14. Mai 2025
NS-Gedenkstätten lernen von ruandischer Erinnerungskultur und Aufarbeitung
15 Vertreterinnen und Vertreter der über 30 NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in Nordrhein-Westfalen – darunter auch das Kreismuseum Wewelsburg - unternahmen in Kooperation mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Landeszentrale für politische Bildung NRW auf Einladung der Presbyterianischen Kirche in Ruanda (EPR) eine Informations- und Begegnungsreise in das ostafrikanische Ruanda.
Ziel der Reise war, sich über die komplexe Vorgeschichte des Völkermords 1994 in Ruanda an den historischen Orten zu informieren und die spezifische und einzigartige Aufarbeitungspraxis Ruandas kennenzulernen. Unverzichtbar dabei war die Beschäftigung mit der deutschen und belgischen Kolonialgeschichte an authentischen Orten und in Museen sowie mit dem Prozess der Dekolonisierung Ruandas und seinen Folgen.
Auf dem Programm standen Gespräche mit Politikerinnen und Politikern aus den Bereichen Bildung und Erziehung, Erinnerung und Versöhnung, mit der deutschen Botschafterin sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen. Die Reise führte zu einigen der unzähligen Orte des 100-tägigen Völkermords im Frühjahr 1994, zu den Verstecken und Fluchtrouten der „Entronnenen“ und zu den Gedenkstätten und Massengräbern. Von größter Bedeutung waren die Gespräche mit Überlebenden und mit den Mitgliedern der so genannten „Light-Group“, die sich für die Versöhnung zwischen Überlebenden und Tätern einsetzt.
"Die intensive Auseinandersetzung mit der ruandischen Erinnerungskultur hat uns nicht nur tief bewegt, sondern auch gezeigt, wie kraftvoll Versöhnung in einem von Gewalt geprägten Land sein kann“, resümierte Kirsten John-Stucke, Museumsleiterin des Kreismuseums Wewelsburg, die Reise.
Die Delegationsreise fand in Kooperation der Vereinten Evangelischen Mission und des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW e.V. mit Unterstützung der Landeszentrale für Politische Bildung NRW statt.
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