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04. Juni 2020

Jeder kann zum Funkloch-Aufspürer werden

Landrat Manfred Müller bittet um Unterstützung beim Mobilfunk-Ausbau.

Funköcher finden und schließen 
Funklöcher finden per App: Landrat Manfred Müller bittet um Unterstützung.

Beim Warten in der Supermarkt-Schlange schnell mal die neuesten Nachrichten in den Sozialen Medien lesen, sich beim Autofahren oder auf Wanderungen vom Handy den Weg zeigen lassen oder seine neueste Höchstleistung beim Joggen in der App festhalten – wer unterwegs sein Handy benutzt, braucht vor allen eins: eine gute Mobilfunk-Verbindung. Doch während in Großstädten und Ballungszentren schneller Mobilfunk der fünften Generation Einzug hält, gibt es auf dem Land immer noch Funklöcher, in denen es kaum oder gar keinen Empfang gibt. Bund und Telekommunikationsunternehmen haben sich verpflichtet, dies zu ändern und der Kreis Paderborn will sichergehen, dass auch die Bevölkerung im Paderborner Land davon profitiert. Landrat Manfred Müller lädt daher die Bürgerinnen und Bürger dazu ein, im Rahmen der Mobilfunkstrategie des Kreises Paderborn Funklöcher aufzuspüren und mitzuhelfen, den Kreis flächendeckend mit Mobilfunk zu versorgen.

Landrat Manfred Müller: „Der Bund misst den Erfolg des Mobilfunk-Ausbaus vornehmlich daran, wie viele Haushalte mit schnellem Mobilfunk ausgestattet sind. Im ländlichen Gebiet mit vielen Wäldern, Wanderwegen, Landwirtschaftsflächen oder außerörtlichen Straßen, also Gebieten, in denen sich keine Haushalte befinden, funktioniert dieser Ansatz nicht".

Doch auch hier würde schneller Mobilfunk gebraucht, damit zum Beispiel die Navigation funktioniert oder der Landwirt seinen Betrieb automatisieren kann. Die drei Telekommunikationsunternehmen Telefónica, Telekom und Vodafone haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie erklären, gemeinsam 6.000 neue Masten bauen wollen. „6.000 Masten für das ganze Gebiet der Bundesrepublik sind nicht viel. Unsere Absicht ist daher, den Unternehmen die Standorte für neue Masten auf dem Silbertablett zu servieren, sodass auch der Kreis Paderborn von den Ausbauabsichten profitieren kann, erklärt Landrat Müller.

Der erste Schritt zum vollen Silbertablett ist eine genaue Kartierung der Mobilfunkversorgung im Kreisgebiet. Dabei geht es nicht nur um die reinen Funklöcher, sondern auch um die genaue Erfassung, welche Mobilfunkstandards (2G, 3G, 4G, LTE) in welchen Gebieten und von welchen Netzanbietern zurzeit vorliegen. Eine grobe Kartierung liegt der Bundesnetzagentur vor. „Um den Telekommunikationsunternehmen unsere Standorte schmackhaft zu machen, braucht es eine genauere Erfassung. Und jeder kann dabei helfen, diese zu erstellen!“, so der Landrat.

Die Bundesnetzagentur stellt dazu eine App zur Verfügung, mit der die Mobilfunkversorgung an jedem Standort gemessen werden kann. Die Anwendung mit dem Namen „Breitbandmessung App“ kann im Appstore kostenlos heruntergeladen werden. Der Benutzer muss auf seinem Handy die Standorterfassung für die App erlauben. Dann kann es losgehen. Die App misst die Mobilfunkversorgung automatisch, sobald der Benutzer sie anschaltet. Lässt man sie im Hintergrund weiterlaufen, misst sie konstant die Mobilfunkversorgung. Die Daten werden dann an die Bundesnetzagentur übermittelt. Sollte zum Zeitpunkt der Erfassung kein Mobilfunkempfang vorhanden sein, hält die App trotzdem den Standort fest und meldet das Funkloch später an die Bundesnetzagentur. „Der Kreis Paderborn selbst erhält keinen unmittelbaren Zugriff auf die Daten, sie gehen allein an die Bundesnetzagentur“, betont Edith Rehmann-Decker, Leiterin der Wirtschaftsförderung des Kreises Paderborn und zuständig für das Vorantreiben des Mobilfunkausbaus.

„Laden Sie die App herunter und nutzen Sie Wanderungen, die Bus- und Zugfahrten oder wenn sie als Beifahrer im PKW unterwegs sind, um Funklöcher aufzuspüren“, ruft Landrat Manfred Müller die Bürger zur Unterstützung auf. Wie die App genau funktioniert und nähere Informationen zur Mobilfunkstrategie des Kreises sowie die nächsten Schritte beim Mobilfunkausbau hat der Kreis auf einer eigenen Internetseite zusammengestellt unter www.kreis-paderborn.de/mobilfunkstrategie. Dort setzt der Kreis Paderborn übrigens auch auf eine interaktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

„Wir hätten gerne alle Bürgerinnen und Bürger so einer großen Informationsveranstaltung mit externen Experten eingeladen. Leider ist dies aufgrund der Corona-Situation nicht möglich“, so Rehmann-Decker. Stattdessen werden im Juni die Vorträge der Experten ebenfalls als Video auf die Seiten eingestellt.


„Bis zum 14. Juni haben jetzt noch alle Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen zum Mobilfunk an den Kreis zu senden und von den Experten und uns in einem Antwortvideo klären zu lassen“, ruft Edith Rehmann-Decker auf. Das geht ganz einfach mit einem vorbereiteten Kontaktformular.

 
 
 

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