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08. August 2019

Landrat Manfred Müller: „Im Kreis Paderborn ist kein Platz für Menschenfeindlichkeit jeglicher Art“

Landrat Manfred Müller zeigt sich entsetzt über die emotionale Wucht und immer wieder neu befeuerte Aufgeregtheit der Diskussionen der vergangenen Tage. Sie werde so überhitzt geführt, dass eine Kreishandwerkerschaft sich gezwungen sehe, den Vorwurf von „Rassismus und Beihilfe zum Rassismus“ von sich weisen zu müssen.

Landrat Manfred Müller nimmt Stellung zu Äußerungen rund um Tönnies 
Landrat Manfred Müller: Wir müssen zurück zu ehrlich geführten Debatten, raus aus dem gefährlichen Klima der Spaltung und Ausgrenzung, in dem jede Äußerung seziert und mit vergiftenden Unterstellungen befrachtet wird.

Er sei zwar im Urlaub, aber er könne und wolle die Art, wie derzeit diskutiert und diffamiert werde, nicht unkommentiert lassen:

„Ich teile die Auffassung der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, dass es in unserer Gesellschaft möglich sein muss, Fehler zu machen, und sie dann als solche zu erkennen und zu bereuen. Und ich teile die Auffassung der Kreishandwerkerschaft, dass jeder das Recht hat, sich zu entschuldigen - und das genau das zu einem weltoffenen und unter anderem auch christlichen Weltbild dazu gehört. Die Äußerungen von Clemens Tönnies beim Tag des Handwerks sind aus meiner Sicht sachlich falsch, entwertend, diskriminierend und völlig daneben. Der Mann hat sich entschuldigt, zeigt sich nach eigenem Bekunden bestürzt über sich selbst.
Der Weltklimarat hat heute seinen Bericht in Genf vorgelegt. Dabei geht es auch um den Beitrag des Menschen zum Klimawandel, um das Bevölkerungswachstum und die Frage, wie es gelingen kann, immer mehr Menschen zu ernähren. Beim Tag des Handwerks hat der Festredner dieses Problem ansprechen wollen. Dabei hat er eine extrem unangemessene und unanständige Formulierung gewählt, die unter die Gürtellinie geht und ohne Frage absolut inakzeptabel ist. Ob seine Sätze was auch immer für eine Grundhaltung wiederspiegeln, vermag ich nicht zu beurteilen. Weder am Abend selbst, noch zum jetzigen Zeitpunkt.

Ich bin entsetzt, wie hier eine Gesellschaft, eine ganze Stadt, eine ganze Region mehr oder weniger subtil, täglich neu unter den Verdacht der Ausländerfeindlichkeit gestellt wird, weil sie sich, aus wessen Sicht auch immer, nicht genügend oder schnell genug empört zeigt. Diesen Verdacht weise ich für die ganze Region entschieden zurück. Wir sind eine Integrationsregion, die daran täglich arbeitet. Wir haben eine vorbildliche Arbeit geleistet, als es darum ging und weiter gehen wird, zugewanderte Menschen auch in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier können wir bereits eine hohe Erfolgsquote vorweisen.

Wir waren, sind und werden weiter sehr laut sein, wenn es darum geht, Gewalt, und Hass, jegliche Art von Menschenfeindlichkeit den Nährboden zu entziehen. Wir waren, sind und werden weiter sehr laut sein, wenn es darum geht, jegliche Form von Rassismus und Extremismus zu bekämpfen.

Ich selbst habe auf solchen Demonstrationen gesprochen. Für Menschenfeindlichkeit jeglicher Art ist in diesem Kreis Paderborn kein Platz! Wir arbeiten an vielen internationalen Kontakten auf der ganzen Welt.

Der Kreis Paderborn vernetzt seit Oktober 2008 haupt- und ehrenamtliche Akteure aus den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, die sich für ein gelingendes Miteinander einsetzen, unter dem Motto „Wir sind Integration“. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mit vielen Akteuren im Kreis Paderborn ein lokales Handlungskonzept für Prävention gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf den Weg gebracht. Dazu haben sich zwei Jahre lang Vertretung von Kommunen, aus der Politik, von Migrantenselbstorganisationen, Kirchen, der Polizei, von Jugendtreffs, Vereinen, Verbänden sowie anderer Organisationen schwerpunktmäßig mit den Themen Rechtsextremismus und Rassismus auseinandergesetzt".

Die Leitziele lauten:


Der Kreis Paderborn handelt geschlossen gegen Alltagsrassismus, Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Wir stehen für Weltoffenheit, für Toleranz und Vielfalt und für einen respektvollen Umgang im persönlichen und gesellschaftlichen Miteinander.


Toleranz und Werbung für Demokratie müssen wir leben. Im Alltag. Jeden Tag neu. Das ist und bleibt eine Hausaufgabe. Und wenn ich mir die Äußerungen der vergangenen Tage anschaue, dann sehe ich Handlungsbedarf. Dann weiß ich, dass wir an diesem respektvollen Umgang im persönlichen und gesellschaftlichen Miteinander alle gemeinsam arbeiten müssen.

Landrat Manfred Müller: Wir müssen zurück zu ehrlich geführten Debatten, raus aus dem gefährlichen Klima der Spaltung und Ausgrenzung, in dem jede Äußerung seziert und mit vergiftenden Unterstellungen befrachtet wird. Wir müssen zurück zu einer Diskussionskultur, die den anderen respektiert, in der unterschiedliche Auffassungen sachlich fundiert reflektiert werden. Damit wir die vorhandenen Probleme lösen können.


 
 
 

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