Wollgras, Knabenkräuter, Bachnelkenwurz oder verschiedene Seggen und Simsen – diese auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Pflanzen stehenden Arten wachsen im Naturschutzgebiet Thüler Moor zwischen Thüle und Verne. Die meisten dieser seltenen Pflanzarten benötigen Licht und Platz zum Wachsen.
„Daher ist es wichtig, dass die Feuchtwiesen im Thüler Moorkomplex regelmäßig gemäht und Gebüsche und Gehölze entfernt werden, die sich auf die wertvollen Offenlandflächen ausbreiten“, erläutert Marion Schnell vom Umweltamt des Kreises Paderborn. Weidengebüsche und Erlen, die nun die Fläche überwuchern und beschatten, werden bei den Arbeiten entnommen. „Wir kommen damit unseren Schutzauftrag nach und erhalten den Lebensraum der seltenen Pflanzen“, so Schnell. Auftraggeber ist der Kreis Paderborn, die Mittel werden durch die Bezirksregierung Detmold bereitgestellt.
Bereits im Herbst 2019 sollten in einem rund 1000m² großen Teilbereich westlich der Fichtenstraße Pflege- und Schutzmaßnahmen durch eine beauftragte Landschaftsbaufirma vorgenommen werden. Aufgrund der nassen Witterungs- und Bodenbedingungen mussten sie jedoch verschoben werden. In diesem Jahr soll bereits im September begonnen werden.
Auch auf weiteren wertvollen Offenlandflächen z.B. in den Naturschutzgebieten „Erdgarten-Lauerwiesen“ südwestlich von Hövelhof oder „Krumme Grund/Pamelsche Grund“ südöstlich von Paderborn stehen in diesem Jahr Pflegemaßnahmen an, bei denen teilweise Gehölze entfernt werden. Sie sollen kurzfristig während einer Schönwetterphase begonnen werden, bevor Nässe die Arbeiten erschwert und zu Schädigungen des Bodens führt. Die Arbeiten werden vor Ort auch durch
Mitarbeiter der Biologischen Station Kreis Paderborn-Senne fachlich begleitet. Alle artenschutzrechtlich relevanten Belange werden dabei berücksichtigt.