13. Februar 2023
Das Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn, Kreistagsabgeordnete, Vertreter aus dem Bereich Gesundheit und Pflege sowie die Expertenrunde „Stärkung der dualen Ausbildung“ diskutieren im Workshop über die Stärkung des Berufsbildes.
Der Kreis Paderborn treibt die Förderung der Pflegeausbildung weiter voran. Unter dem Titel „Gesellschaftliche Herausforderungen zur Gestaltung der individuellen Berufsorientierung für Jugendliche und des Berufsalltags im Bereich der Pflege- und Therapieberufe“ waren durch die Vorsitzende des Schul- und Sportausschusses, den Vorsitzenden des Sozial- und Gesundheitsausschusses sowie durch das Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn Vertreter der politischen Ausschüsse sowie die Expertenrunde „Stärkung der dualen Ausbildung“ zu einem Workshop geladen, um sich zu informieren und zu diskutieren.
Die Akteure blickten gemeinsam auf das Berufsfeld „Gesundheit und Pflege“ mit seinen spezifischen Herausforderungen. Die Zielsetzung der Veranstaltung: Wie kann die Thematik Berufsorientierung und Fachkräftesicherung im Bereich Gesundheit und Pflege politisch unterstützt werden? Silke Kohaupt (Vorsitzende des Schul- und Sportausschusses) die den Austausch initiiert hat, begrüßte mit den Worten: „Heute Abend knüpfen wir an die Veranstaltung von November 2021 an, bei der sich politische Vertreter mit der Expertenrunde „Stärkung der dualen Ausbildung“ zur Berufsorientierung im Kreis Paderborn informiert und ausgetauscht haben. Heute möchten wir gemeinsam überlegen, wie wir im Kreis Paderborn die Berufsorientierung im Pflegebereich stärken können.“ Sie betonte noch einmal die Wichtigkeit der beruflichen Orientierung für Schülerinnen und Schüler und sieht in der Veranstaltung einen weiteren Meilenstein zur Stärkung der dualen Ausbildung, insbesondere für Pflege und Therapieberufe.
An dem Abend wurden die verschiedenen Berufsbilder mit deren Spezifika und einige bereits bestehende Projekte im Bereich der Pflege und Gesundheit, die das Sachgebiet Übergang Schule – Beruf des Bildungs- und Integrationszentrums Kreis Paderborn unterstützt, koordiniert und aufbaut, vorgestellt. Dies geschah u.a. durch ein Impulsreferat zur aktuellen Situation der Pflege- und Therapieberufe mit ihren gesellschaftlichen Herausforderungen in der Region durch Jürgen Grosser, Geschäftsführer Bildungscampus St. Johannisstift. Er erklärte, dass es im Bereich der Pflege ein sehr gutes Angebot an Karrieremöglichkeiten gebe: „Meine Prognose bis 2030: Es wird 30 Prozent mehr Pflegebedürftige in Deutschland geben, aber 180.000 Pfleger zu wenig.“ Grosser wirbt für das Berufsfeld „Das sind Berufe an und mit Menschen. Näher kommt man an den Menschen nicht.“
Es folgte ein Speed-Dating, bei dem sich die Teilnehmenden über ausgewählte Projekte und verschiedene Pflege-und Therapieberufe informierten. Im Anschluss diskutierte die Runde die Möglichkeiten der Bewältigung der Herausforderungen im Pflege- und Therapiebereich im Kreis Paderborn.
An Thementischen wurde eifrig ins Detail gegangen. Einige Ergebnisse waren unter anderem, dass der der Zugang zu der Ausbildung eines Pflegefachmanns/-frau aktuell zu hoch sei, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund müssen Wege aufgezeigt werden, wie sie einen Zugang in diesen Beruf erzielen können. In weiteren Beiträgen wurde darauf hingewiesen, dass ein positives, dennoch realistisches Bild dieser Berufe auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden muss.
Ein weiteres Ergebnis war die Überlegung, dass ein verpflichtendes Sozialpraktikum die Hemmschwelle in dieses Berufsfeld verringern könnte. Schülerinnen und Schüler müssen praktische Einblicke und persönliche Erlebnisse in das Berufsfeld bekommen.
Silke Kohaupt (Vorsitzende Schul- und Sportausschuss) und Andrea Klausing (stellvertretende Vorsitzende Sozial- und Gesundheitsausschuss) kündigten an, die Impulse zur weiteren Bearbeitung mit in ihre politischen Ausschüsse zu nehmen. Petra Münstermann (Sachgebietsleitung Übergang Schule Beruf, Bildungs) nimmt den Auftrag der Auswertung mit in das nächste Arbeitstreffen der Expertenrunde „Stärkung der dualen Ausbildung“. Dort werden dann mögliche erste Schritte zur Ideen- und Projektentwicklung aus den Ergebnissen erfolgen.
Landrat Christoph Rüther beschreibt die Veranstaltung als sehr gelungen: „Heute ist ein für die Gesellschaft wichtiges Berufsfeld in den Mittelpunkt gerückt worden. Ich danke allen Teilnehmenden für die rege Beteiligung und die wertvollen Beiträge.“
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