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09. März 2020

„Ein Mann des Ausgleichs mit einem großen sozialen Herzen“

Bundesverdienstkreuz für Bernhard Schäfer

Bernhard Schäfer, mittig im Bild, erhielt soeben das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Landrat Manfred Müller (rechts im Bild). Erste Gratulantin ist seine Gattin, Maria Elisabeth Schäfer. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang) 
Bernhard Schäfer, mittig im Bild, erhielt soeben das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Landrat Manfred Müller (rechts im Bild). Erste Gratulantin ist seine Gattin, Maria Elisabeth Schäfer. (Foto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang)
Sich beharrlich für andere einsetzen und eintreten, aufrichtig und verantwortungsbewusst dafür Sorge zu tragen, dass es insbesondere den sozial Schwächeren besser geht: Für Bernhard Schäfer ist das selbstverständlich und reine Staatsbürgerpflicht.
Landrat Manfred Müller: „Menschen wie Bernhard Schäfer sind es, die diesen Staat ausmachen, die diese Welt voranbringen, im Kleinen wie im Großen, und sie lebens- und liebenswert machen".
Der Bundespräsident hat Bernhard Schäfer aus Hövelhof für seine außergewöhnlichen Verdienste in der Kommunalpolitik sowie im sozialen Bereich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrat Manfred Müller überreichte im Rahmen einer Feierstunde die Ordensinsignien und richtete gleichzeitig die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Geleichstellung sowie der Regierungspräsidentin Detmold aus.

Der Orden ist die höchste Anerkennung, welche die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

Der Landrat betonte, dass Schäfers Menschlichkeit, sein großes Herz für sozial Schwächere, seine sachliche Art der Argumentation und seine große innere Ausdauer die Menschen stets beeindruckt habe. Mit der Vergangenheit im Blick die Gegenwart gestalten, die Zukunft für alle sozial gerecht ausbauen: Dieser Leitsatz kennzeichne sein Denken und Handeln über die zurückliegenden nahezu fünf Jahrzehnte, in denen Schäfer sich für das Gemeinwohl eingesetzt habe.

Seit 1972 ist Schäfer Mitglied in der SPD, und seit seinem Wohnortwechsel nach Hövelhof im SPD Ortsverein aktiv. In den letzten 30 Jahren bekleidete er im Vorstand die verschiedensten Positionen und unterstützt bis zum heutigen Tage den aktuellen Vorstand bei seinen Beratungen, Beschlüssen und Aktionen. Auch im SPD Kreisverband brachte er sich lange Jahre engagiert ein. Bereits 1983 wurde er in den Kreistag des Kreises Paderborn gewählt, dem er seither ununterbrochen angehört.

In zahlreichen Ausschüssen und Gremien ist er als Mitglied bzw. stellvertretendes Mitglied aktiv. Im Sozial- und Gesundheitsausschuss war er 10 Jahre stellvertretender Vorsitzender, im Personalausschuss ebenfalls eine Legislaturperiode. Von 1997 bis Oktober letzten Jahres hatte er unterbrochen den Fraktionsvorsitzend der SPD inne. Der Schwerpunkt seiner kommunal-politischen Arbeit lag bzw. liegt in den sozialen, kulturellen und naturschutzrechtlichen Bereichen.

Als Vertretung des Kreistages ist er seit 1999 Mitglied beziehungsweise stellvertretendes Mitglied der Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes Paderborn-Detmold sowie des Verwaltungsrates der Sparkasse. Schäfers war von 2009 bis 2017 langjähriger Abgeordneter der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster Dem Rat der Gemeinde Hövelhof gehörte er von 1996 – 1999 und von 2002 bis 2009 an.

Landrat Manfred Müller: In all seinem Tun wird deutlich, dass ihm eine gute Zukunft unserer Region besonders am Herzen liegt".

Schäfer sei immer bemüht, Entscheidungen grundsätzlich im Konsens zu erreichen, unterstrich der Landrat. Seine ruhige, sachliche Art werde parteiübergreifend anerkannt. Wer ihn kenne, beschreibe ihn als zuverlässig, bescheiden auftretend, als einen Menschen, der souverän, solidarisch und mit viel Einfühlungsvermögen handele. „In all seinem Tun wird deutlich, dass ihm eine gute Zukunft unserer Region für Menschen und Umwelt, ein verträgliches Miteinander von Wirtschaftswachstum und Umweltschutz sowie alle sozialen Themen wie zum Beispiel eine ausreichende Zahl an Kitaplätzen oder Mindestlohn, besonders am Herzen liegen“, bekräftigte der Landrat.

So initiierte er 2007 das Schutzengelprojekt des Kreises Paderborn. Das Projekt bietet allen jungen Eltern, die ihr erstes Kind bekommen haben, ein kostenloses Beratungsgespräch mit Mitarbeitern des Jugendamtes in den Wohnungen der jungen Familien an. Das Projekt ist Teil des bestehenden sozialen Frühwarnsystems des Kreises Paderborn.

Schäfer ist zudem Vollblutgewerkschafter: Bereits zu Beginn seines Erwerbslebens in 1963 wurde er Mitglied in der IG Metall, ab 1973 war er Mitglied der ÖTV (Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr), seit dem Gewerkschaftszusammenschluss 2001 Ver.di. Seit 1980 hatte er die Mitgliedschaft im Kreisvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) inne und war gleichzeitig bis 1994 Sprecher der Betriebs- und Personalrätekonferenz. Solidarisch und zuverlässig, beharrlich und bedingungslos engagiert und immer authentisch, so beschreiben ihn jene, die sein gewerkschaftliches Engagement begleitet haben, das ihm großes Ansehen eingebracht hat.

Schäfer zählte 1989 zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises „Versöhnung durch Erinnerung“. 1996 gelang es, auf dem Gelände des damaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock eine Dokumentationsstätte einzurichten. Ziel des Arbeitskreises ist es, das Andenken der russischen Kriegsgefangenen und der in Staumühle untergebrachten und erkrankten Russen sowie der vielen verstorbenen Internierten in der Zeit des Nationalsozialismus zu gedenken. Der Landrat unterstrich, dass Schäfer maßgeblichen Anteil an der Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort habe. Er initiiert eine Ausstellung, die an das Schicksal von Rosa Böhmer erinnert: Das kleine Mädchen aus einer Sinti und Roma-Familie in Gelsenkirchen hatte als Pflegekind bei den Eheleuten Johannes und Theresia Hunke in Hövelhof ein Zuhause gefunden. Die Gestapo hatte sie kurz vor ihrem zehnten Lebensjahr aus dem Schulunterricht in der Kirchschule geholt, nach Auschwitz deportiert, wo sie kurze Zeit später ermordet wurde. Schäfer sprach von „geschichtlicher Verantwortung“ und dass persönliche Biographien Jugendlicher viel mehr die „Monstrosität des Massenmords“ vermitteln könnten als selbst für Erwachsene unvorstellbar hohe Zahlen.

Von 2005 bis 2015 war Schäfer stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Hövelhof. Es waren Jahre, in denen wesentliche Entscheidungen getroffen wurden. Dazu zählten insbesondere Hilfsangebote für Menschen mit Einschränkungen. Hinzu kommen noch langjährige Mitgliedschaften bei der St. Hubertus-Schützenbrüderschaft sowie den Hövelhofer Knappen e.V.

2011 hat die Gemeinde Hövelhof ihm für sein Engagement besonders im kommunalpolitischen Bereich die Goldene Anstecknadel verliehen. In 2014 zeichnete ihn die Westfälische-Lippische Sparkassenmedaille für langjährige Verdienste aus.

Die musikalische Umrahmung der Ordensverleihung gestalteten die Musikschüler der Kreismusikschule Carla und Silas Ahle-Dopp mit ihrem Querflötenspiel.

 
 

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