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23. November 2023

Wenn das Essen zur persönlichen Qual wird

Gesundheitsamt des Kreises Paderborn bietet Hilfsangebot für Angehörige und Freunde von essgestörten Menschen an

In einer Welt, die von äußeren Einflüssen und Schönheitsidealen geprägt ist, nimmt das Thema Essstörungen einen großen Raum ein. In alarmierendem Maße kämpfen Menschen aller Altersgruppen mit den physischen und psychischen Auswirkungen dieser Erkrankung.
Essstörungen, darunter Anorexie, Bulimie und Binge-Eating-Störung, sind weit mehr als nur physische Herausforderungen. Sie reichen tief in die Psyche der Betroffenen und beeinträchtigen nicht nur ihre körperliche Gesundheit, sondern auch ihre Lebensqualität und sozialen Beziehungen. Die Dunkelziffer ist hoch, und viele leiden im Stillen. Dieses Schweigen zu brechen, ist entscheidend für den Weg zur Heilung.
Was können Angehörige, Partner und Freunde tun, wenn sich im Leben der Liebsten alles nur noch um Kalorien, Essengewohnheiten, Schlankheitswahn oder Fressattacken dreht und jedes Gespräch mit Ärger, Wut und Unverständnis auf beiden Seiten endet? Wie sollen Eltern und Ehepartner verstehen, was in Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorgeht, wenn die Betroffenen das „Warum“ und „Wieso“ selbst oft nicht erklären können?

Andrea Schadomsky vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreisgesundheitsamtes Paderborn möchte betroffenen Familien helfen. Seit 2019 begleitet die gelernte Krankenschwester und Sozialpädagogin Angehörige auf diesem schweren Weg und tröstet Menschen, die einfach nicht mehr weiterwissen.
Unter der Überschrift „Was zählt?! – Gemeinsam Wege aus der Essstörung finden“ bietet das Kreisgesundheitsamt ein Eltern- und Angehörigenprogramm in Form von fünf abendlichen Treffen an. Ausgehend von dem interaktiven und multimedialen Ausstellungsprojekt „Klang meines Körpers“ zur Prävention von Essstörungen fand dieses erstmalig im August 2019 im Kreis Paderborn statt.

Das nächste Treffen von „Was zählt?!“ findet am 25.01.2024 im Gebäudeteil E des Kreishauses statt. Nähere Informationen erhalten Interessierte nach Anmeldung schriftlich.
Die Anmeldefrist läuft bis zum 11. Januar. Sämtliche Beweggründe und Situationen werden selbstverständlich anonym behandelt. Die Teilnahme ist kostenlos.

„Natürlich dreht sich bei der Thematik Essstörung erst einmal alles um die erkrankten Personen“, weiß Andrea Schadomsky. „Wer aber fragt die Mütter und Väter, Geschwister oder besten Freunde nach ihren Gefühlen, Sorgen und Ängsten?“. Sie sind es, die die Betroffenen stützen, unterstützen und durch tiefe Phasen begleiten. In diesem angeleiteten Kurs liegt die Aufmerksamkeit bei ihren Fragen und Nöten. „Wichtig ist, dass die Angehörigen sich im Stress nicht selber verlieren“, rät Schadomsky.

Das Gruppenangebot soll helfen, Essstörungen (besser) zu verstehen. Andrea Schadomsky sensibilisiert für Themen, die bei der Entstehung einer Essstörung eine Rolle spielen. Sie informiert im Rahmen der fünf Treffen über das Krankheitsbild und gibt wertvolle Tipps für den Umgang mit erkrankten Personen. Darüber hinaus lädt sie die Teilnehmenden der Gruppe dazu ein, sich mit krankmachenden Idealen unserer Zeit auseinanderzusetzen und eigenen Wünschen und Werten nachzuspüren. „Oft hilft es, sich auf neutralem Boden mit anderen Betroffenen und Fachleuten auszutauschen, um festzustellen, dass auch andere Menschen ähnliche Sorgen belasten“, so Schadomsky.
Gemeinsam können wir das Bewusstsein schärfen und eine unterstützende Gemeinschaft schaffen, die Menschen mit Essstörungen den Mut gibt, sich Hilfe zu suchen und einen Weg zur Heilung zu finden.

Ansprechpartnerinnen sind Linda Schulte (05251 308-5375; Schultel@kreis-paderborn.de) und Andrea Schadomsky (05251 308-5373; Schadomskya@kreis-paderborn.de.

 
 
 

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