Mechthild Graskamp aus Salzkotten erhält Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland

Ein Moment voller Würde im Paderborner Kreishaus: In Anerkennung eines Lebens, das über Jahrzehnte hinweg geprägt war von Fürsorge, Mitmenschlichkeit und außergewöhnlicher persönlicher Hingabe, ist Mechthild Graskamp aus Salzkotten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Landrat Christoph Rüther überreichte ihr im Rahmen einer Feierstunde die Ordensinsignien und übermittelte zugleich die Glückwünsche des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, der NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Digitalisierung Ina Scharrenbach sowie der Regierungspräsidentin aus Detmold Anna Katharina Bölling.

„Mechthild Graskamp hat ihr Leben über Jahrzehnte hinweg für andere Menschen eingesetzt und dabei stets ihre eigenen Belange zurückgestellt. Sie hat Menschen begleitet, die nicht mehr in der Lage waren, ihr Leben selbstständig und mit Würde zu führen und hat dies mit unermüdlichem Verantwortungsbewusstsein und großem Optimismus getan“, betont Landrat Christoph Rüther in seiner Laudatio.

Mechthild Graskamp ist tief in der Region verwurzelt und lebt seit vielen Jahrzehnten in Salzkotten. Aufgewachsen in einer Familie mit fünf Geschwistern und seit über 40 Jahren verheiratet, war sie beruflich in verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt. Seit Beginn der 1980er-Jahre prägten Pflege und Fürsorge ihr Leben: Zunächst versorgte sie ihre Mutter bis zu deren Tod im Jahr 1998. Bereits in dieser Zeit erkrankte eine Schwester schwer, sodass sie auch diese und deren Familie unterstützt. Später sogar in direkter Nachbarschaft, um jederzeit helfen zu können.
Nach dem Tod der Schwester im Jahr 2000 traf ein weiterer Schicksalsschlag die Familie, als der Schwager schwer erkrankte. Neben Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten übernahm Mechthild Graskamp zusätzlich betriebliche Aufgaben, um die wirtschaftliche Existenz des Familienbetriebs zu sichern. Als schließlich eine Organspende notwendig wurde, entschied sie sich ohne Zögern zu einer Spende und schenkte ihrem Schwager weitere 13 Lebensjahre.
Auch in den folgenden Jahren rissen die Herausforderungen nicht ab: Die erwachsene Nichte erkrankte schwer, 2016 dann auch deren kleine Tochter. Stets war Mechthild Graskamp zur Stelle, unterstützte im Alltag und gab emotionalen Halt mit unerschütterlicher Freundlichkeit und Zuversicht. In den seltenen Momenten der Ruhe widmet sich Mechthild Graskamp dem Handarbeiten und selbst dieses Hobby nutzt sie, um Gutes zu tun. Ihre Werke verkauft sie auf Basaren, deren Erlöse unter anderem dem Tierschutz oder Hilfsprojekten in Afrika zugutekommen.
Die aufopferungsvolle Pflege und die stete Sorge für Angehörige und deren Familien prägten ihr Leben über Jahrzehnte hinweg und führten zu großen persönlichen Einschränkungen – getragen allein von Zuneigung, Verantwortungsgefühl und außergewöhnlicher Empathie.

Die Stufen des Verdienstordens

Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen. Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Der Bundespräsident entscheidet, wem die Auszeichnung verliehen wird. Als weitere Ausführungen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband sowie das Großkreuz. Die Sonderstufe des Großkreuzes ist Staatsoberhäuptern vorbehalten. Weitere Informationen zu den Stufen des Verdienstordens finden Sie unter www.bundespräsident.de/orden.