05. August 2025
Ökologische Aufwertung und Hochwasserschutz in einem Projekt vereint
Spatenstich an der Alme in Büren: dort beginnen jetzt im Bereich Sägekamp die Bauarbeiten zur Renaturierung des Flusses. Zwischen der Fußgängerbrücke „Im Lustgarten“ und der Brücke an der Kläranlage Büren Nord wird der Flusslauf naturnah umgestaltet und um rund 1.300 m verlängert. Die rund 10 Hektar große Projektfläche wurde von der NRW-Stiftung und der Stadt Büren bereitgestellt.
Ziel der Maßnahme ist es, die bisher stark verbaute und begradigte Alme ökologisch aufzuwerten und die Vernetzung von Gewässer und Aue wieder auf ein natürliches Maß zu heben. „Die Alme wird zukünftig regelmäßig über die Ufer treten. Überflutungen dieser Art sind ein natürlicher Prozess, der für die Ökologie der Aue wichtig ist und sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt“, erklärt Johannes Schäfers, zuständiger Projektleiter des Wasserverbandes Obere Lippe (WOL).
Sorge um den Hochwasserschutz vor Ort müssen die Anwohnenden im angrenzenden Wohngebiet nicht haben, versichern die Fachleute. „Die Mündung der Afte, die in Büren in die Alme fließt, wird extra um 300 m verlegt“, so Schäfers. „Durch die Verlegung der Afte-Mündung und den Bau von Flutmulden kann die Hochwassersituation im Bereich des Liebfrauen-Gymnasiums und der Straße „Im Lustgarten“ sogar leicht verbessert werden“.
Freuen dürfen sich die angrenzenden Schulen, die künftig einen eigenen Zugang zu einem grünen Klassenzimmer in Flussnähe haben.
„Der Erfolg jeder Maßnahmen steht und fällt immer mit den handelnden Akteuren“, betont Landrat und WOL-Verbandsvorsteher Christoph Rüther. „Hier greifen alle aus Überzeugung engagiert ins Rad. Zum einen, weil es aus Hochwasserschutzgründen wichtig ist. Aber auch, um der Natur die Natur zurückzuholen. Dieses Gesamtpaket macht´s aus“, so Rüther.
Das unterschreibt auch André Stadermann, allgemeiner Vertreter des Bürener Bürgermeisters. Man sei schon jetzt gespannt darauf, wie sich das Areal zukünftig verändern und entwickeln wird. „Hier werden Mensch und Natur profitieren“.
Für die Umsetzung der Maßnahme sind rund 25.000 m³ Boden abzutragen. Dieser wird später genutzt, um den Altverlauf des Flusses aufzufüllen. Der Anschluss an die Bestandsalme im Bereich der Kläranlage erfolgt über eine Sohlgleite, die auf rund 100 m einen Höhenunterschied von 1,2 m abbaut. Dafür werden rund 900 t Natursteine verbaut.
Die zukünftige Nutzung der Fläche erfolgt extensiv durch Großviehbeweidung – ein wichtiger Schritt zur Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft. Die erforderlichen 1.800 m Zaunanlagen werden im Zuge des Projektes mit errichtet.
Die Maßnahme ist ein Gemeinschaftsprojekt des WOL, der Stadt Büren, der NRW-Stiftung, dem Ingenieurbüro Welling & Partner und dem Bauunternehmen Gebr. Schulte.
Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende Oktober 2025 an.
Mit der Maßnahme werden die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) umgesetzt, die seit 2001 in den Landeswassergesetzten der Ländern übernommen wurde und damit eine behördenverbindliche Rechtsvorschrift sind.
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