16. Dezember 2025
Digitales Portal startet 2026 – Genehmigungen künftig in wenigen Wochen
Wer im Kreis Paderborn bauen möchte, soll künftig deutlich schneller zur Baugenehmigung kommen. Mit der Einführung eines vollständig digitalen Baugenehmigungsverfahrens strafft die Kreisverwaltung Abläufe erheblich und verkürzt die Bearbeitungszeiten spürbar. Der Start der neuen digitalen Prozesse ist für das erste Quartal 2026 geplant.
„Unser Ziel ist klar: Baugenehmigungen sollen schneller, transparenter und serviceorientierter werden“, erklärt Landrat Christoph Rüther. „Wir gehen bewusst einen ambitionierten Weg, um Bauwillige im Kreis Paderborn bestmöglich zu unterstützen.“
Aktuell bearbeitet das Amt für Bauen und Wohnen des Kreises rund 1.000 Bauanträge pro Jahr für acht kreisangehörige Kommunen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liegt derzeit bei etwa 34 Tagen. Mit dem neuen digitalen Verfahren soll diese künftig deutlich unter diesem Wert liegen: Private Bauanträge sollen in maximal vier Wochen, gewerbliche Bauvorhaben sogar innerhalb von drei Wochen entschieden werden – vorausgesetzt, alle Unterlagen liegen vollständig vor.
Kernstück der Reform ist ein digitales Portal, über das künftig alle Verfahrensschritte abgewickelt werden: von der Antragstellung über Stellungnahmen der beteiligten Behörden bis hin zur digitalen Baugenehmigung. Papierakten und Postwege entfallen vollständig. Alle Beteiligten – Bauherren, Planer, Kommunen und Träger öffentlicher Belange – arbeiten zeitgleich in einem geschützten digitalen Raum.
„Durch die parallele Bearbeitung und klare Fristen gewinnen wir wertvolle Zeit“, erläutert Baudezernent Henrik Egeler.
Auch Dr. Ulrich Beckschulte, Leiter des Amtes für Bauen und Wohnen, betont den Mehrwert: „Fehlende Unterlagen oder Stellungnahmen können sofort digital ergänzt werden. Gleichzeitig haben alle Beteiligten jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstand im Blick.“
Ein weiteres Element zur Beschleunigung: Werden definierte Fristen überschritten, wird das Verfahren unmittelbar an den Landrat übergeben, um eine zeitnahe Lösung herbeizuführen. Damit setzt der Kreis ein deutliches Signal für mehr Verlässlichkeit und Tempo in der Verwaltung.
„Wir wollen zeigen, dass moderne Verwaltung leistungsfähig ist“, so Rüther. „Das neue Verfahren ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Service, Planbarkeit und Zukunftsfähigkeit – für private Bauherren ebenso wie für die Wirtschaft.“
Als „Best Practice“-Beispiel hat der Paderborner Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär Dr. Carsten Linnemann das Paderborner Verfahren bereits dem Bundesbauministerium sowie dem Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung übergeben.
„Es ist ein sportlicher Ansatz, aber wir wollen ein Signal setzen, dass Abläufe einer Behörde serviceorientiert beschleunigt werden können“, erklärt Landrat Christoph Rüther.
Die Schulungen der Mitarbeitenden sind bereits vorbereitet. Der genaue Starttermin wird bekannt gegeben, sobald der Anbieter das Portal vollständig bereitgestellt hat.
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