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31. Januar 2023

Politik, Verbände und Verwaltung gemeinsam für die Kinder im Kreis

Gemeinsame Klausurtagung des Kreisjugendamtes und des Jugendhilfeausschuss

Das Flughafenforum war Startbahn für eine gemeinsame Zukunftsplanung des "zweigliedrigen" Jugendamtes im Kreis Paderborn (Foto: Kreis Paderborn) 
Das Flughafenforum war Startbahn für eine gemeinsame Zukunftsplanung des "zweigliedrigen" Jugendamtes im Kreis Paderborn (Foto: Kreis Paderborn)

Die sogenannte Zweigliedrigkeit steht fest verankert im Gesetz:

Das Jugendamt in seiner Gesamtverantwortung für die freie und öffentliche Jugendhilfe besteht aus Jugendhilfeausschuss und Verwaltung des Jugendamtes. Aber wie wird diese Verantwortungsgemeinschaft gelebt im Kreisjugendamt Paderborn? Diese Frage und die Herausforderungen der Zukunft beschäftigten Jugendhilfepolitik, Vertreter der Verbände und das Leitungsteam des Jugendamtes in einer ganztätigen Klausur im Flughafenforum am Paderborn-Lippstadt Airport in Büren-Ahden.

Fachliche Herausforderungen und die Qualitätskriterien für eine gelingende Zusammenarbeit bestimmten den Klausurtag, den Thomas Fink vom Landesjugendamt mit einem Vortrag zu Rollen und Aufträgen der Akteure eröffnete. Dann standen zwei zentrale Herausforderungen für die Zukunft auf der Tagesordnung. In der Versorgungslandschaft der stationären Jugendhilfe und der Kooperationspartner Jugendpsychiatrie gibt es Engpässe. Heimplätze sind trotz vielfältiger Träger vor Ort Mangelware, das hat zuletzt dazu geführt, das zugewiesene unbegleitete minderjährige Ausländer mit einer eigenen Brückenlösung des Jugendamtes versorgt
werden mussten. Bislang gab es in den insgesamt 22 heimischen Einrichtungen immer freie Plätze zur Auswahl. Jetzt ist das Jugendamt selbst in der Pflicht, geeignete Lösungen für die unterschiedliche Unterbringungsformen wie vorläufiger Schutz, Klärungsphase, Übergang in eine außerfamiliäre Lebensform oder Verselbstständigung zu finden. Am Ende dieses Tages waren sich alle einig. Ingrid Müller bilanzierte als Leiterin der Sozialen Dienste im Kreisjugendamt:

„Wir werden aufgrund der engen Versorgungslage die Jugendhilfeplanung für vollstationäre Erziehungshilfe neu denken müssen. Dafür war der Schulterschluss in der Klausur besonders wertvoll!“

Ein weiteres Thema war die gelingende inklusive Bildungsbiografie für Kinder im Alter von null bis zehn Jahren. Kinder kennen keine Zuständigkeiten von Jugendhilfe oder Schule, sie sind immer die gleichen Kinder mit ihren individuellen Lebens- und Lernorten, egal ob in der Kita oder in der Schule. Deshalb braucht es gemeinsame Antworten der Bildungsexperten in der Bildungsbiografie, wie Themen wie inklusive Kitas und inklusive Schule, Übergang Kita und Grundschule, Betreuung im Alter bis zehn Jahren an dieser Stelle
zusammen greifen können. In der Eingliederungshilfe des Jugendamtes sind bereits jetzt alle Kinder mit geistigen, körperlichen und
seelischen Behinderungen gebündelt und schon bald steht die Umsetzung des Rechtsanspruches für Ganztagsbetreuung in Grundschulen auf der Pflichtliste der Jugendämter. Genug Gesprächsstoff für einen Blick in die Zukunft. Christiane Hagen, Leiterin des Sachgebietes Kinderbetreuung fasste auch diese Ergebnisse des Klausurtages am Ende zusammen: "Inklusive Betreuung, Bildung und Erziehung für Kinder von null bis zehn Jahren hat viele Akteure und wir brauchen eine durchgängige präventive Bildungskette ohne Zuständigkeitsdenken. Dafür haben wir in der Klausur eine gemeinsame Haltung gefunden!“

„Wir stehen in der Jugendhilfe vor großen Herausforderungen. Dafür brauchen wir einen gemeinsamen Blick auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Eltern. Das war ein Schritt in die richtige Richtung heute“, bewertete Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister am Ende des Tages dieses neue Format der Zusammenarbeit. Das unterstrich auch Annette Mühlenhoff als Jugenddezernentin und Vertreterin des Landrates im Jugendhilfeausschuss: „Gute Jugendhilfepolitik braucht Kontroversen und unterschiedliche Blickwinkel. Sie braucht aber auch die Wertschätzung aller Akteure im Jugendhilfeausschuss. Dafür war der Klausurtag ein Meilenstein.

Auch Vorsitzende Claudia Wagner-Ragert strahlte nach dem gelungenen Klausurtag:

„Jugendhilfeausschüsse in dieser Zusammensetzung von Politik, Verbänden und Verwaltung des Jugendamtes gibt es in diesem Jahr seit 100 Jahren in Deutschland. Und unsere erste Klausur in diesem Format hat eine spürbare Wirkung. Der gemeinsame Blick auf die Herausforderungen trotz aller unterschiedlichen Perspektiven eint uns. Das ist ein Pfund für ein erfolgreiches Zusammenwirken. Es gibt viel zu tun, trotz aller richtigen und wichtigen kontroversen Blickwinkel müssen wir alle an einem Strang ziehen, das war ein guter Aufbruch dazu in der Klausur.“
 
 
 

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