Der Kreis Paderborn wirbt für mehr Qualität in der Biotonne

Im Foyer des Paderborner Kreishauses haben jetzt Landrat Christoph Rüther und A.V.E.-Betriebsleiter Martin Hübner offiziell eine Ausstellung über die neue Informations- und Aufklärungskampagne #WIRFUERBIO eröffnet. Der bundesweiten Umweltkampagne sind neben dem Kreis Paderborn alle zehn kreisangehörigen Städte und Gemeinden angeschlossen, um gemeinsam für mehr Qualität in der Biotonne zu werben.

„Hier besteht akuter Handlungsbedarf, denn bereits vorgenommene Sichtkontrollen zeigen, dass die Qualität in der Biotonne kreisweit leider stark nachgelassen haben,“ berichtet Landrat Rüther. Nach Angaben von Martin Hübner stören vor allem eine Flut an Plastiktüten, zudem Glasreste, Konservendosen, verpackte Lebensmittel, Kleidung und Altholz in erheblichem Maße die anschließende Bioabfallkompostierung. Hübner wörtlich: „Die Qualität muss deutlich besser werden, weil sich die gesetzlichen Auflagen infolge Bioabfall- und Düngemittelverordnung extrem verschärft haben. Wenn wir nicht gegensteuern, ist bei unserem vertraglich gebundenen Bioabfallverwerter, die Fa. KOMPOTEC in Nieheim, die Herstellung eines qualitativen hochwertigen Kompostabsatzes bei Landwirten, GaLa-Bauern oder Erdenwerken stark gefährdet.“

Das Problem mit Plastik im Bioabfall: In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen somit unweigerlich über Äcker und Grundwasser wieder in unsere Nahrungskette. Anstatt auf herkömmliche oder biologisch abbaubare Kunststoffbeutel bei der häuslichen Bioabfallsammlung zurückzugreifen, empfiehlt der A.V.E-Leiter die Nutzung von Zeitungspapier oder von Papiertüten, die im Handel erhältlich sind.

Der Landrat zeigt sich erfreut, dass sich alle zehn kreisangehörigen Städte und Gemeinden dieser öffentlichkeitswirksamen Kampagne angeschlossen haben. „Eine bessere Biotonnenqualität ist nur erreichbar, wenn alle Kommunalakteure in dieser Sache an einem Strang ziehen,“ erklärt Christoph Rüther. Sollten sich die Qualitäten nicht spürbar verbessern, werden nach Absprache mit allen Kreiskommunen umfängliche und dauerhafte Biotonnenkontrollen in Erwägung gezogen. Diese anfallenden Mehrkosten sind dann von den Gebührenzahlern zu tragen.

Die Ausstellung im Kreishaus ist in den kommenden Wochen unter Coronabedingungen öffentlich zugänglich.