Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

13. Dezember 2021

Lebt Toleranz und Akzeptanz vor

Gertrud Tölle aus Bad Wünnenberg für ihr jahrzehntelanges Engagement im kulturellen und sozialen Bereich mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Wurde im privaten Rahmen geehrt - Landrat Christoph Rüther, Gertrud Tölle und Ehemann Heinrich Tölle Bildrechte: Kreis Paderborn/Tölle 
Wurde im privaten Rahmen geehrt - Landrat Christoph Rüther, Gertrud Tölle und Ehemann Heinrich Tölle Bildrechte: Kreis Paderborn/Tölle
Als „offenes Haus“, in dem jeder Mensch jederzeit vorurteilsfrei willkommen sei, beschreibt ihr Lebensumfeld das Zuhause der Familie Tölle. Gertrud Tölle wirbt nicht nur für gegenseitige Toleranz und Akzeptanz, sondern lebt sie aktiv vor. Für ihr jahrzehntelanges Engagement im kulturellen und sozialen Bereich hat der Bundespräsident der 72-Jährigen das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Am Wochenende überreichte Landrat Christoph Rüther die Ordensinsignien Gertrud Tölle während eines persönlichen Besuches und richtete gleichzeitig die Glückwünsche des Ministerpräsidenten, der Ministerin für Kultur und Wissenschaft sowie der Regierungspräsidentin aus.

„Sie wollten nie im Mittelpunkt stehen, sondern mit Ihrer ruhigen und bescheidenen Art beständig Ihre Ideen voranbringen“, hob Landrat Rüther in seiner sehr persönlichen Ansprache hervor. In vorbildlicher Weise setzte sich die geborene Paderbornerin, die mit ihrem Ehemann seit vielen Jahren in Bad Wünnenberg lebt, dafür ein, die Erinnerungen an die Geschehnisse während des Dritten Reiches zu bewahren und zu verhindern, dass ähnliches Unrecht sich noch einmal wiederholen kann.
Als Gründungsmitglied der ehrenamtlich tätigen Gruppen „Kunst und Kultur“ hat sie unter anderem Literatur- und Theateraufführungen organisiert. Dabei wurde häufig die Verfolgung jüdischer Menschen während der NS-Zeit thematisiert. Gertrud Tölle schrieb selbst einen Dokumentationsband mit dem Titel „Wir waren Nachbarn – Spuren jüdischen Lebens in der Stadt Bad Wünnenberg“. „Ganz wichtig ist Ihnen, dass wir nicht nur an die dunkle Vergangenheit erinnern, sondern auch unsere Lehren draus ziehen“, verdeutlicht Landrat Rüther. So setzt sich Gertrud Tölle im besonderen Maße in der Asyl- und Flüchtlingsarbeit ein. Sie half Geflüchteten in Bad Wünnenberg, sich in ihrer neuen Heimat zurecht zu finden. Zum Beispiel gab sie Nachhilfe in Deutsch, Mathematik und Gesellschaftslehre, begleitete Geflüchtete zu Behördengängen oder Arztbesuchen. Sie unterstützte auch bei der Wohnungssuche oder bei der Bewerbung um Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsstellen. Durch ihre offene und warmherzige Art haben sich inzwischen freundschaftliche Verhältnisse zwischen der Familie Tölle und den Geflüchteten entwickelt.

Ihrer Heimat und insbesondere der Stadt Wünnenberg ist sie eng verbunden. Sie ist Mitglied in der „Initiativegruppe Stadtrundgang Bad Wünnenberg“, in der sie zu historischen Gebäuden und Plätzen, Text-, Foto- und Archivmaterial zusammenstellt. Bereits 1990 hat sie ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Das Kraut- und Weihbund“, welches besonderes Traditionen und Bräuche der Region darstellt. Sie ist unter anderem ehrenamtlich tätig in der Westfälischen Kulturkonferenz, dem Heimatverein Bad Wünnenberg und dem Verbund „Lila-W/Literaturland Westfalen“. Von 2004 bis 2008 gehörte sie dem Rat der Stadt Bad Wünnenberg an.
Gertrud Tölle feierte in diesem Jahr Goldene Hochzeit mit ihrem Mann Heinrich. Zusammen haben sie zwei Töchter. Tölle war Lehrerin für Deutsch, Französisch und Mathematik und zuletzt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2010 als Konrektorin an der Heinz-Nixdorf Realschule tätig.

„Ihr Handeln, ihr außergewöhnliches Engagement erfolgt aus einer zu tiefst empfundenen Menschlichkeit und ist in jeglicher Hinsicht vorbildlich“, dankte Christoph Rüther der 72-Jährigen bei der Übergabe der Ordensinsignien.
 
 
 

Kontakt

 
 
 

Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

Kontakt

Telefon: 05251 308 - 0
Telefax: 05251 308 - 8888
E-Mail senden

 
RAL Gütezeichen
Vorbildliches Europa-Engagement als „Europaaktive Kommunen“