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06. Mai 2022

Fit für die Zukunft

Kreis Paderborn zeichnet 10 Unternehmen mit ÖKOPROFIT©-Zertifikat aus

Ökoprofit 
Foto: Diana Ramme, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn
Haben die 4. Ökoprofit©-Runde erfolgreich gemeistert: Die teilnehmenden Unternehmen aus dem Kreis Paderborn mit Landrat Christoph Rüther (1. Reihe - 7.v.l) und Michael Hermanns vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (1. Reihe – 5.v.l.). Es gratulieren Edith Rehmann-Decker, Amtsleiterin des Amtes für Wirtschaft und Tourismus der Kreisverwaltung Paderborn (1. Reihe – 4.v.l), der Landtagsabgeordnete Bernhard Hoppe-Biermeyer (1. Reihe - 2.v.l.) und die Bürgermeister Burkhard Schwuchow (1. Reihe – 1.v.l.) und Christian Carl (1. Reihe – 3.v.l.).

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, nachhaltig zu handeln und zugleich ein hohes Maß an Wettbewerbsfähigkeit beizubehalten. Wie es gelingen kann, Energien wie Strom, Wasser oder Gas bzw. Abfall so einzusparen, dass sich dabei auch noch das Betriebsergebnis verbessert, erfahren interessierte Betriebe durch eine Teilnahme am bundesweiten Projekt Ökoprofit®.
Bereits zum vierten Mal hat das bekannte Projekt die örtliche Wirtschaft, die Kommunen sowie regionale und überregionale Partner im Kreis Paderborn zusammengebracht, um gemeinsam ein Umweltmanagementsystem in den teilnehmenden Betrieben zu etablieren, das sowohl einen ökonomischen als auch ökologischen Erfolg verspricht.

10 Unternehmen, die sich in der Coronazeit unter erschwerten Bedingungen auf den Weg gemacht haben, um nachhaltige Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, wurden nun von Landrat Christoph Rüther und Michael Hermanns, Abteilungsleiter vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, für ihr Engagement mit einem Umweltzertifikat ausgezeichnet. „Acht Arbeitgeber waren erstmalig dabei, zwei Betriebe sind Wiederholungstäter im positiven Sinne und haben sich erfolgreich um eine Rezertifizierung bemüht“, lobte der Landrat im Rahmen der Verleihung. „Großartig, dass Sie dazu bereit waren, bekannte Verhaltensweisen in Frage und auf den Prüfstand zu stellen“, so Rüther.

Unter fachkundiger, rund einjähriger Begleitung gab es für die Firmenverantwortlichen im Rahmen des Ökoprofits® Tipps, wie sie ihre Energieverbräuche im Betrieb analysieren, das Umweltbewusstsein der Beschäftigten steigern und eigene Ideen einbinden. Darüber hinaus stellten sie sich dem kritischen Blick einer unabhängigen Prüfungskommission, die die Einhaltung der umweltrelevanten Vorgaben sowie die Umsetzung der Ziele des Umweltprogramms überprüft.
Dass der Prozess „nicht nur gut für das Weltklima, sondern auch gut für das Betriebsklima“ sein kann, weiß Michael Hermanns vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW. Häufig schon durfte er bei Ökoprofit©-Auszeichnungen dabei sein und die gute Stimmung unter den Teilnehmenden erleben. So auch im Kreis Paderborn.

Gemeinsam erzielten die Teilnehmer im vergangenen Jahr beeindruckende Erfolge, die von Elmar Stevens vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewusstes Management vorgestellt wurden: Bei 26 von insgesamt 75 Umweltmaßnahmen konnten die Einspareffekte direkt errechnet werden. 11 Tonnen Abfall, 2.381 m³ Wasser und 1.508.720 kWh Energie werden jährlich eingespart. Das entspricht einer Reduzierung des Treibhausgases CO2 von über 730 t pro Jahr.

„Wen diese Zahlen bereits überzeugen, der kann ebenfalls teilnehmen, denn das Projekt Ökoprofit® ist für Interessierte aus allen Branchen geeignet, ganz unabhängig von der Größe“, wirbt Landrat Christoph Rüther für die nächste Runde, zu der sich Interessierte bereits jetzt bewerben können. Voraussichtlicher Start des Einsteigerprojektes ist Ende 2022.
In der Vergangenheit waren Arbeitgeber aus dem produzierenden Gewerbe, der Bildung und Dienstleistung, dem Sport oder der Pflege dabei. „Und genau diese Bandbreite zeichnet das Projekt aus. Stellen wir uns weiterhin gemeinsam breit auf“, so Rüther.

„Jedes der 39 Unternehmen, die in der Vergangenheit in das Projekt eingestiegen sind und teilweise auch wiederholt ausgezeichnet wurden, führen den Umweltgedanken weiter fort und sparen somit bares Geld“, weiß Claudia Schäfer von der Servicestelle Wirtschaft des Kreises Paderborn. Sie hütet, pflegt und treibt das Projekt im Kreishaus stetig voran. Seit Projektstart im Kreis Paderborn im Jahr 2013 wurden insgesamt über 32.000 t CO2 eingespart. „Dieser unglaubliche Erfolg zeigt, dass es unbedingt weitergehen muss“, so Rüther.

An der vierten ÖKOPROFIT-Runde erfolgreich teilgenommen haben: BANG Ausbildungsnetzwerke GPDM Die Bildungsarchitekten (Paderborn), das Seniorencentrum St. Bruno (Paderborn), die Stadt Paderborn mit dem Amt für Umweltschutz und Grünflächen im Bereich Friedhofswesen (Paderborn), die Joh. Meier Werkzeugbau GmbH (Hövelhof), die UNITY AG (Büren), das St. Vincenz Altenzentrum (Paderborn), die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten eG (Salzkotten), die Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG (Paderborn), die Katholische Hochschule NRW, Abteilung Paderborn – Rezertifizierung (Paderborn) und die SC Paderborn 07 GmbH Co. KGaA – Rezertifizierung (Paderborn)

Einige zertifizierte Umweltleistungen im Detail:

Bei BANG Ausbildungsnetzwerke GPDM Die Bildungsarchitekten wurden u.a. Pedelecs zur Nutzung durch die Mitarbeiter angeschafft. Außerdem erfolgte eine Optimierung des Abfalltrennsystems und die digitale Buchführung wurde ebenso eingeführt wie die Nutzung von Recycling-Papier im Marketingbereich.

Im St. Vincenz Altenzentrum in Trägerschaft der Caritas setzt man u.a. auf die Sensibilisierung von Heimbewohnerinnen und –bewohnern und Mitarbeitenden für ökologische Themen. Dazu hat die Einrichtung auch ein eigenes Spiel mit dem Namen „Die Ökoprofis“ entwickelt und gestaltet.
Zur Erhöhung der Artenvielfalt wurde eine Insekten- und Blumenwiese angelegt und verstärkt auf die Reduzierung von Restmüll geachtet. Darüber hinaus kommt im Stadtverkehr eine Elektro-Vespa zum Einsatz. In Planung ist eine verbesserte Ausleuchtung der Zimmer, der Zentralküche und der Funktionswege im Untergeschoss durch LED.

Das Amt für Umweltschutz und Grünflächen - Bereich Friedhofswesen der Stadt Paderborn hat sich z.B. auf die Agenda geschrieben, ein Energiekonzept für den Friedhof „Auf dem Dören“ zu erstellen. 42.000 € fließen in den Einsatz von Photovoltaik (= PV). Außerdem sollen künftig E-Lastenfahrräder bei der Friedhofsarbeit genutzt und vorhandene Arbeitsgeräte durch Akkugeräte ausgetauscht werden. Zur Eigenversorgung mit Grundwasser soll auch ein vorhandener Brunnen reaktiviert werden.

Die Joh. Meier Werkzeugbau GmbH investierte über 540.000 € in die Erweiterung der vorhandenen PV-Anlagen. Außerdem steuern Bewegungsmelder nun das automatische Ausschalten der Deckenbeleuchtung. Weitere Maßnahmen sind die Umstellung auf Recyclingdrucker- und Toilettenpapier sowie die Aktualisierung der Arbeitsschutzdokumentation.

Die Katholische Hochschule NRW, Abteilung Paderborn, welche bereits im Jahr 2017 erste Maßnahmen zur Umweltchronik durchgeführt hat, plant nachfolgend u.a. die Durchführung eines Nachhaltigkeitsmarktes. Um in der Hochschule selbst auch einen Anreiz für Nachhaltigkeit zu schaffen, werden zwei E-Ladesäulen installiert. Allein der Austausch eines alten Personenaufzugs durch einen Seilaufzug führt künftig jährlich zu einer Einsparung von 500 kWh.
Durch eine Umstellung der Gebäudetechnik auf den digitalen Weg im Rahmen des Projektes „Smarte Hochschule“ erhofft sich die Hochschule eine Energieeinsparung bei der Gebäudetechnik von 25 %.

Die SC Paderborn 07 GmbH Co. KGaA hat u.a. ihr Abfallmanagement verbessert. Darüber hinaus wurden 74 herkömmliche Leuchten durch LED ersetzt und ein eSmart sowie ein Plug-in Hybrid-Modell als Geschäftsstellenautos angeschafft. Eine Optimierung des Arbeitsschutzmanagements führt künftig zu einer Steigerung der Arbeitssicherheit. Außerdem wird bei der Beschaffung unterschiedlichster Materialien stets der Nachhaltigkeitsaspekt berücksichtigt.

Im Seniorencentrum St. Bruno werden allgemeinzugängliche Flächen nun per LED ausgeleuchtet. Besondere Armaturen an den Waschbecken helfen beim Wassersparen und im Hygienebereich wurde auf Recyclingtoilettenpapier umgestellt. Außerdem wurde das Abfallmanagement verbessert und zur Erhöhung der Artenvielfalt eine Insektenwiese angelegt.

UNITY AG hat ihre Lüftungsanlage erneuert und 194.000 € in die Erneuerung und Erweiterung der Klimaanlage investiert. 71.000 € flossen darüber hinaus in die Installation einer PV-Anlage. Das Essensangebot stellt künftig ein Unternehmen mit lokal-regionalen Produkten, was neben der Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen auch den Vertrieb regionaler Produkte fördert. Kurz vor der Umsetzung steht die Installation von Ladesäulen für E-Fahrzeuge auf den Parkplätzen der Mitarbeitenden.

Die Volksbank-Brilon-Büren-Salzkotten eG investiert ebenfalls in erneuerbare Energien. Um die Radmobilität der Mitarbeitenden zu unterstützen, wurden zudem komfortable Stellmöglichkeiten für Fahrräder und EBikes geschaffen. Digitale Medien werden verstärkt für Besprechungen genutzt, was eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs auf der einen Seite und eine Zeitersparnis für die Mitarbeitenden auf der anderen Seite bedeutet. Prospekte erscheinen künftig in Recyclingpapier und in der Geschäftsstelle Bad Wünnenberg leuchten nun LED-Lampen. 2000 € flossen in den Einbau eines Wassersystems, um anstelle von Plastikflaschen aufbereitetes Trinkwasser zu nutzen.

Auch bei der Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG wird ein großer Wert auf die Installation von PV-Anlagen auf eigenen Flächen gelegt. Weitere Anlagen sind derzeit ebenso in Planung wie die Elektrifizierung des Fuhrparks. Derzeit läuft darüber hinaus die Sanierung der Hauptverwaltung u.a. mit neuen Fenstern und einer Umstellung der Beleuchtung. Außerdem werden jährlich rund 22.000 m² als Blühstreifen angelegt und Nistkästen für Wanderfalken aufgestellt. Durch einen Nachhaltigkeitsbericht verbessert das Unternehmen darüber hinaus seine Außenkommunikation.

Bewerbung möglich!

Die Broschüre mit Portraits der beteiligten Firmen und allen Ergebnissen steht hier zum Herunterladen bereit.

Dort ist bereits jetzt eine Bewerbung für die 5. ÖKOPROFIT-Runde möglich.


Hintergrund zu ÖKOPROFIT:

ÖKOPROFIT steht für Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik. Das Konzept wurde ursprünglich in Graz entwickelt und von der bayerischen Landeshauptstadt München auf deutsche Verhältnisse übertragen. ÖKOPROFIT im Kreis Paderborn ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kreises Paderborn sowie der Wirtschaftsförderungen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Die Federführung hat das Amt für Wirtschaft & Tourismus der Paderborner Kreisverwaltung. Das Projekt wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Unterstützung erfolgt durch die Universität Paderborn, die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld | Zweigstelle PB + HX, die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, die Effizienz-Agentur NRW sowie NRW.Energy4Climate.

 
 
 

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