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10. Juni 2022

Wenn sich alles nur um´s Essen dreht

Gesundheitsamt des Kreises Paderborn bietet Hilfsangebot für Angehörige und Freunde von essgestörten Menschen an

Esstörung 
Das Gesundheitsamt des Kreises Paderborn bietet Hilfsangebot für Angehörige und Freunde von essgestörten Menschen an.

Michelle sitzt in ihrem Zimmer, die Tür ist abgeschlossen und die Musik auf volle Lautstärke gedreht. Sie hat sich mit ihrer Mutter geschritten. Mal wieder und wie immer ging es um´s Essen. Oder besser gesagt: um´s Nicht-Essen. Jonas sitzt kraftlos auf dem Teppich im Bad und wischt sich den Mund ab. Sein gesamter Mageninhalt, bestehend aus allem Essbaren, was er in der Wohnung finden konnte, ist gerade auf Knopfdruck in die Kanalisation geflossen.

Was können Angehörige, Partner und Freunde tun, wenn sich im Leben der Liebsten alles nur noch um Kalorien, Essengewohnheiten, Schlankheitswahn oder Fressattacken dreht und jedes Gespräch mit Ärger, Wut und Unverständnis auf beiden Seiten endet? Wie sollen Eltern und Ehepartner verstehen, was in Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wie Michelle und Jonas vorgeht, wenn die Betroffenen das „Warum“ und „Wieso“ selbst oft nicht erklären können?

Andrea Schadomsky vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreisgesundheitsamtes Paderborn möchte betroffenen Familien helfen. Seit 2019 begleitet die gelernte Krankenschwester und Sozialpädagogin Angehörige auf diesem schweren Weg und tröstet Menschen, die einfach nicht mehr weiterwissen. Nun möchte die Fachfrau nach langer Coronapause endlich wieder in den persönlichen Kontakt mit den Menschen treten.

Unter der Überschrift „Was zählt?! – Gemeinsam Wege aus der Essstörung finden“ bietet das Kreisgesundheitsamt nun wieder ein Eltern- und Angehörigenprogramm an. Ausgehend von dem interaktiven und multimedialen Ausstellungsprojekt „Klang meines Körpers“ zur Prävention von Essstörungen fand dieses erstmalig im August 2019 im Kreis Paderborn statt.

„Natürlich dreht sich bei der Thematik Essstörung erst einmal alles um die erkrankten Personen“, weiß Andrea Schadomsky. „Wer aber fragt die Mütter und Väter, Geschwister oder besten Freunde nach ihren Gefühlen, Sorgen und Ängsten?“. Sie sind es, die die Betroffenen stützen, unterstützen und durch tiefe Phasen begleiten. In diesem angeleiteten Kurs liegt die Aufmerksamkeit bei ihren Fragen und Nöten. „Wichtig ist, dass die Angehörigen sich im Stress nicht selber verlieren“, rät Schadomsky. „Und, dass die Familie sich gegenseitig stützt und das Problem gemeinsam angeht“.

Das Gruppenangebot soll helfen, Essstörungen zu verstehen. Andrea Schadomsky sensibilisiert für Themen, die bei der Entstehung einer Essstörung eine Rolle spielen. Sie informiert im Rahmen der sechs Treffen über das Krankheitsbild und gibt wertvolle Tipps für den Umgang mit erkrankten Personen. Darüber hinaus lädt sie die Teilnehmenden der Gruppe dazu ein, sich mit krankmachenden Idealen unserer Zeit auseinanderzusetzen und eigenen Wünschen und Werten nachzuspüren. „Oft hilft es, sich auf neutralem Boden mit anderen Betroffenen und Fachleuten auszutauschen, um festzustellen, dass auch andere Menschen ähnliche Sorgen belasten“, so Schadmosky.

Beratung

Das erste Treffen von „Was zählt?!“ findet am Donnerstag, 07.07.202, um 18:30 Uhr im Seminarraum des Kreisjugendamtes, Bleichstraße 39, 33102 Paderborn statt. Danach folgen die weiteren Treffen im Zweiwochen-Rhythmus. Die Anmeldefrist läuft bis Montag, den 27.06.2022. Sämtliche Beweggründe und Situationen werden selbstverständlich anonym behandelt.
Das Angebot ist kostenlos. Anmeldung bitte schriftlich an: schadomskya@kreis-paderborn.de

 
 
 

Kontakt

Frau Schadomsky
Gesundheitsamt

Tel. 05251 308-5373
Fax 05251 308-5398
E-Mail-Adresse E-Mail senden
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Anschrift

Kreis Paderborn
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn

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Telefax: 05251 308 - 8888
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