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15. August 2019

Von Verne in die Millionen-Metropole Wien

Auszubildender des Kreises Paderborn absolvierte vierwöchiges Praktikum in Österreich

Leon Deppe an seinem Arbeitsplatz in Wien 
Leon Deppe an seinem Arbeitsplatz in Wien

Aus dem kleinen beschaulichen Verne, Stadtteil von Salzkotten, hinein in die Millionenmetropole Wien: Leon Deppe musste nicht lange überlegen, ob er sich einen solchen Ortswechsel für vier Wochen vorstellen könne. Der 20-Jährige absolvierte eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter beim Kreis Paderborn und nutzte die Chance, für ein Praktikum in die österreichische Hauptstadt zu reisen.

Auslandsaufenthalte waren für die Verwaltung bislang eher untypisch. Zu unterschiedlich seien die Systeme, hieß es landläufig, um einen positiven Lerneffekt zu erzielen. Doch das sieht , Ausbildungsleiterin beim Kreis Paderborn, ganz anders. „Es ist wichtig, über den Tellerrand hinauszuschauen und zu erleben, wie Verwaltung in anderen Ländern organisiert wird, wie Arbeitsabläufe und Prozesse gestaltet werden und wie die Zusammenarbeit funktioniert. So kann man miteinander und voneinander lernen“, erklärt Voigtländer.

Wenn Leon Deppe an seine vier Wochen in Wien denkt, dann fällt ihm vor allem eins ein: Größe! Über 1,9 Millionen Einwohner hat Wien, da fällt auch der Umfang der Verwaltung größer aus, als Deppe es aus dem Kreis Paderborn gewöhnt ist. 65.000 Menschen arbeiten für die Stadtverwaltung Wien. 700 Angestellte hat allein das Sozialamt, bei dem der 20-Jährige sein Praktikum absolvierte. Trotzdem war das Arbeiten mit den vielen Kollegen nicht anonym. „Es wird dort viel Wert auf die Gemeinschaft und den kollegialen Austausch gelegt“, berichtet Deppe von seinen Erfahrungen. Dieser informelle Zusammenhalt habe ihm sehr gefallen.

Ungewohnt war für den Verner die stark hierarchisch geprägten Strukturen in der österreichischen Verwaltung. „Ein Sachbearbeiter entscheidet dort wenig selbst, sondern es geht an die nächst höhere Instanz. Oft habe ich erlebt, dass Entscheidungen auch noch durch mehrere weitere Instanzen gehen. Das Sozialamt in Wien ist aber in mehreren Abteilungen über die ganze Stadt verteilt. Dann müssen Schriftstücke und Akten erst per Post in einen anderen Stadtteil geschickt werden, damit der Vorgesetzte sie weiterbearbeiten kann“, erzählt der Auszubildende. Seit dieser Erfahrung weiß Deppe die flacheren Hierarchien im Kreis Paderborn zu schätzen und auch, dass seine Ausbildung in Deutschland sehr viel verwaltungsspezifischer ist. „Gerade die Beschäftigung mit dem Recht macht mir in der Ausbildung Spaß. Und da wir uns als zukünftige Verwaltungsfachangestellte mit den Gesetzestexten und deren Auslegung beschäftigen, können wir später selbstständiger eigene Entscheidungen treffen.“


– Wien – ein Ort mit besonderem Flair: Leon Deppe, hier  im MuseumsQuartier, lernte während seines Praktikums Stadt und Leute kennen 
– Wien – ein Ort mit besonderem Flair: Leon Deppe, hier im MuseumsQuartier, lernte während seines Praktikums Stadt und Leute kennen
Was ihm fehlen wird, ist das andere Lebensgefühl, das Wien ausstrahlt. „Wir sind häufig auch mit Kollegen nach der Arbeit Essen gegangen oder haben uns noch ein netten Abend an den Flusspromenaden gemacht“, so Deppe. Überhaupt bestehe ein Auslandsaufenthalt aus mehr als nur Arbeit und Lernen. Sacher-Torte, Wiener Prater, Schlösser, Heuriger oder Stephansdom – Leon Deppe und die zehn weiteren Praktikanten aus Deutschland haben ihre Zeit in der österreichischen Metropole genossen und alle Sehenswürdigkeiten und Highlights besucht. „Es war eine supertolle Erfahrung, die hoffentlich viele andere auch noch machen können“, ist Deppe begeistert.

Unterstützt wurde das Auslandspraktikum von der Europäischen Union durch das Programm „Erasmus Plus“. An- und Abreise, die Unterkunft und ein Taschengeld bekam Leon Deppe gefördert. Das Land durfte er sich aussuchen – nur ein Mitglied der Europäischen Union musste es sein. „Ich habe mich für Österreich aufgrund der Sprache entschieden und, weil viele mir schon von Wien vorgeschwärmt hatten“, erzählt der 20-Jährige, der durch das Praktikum das erste Mal für längere Zeit im Ausland war.

Auch wenn die gemeinsame Muttersprache bei der Verständigung hilft, ist dies keine Voraussetzung für den Austausch. Demnächst wird ein Auszubildender, der beim Kreis Paderborn ein Duales Studium absolviert, an einem einwöchigen Seminar in Bukarest teilnehmen. „Es gibt so viele Aufgaben, gerade im Bereich der Digitalisierung, die alle Verwaltungen in Europa bewältigen müssen. Durch den grenzüberschreitenden Austausch können wir unheimlich viel darüber lernen, wie andere Länder die Herausforderungen angehen, was dort gut oder auch weniger gut läuft“, freut sich Ausbildungsleiterin Voigtländer über die Erfahrungen, die ihre Schützlinge machen. Sie will deswegen den internationalen Austausch unter den Auszubildenden weiter fördern. Voigtländer ist überzeugt, dass dies auch ein Faktor ist für viele Jugendliche, die sich zurzeit überlegen, welche Ausbildung sie im nächsten Jahr anstreben wollen. Eigene Erfahrungen machen, neue Perspektiven gewinnen und dann gern wieder in die Kreisverwaltung nach Paderborn zurückkehren, ist das Ziel. „Entdecke deine Möglichkeiten!“ lautet deshalb auch das Motto der diesjährigen Ausbildungskampagne des Kreises Paderborn.
 
 
 

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