Internationales Jugendcamp 2022 für 16- bis 21-Jährige findet im Kreis Paderborn und in der Eifel statt

Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt, heulen seit dem 24. Februar die Sirenen. Menschen bangen um ihr Leben, viele flüchten mit nur wenigen Habseligkeiten in eine unbekannte Zukunft. Aktueller denn je setzt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit dem Internationalen Jugendcamp 2022 ein deutliches Zeichen gegen Krieg, Hass und Gewalt und für Frieden, Demokratie und Gemeinschaft. „Zu Planungsbeginn hatte natürlich niemand der Organisatoren mit dieser politischen Entwicklung in der Welt gerechnet“, betont der Vorsitzende des Kreisverbandes Paderborn im Volksbund und ehemalige Landrat, Manfred Müller. Umso wichtiger sei es deshalb immer wieder, Wege zu finden und sich gemeinsam für Respekt und Toleranz einzusetzen.
20 junge Menschen aus Deutschland und ganz Europa sind in diesem Jahr eingeladen, vom 24. Juli bis 6. August 2022 gemeinsam Wege für ein friedlich-tolerantes Miteinander zu entwickeln und eine zeitgemäße Erinnerungskultur zu gestalten. Unter der Überschrift „Den Tätern auf der Spur“ treffen sich die Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren für eine Woche in der Jugendherberge Wewelsburg. Anschließend geht es weiter in die Eifel, wo ebenfalls in der Jugendherberge Rurberg neben dem Eintauchen in die Geschichte auch der Austausch untereinander auf dem Programm stehen.
Die Jugendbegegnungen und Workcamps des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. führen an historische Orte, wie z.B. den Kriegsgräberstätten Böddeken und Rurberg. Hier werden die Jugendlichen mehr über Menschenrechte, Rassismus und seine Folgen erfahren und Gelegenheit haben, kritische Fragen zu stellen und Spuren der Vergangenheit zu suchen. Worin bestand die Ideologie der Nationalsozialisten? Warum verfolgten sie Menschen, die ihrem Weltbild nicht entsprachen?
Etwa 20 Stunden pro Woche packen sie bei der Pflege und Instandsetzung der Kriegsgräberstätten mit an. Auf der Kriegsgräberstätte Böddeken diskutieren die Teilnehmer, warum es nach wie vor wichtig ist, an die Schrecken der Vergangenheit zu erinnern. Mit Pflegearbeiten auf der sowjetischen Kriegsgräberstätte Rurberg tragen sie anschließend dazu bei, dass die Opfer von Gewaltherrschaft und Terror nicht in Vergessenheit geraten. Den Ausgleich zur körperlichen Arbeit bieten Ausflüge in die nähere Umgebung. So lädt z.B. der Rursee zum Abkühlen und die Stadt Paderborn zum Shoppen ein.