwangsarbeitern aus Holz, Stroh oder Papier aufwendig angefertigt. Sie dienten als Tauschobjekte gegen Lebensmittel und Kleidungsstücke der deutschen Zivilbevölkerung. Trotz Verbot entwickelte sich ein reger Tauschhandel, gegen den Partei- und Polizeistellen machtlos waren. Heute erinnern die Zierkörbe an die Begegnungen jenseits ideologischer Vorgaben, zwischen osteuropäischen Zwangsarbeitern und der deutschen Bevölkerung.
Beginn der Führung ist um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer im ehemaligen Wachgebäude der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945.
Die Ausstellung zeigt auf 850 m² sowohl die lokalen Ereignisse in Wewelsburg, als auch die europäischen Dimensionen der SS-Aktivitäten. Die Führung beinhaltet auch die Besichtigung der beiden im Nordturm befindlichen Räume „Gruft“ und „Obergruppenführersaal“.
Entgelt für die Führung: Erwachsene 3 €, ermäßigt 1,50 €, Familienkarte 6 €. Für Inhaber einer Jahreskarte ist die öffentliche Führung kostenlos.
Weitere Informationen und Veranstaltungen: www.wewelsburg.de
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