15. Januar 2025
Das Wahrzeichen des Kreises Paderborn begeht das Jubiläumsjahr mit vielen Aktionen und Veranstaltungen – über 107.000 Besuchende im Jahr 2024
Die Wewelsburg ist ein Ort voller bewegter Geschichte, Gedenken und gesellschaftlicher Bildung sowie das Wahrzeichen des Kreises Paderborn. In diesem Jahr wird das Kreismuseum Wewelsburg 100 Jahre alt. Im Jahr 1923 war auf Initiative des damaligen Landrats des Altkreises Büren, Dr. Aloys Vogels, der Entschluss gefasst worden. Am 31. Mai 1925 wurde das Kreisheimatmuseum in der Wewelsburg eröffnet.
„In den 1920er Jahren war es modern, Museen nicht nur als Schauplätze kurioser Sammlungen zu gestalten, sondern sie als Bildungsstätten für die Bevölkerung zu etablieren“, erklärt Museumsleiterin Kirsten John-Stucke. Die Sammlung des Museums entwickelte sich schnell und umfasste Bereiche wie Ur- und Vorgeschichte, Kulturgeschichte und Naturgeschichte. Bereits damals wurde die Jugendherberge in der Burg eröffnet.
Doch die friedliche Entwicklung fand 1934 ein jähes Ende: Die SS übernahm die Wewelsburg und wandelte sie in eine sogenannte „Ordensburg“ um. Die Sammlung des Heimatmuseums wurde entfernt und durch eine Ausstellung mit vorwiegend geraubter Kunst ersetzt. 1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, zerstörten Brände und Plünderungen einen Großteil der ursprünglichen Exponate.
Nach dem Krieg begann 1950 ein neuer Abschnitt: Das Kreismuseum und die Jugendherberge wurden wiedereröffnet. Die Museumsarbeit wurde nach der kommunalen Neugliederung 1975 professionalisiert, als der Kreis Paderborn die Verantwortung für die Burg übernahm.
Heute ist das Kreismuseum Wewelsburg ein wichtiger Ort für Bildung und Gedenken. Mit den beiden Dauerausstellungen – dem „Historischen Museum des Hochstifts Paderborn“ und der „Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945“– zieht die Burg jedes Jahr tausende Besucher an – von klein bis groß, aus dem In- und Ausland. Im vergangenen Jahr zählten das Historische Museum (37.373) und die Gedenkstätte (48.028) zusammen 85.401 Gäste (2023: 80.900). Inklusive der Gäste von Sonderausstellungen, Konzerten und Vorträgen hinzugezählt, kommt das Museum 2024 auf 107.311 Besuchende (2023: 103.821).
„Wir sind damit auch im Vergleich zu anderen Häusern sehr zufrieden“, so Kirsten John-Stucke: „Die Wewelsburg bleibt attraktiv.“ Ein zentraler Bestandteil des Museumskonzepts ist die gesellschaftliche und politische Bildung. Programme wie „Hingucker“ für Grundschüler werden stark nachgefragt, Buchungen liegen bereits für das Jahr 2028 vor. „Das Kreismuseum mit seinem ungeschönten Blick auf die Vergangenheit ist heute wichtiger denn je“, betont Landrat Christoph Rüther.
Das Jubiläumsjahr wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Das Programm haben Museumsleiterin Kirsten John-Stucke und Markus Moors (stellv. Museumsleiter) mit dem gesamten Team zusammengestellt. Den Auftakt macht am 17. Januar ein Konzert des Quartetts „Die Grenzgänger“. Am 2. April wird eine besondere Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung des KZ Niederhagen abgehalten. Weitere Höhepunkte sind ein Familientag am 15. Juni sowie die Eröffnung einer großen Sonderausstellung am 28. Juni, die das Leben im Paderborner Land während der Weimarer Republik beleuchtet. „Mit der Sonderausstellung möchten wir eine Lücke in der regionalen Geschichtsdarstellung schließen“, erklärt Kirsten John-Stucke. Das Jubiläumsjahr bietet zahlreiche Gelegenheiten, die Wewelsburg neu zu entdecken - „Wiederkommen lohnt sich“, so Marketingreferentin Gloria Bialas.
Pünktlich zum Jubiläum wurden die Vitrinen im Museumsshop mit neuen Produkten gefüllt. Ab sofort sind nachhaltige Stofftaschen im Angebot, die aus rund 70 ehemaligen Fahnen des Museums genäht wurden. Vor Ort im Kreismuseum kann man ebenfalls neue Briefmarken mit Bild der Wewelsburg und dem Jubiläumslogo erwerben. Im Laufe des Jahres wird auch ein Podcast veröffentlicht, der über die Museumsgeschichte berichtet.
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