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18. Mai 2022

Militärhistoriker beeindruckt im Audienzsaal

Vortragsveranstaltung vom Volksbund Paderborn und dem Paderborner Bürgerverein

Ein Gruppenbild vor der historischen Ansicht des Neuhäuser Schlosses im Audienzsaal -   Zeitgeschichtlicher Vortrag zum Militärischen Widerstand  
Ein Gruppenbild vor der historischen Ansicht des Neuhäuser Schlosses im Audienzsaal - Zeitgeschichtlicher Vortrag zum Militärischen Widerstand
Manfred Müller - Vorsitzender des Kreisverbandes Paderborn im Volksbund Paderborn - begrüßte zu diesem zeitgeschichtlichen Vortrag, welcher als gemeinsame Veranstaltung mit dem Paderborner Bürgerverein ausgerichtet wurde, Prof. Dr. Winfried Heinemann - Oberst a.D. - einen Experten zum deutschen militärischen Widerstand. Der Kontakt kam auf Initiative des Vorstandsmitgliedes Hermann-Josef-Bentler zustande, dem Manfred Müller hierfür einleitend dankte. Zur Freude aller waren im gut besuchten Audienzsaal im Schloss Neuhaus auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schloss Neuhaus mit ihrer Lehrerin Nina Arens sowie von der Gesamtschule Paderborn-Elsen mit ihren Lehrern Carsten Kettelgerdes und Christine Bentler anwesend.

Der Militärhistoriker Prof. Dr. Winfried Heinemann - Oberst a.D. - stellte in seinem anschaulichen Vortrag die Paderborner Offiziere Georg und Philipp v. Boeselager in den Blickpunkt des Geschehens. Zwei Personen, die auch ein Stück Paderborner Zeitgeschichte prägten. Beide wurden zu damaliger Zeit Offizier in dem in Schloss Neuhaus stationierten Reiterregiment 15. Georg, der Ältere, stellte einen berittenen Verband zur Partisanenbekämpfung auf, in dem auch sein Bruder diente. Sie wurden beide Offiziere in dem in Schloss Neuhaus stationierten Reiterregiment 15. Beide kämpften während des 2.Weltkrieges an der Ostfront, in der Heeresgruppe Mitte. Georg v. Boeselager stellte einen berittenen Verband zur Partisanenbekämpfung auf in dem auch sein Bruder diente .

Der Referent stellte dann deutlich heraus, dass der eigentliche Zweck dieses Verbands aber darin bestand als Reservetruppe für den Staatsstreich zu dienen, denn beide Brüder gehörten dem Widerstand gegen Hitler an. Den Verschwörern unter Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg und Generalmajor Henning von Tresckow war klar, dass eine Absicherung und auch ein möglicher Einsatz mit einem militärischen Verband in der damaligen Reichshauptstadt zur Verfügung stehen musste. Nach dem gescheiterten Attentat blieb dem Nazi-Regime aber verborgen, dass die Brüder Boeselager eine nicht unwichtige Rolle bei der Durchführung dieses geplanten Umsturzes inne hatten. Denn der Reiterverband war schon auf dem Weg nach Berlin und kehrte dann nachdem gescheiterten Attentat unbemerkt in die Ausgangsstellung zurück .

Georg v. Boeselager fiel in Russland und sein Bruder Philipp hat in der Bundesrepublik Deutschland noch bis ins hohe Alter die Erinnerung an den Widerstand wach gehalten. Philipp v. Boeselager gehörte in den 1950er - Jahren dem Personalgutachterausschuss an, der dafür zuständig war, über die Einstellung ehemaliger Wehrmachtsoffiziere in die (damals neu gegründete) Bundeswehr zu entscheiden. Er verstarb am 1. Mai 2008 .

Abschließend stellte Prof. Dr. Winfried Heinemann fest: „Die moderne Forschung sieht den militärischen Widerstand als einen eigenen Teil des Widerstandes gegen das NS - Regime, der aber mit den anderen Gruppen und Bewegungen verbunden war!" In der anschließenden lebhaften Diskussion, moderiert von Dr. Rudolf Wansleben - Vorsitzender des Paderborner Bürgerverein – wurden zahlreiche Fragen gestellt, zum Beispiel über andere Widerstandskämpfer sowie auch zu aktuellen Handlungsoptionen bzgl. des Krieges in der Ukraine. Dr. Rudolf Wansleben bedankte sich zum Schluss im Namen aller Beteiligten bei dem Referenten Prof. Dr. Winfried Heinemann für diesen eindrucksvollen Vortrag.
 
 
 

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