11. September 2025
Kreisjugendamt veröffentlicht Geschäftsbericht 2024 mit Einblicken in Angebote, Kinderschutz und Beteiligung für rund 35.000 Kinder und Jugendliche
Einblicke in seine Arbeit gibt das Jugendamt des Kreises Paderborn mit dem jährlich veröffentlichten Geschäftsbericht. Dieser wurde am Abend im Jugendhilfeausschuss der Politik vorgestellt und ist für alle Interessierten ab sofort einsehbar. In dem über 100 Seiten dicken Werk werden die Leistungen und Angebote der Jugendhilfe für die rund 35.000 Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern in den neun kreisangehörigen Städten und Gemeinden außerhalb der Stadt Paderborn dargestellt.
„Der Geschäftsbericht ist das Schaufenster unserer Jugendhilfe im Kreis Paderborn. Er schafft Transparenz und macht deutlich, wie vielfältig die Arbeit unseres Jugendamtes ist“, betont Landrat Christoph Rüther. Ein Schwerpunkt liegt auf der Prävention. „Prävention heißt agieren, nicht reagieren. Das ist die Handschrift unseres Jugendamtes, die ich sehr unterstütze“, erklärt Rüther.
Das Jugendamt des Kreises bietet eine Bandbreite der Präventions- und Förderangebote für Kinder, Jugendliche und Familien.
Die Kindertagesbetreuung ist zudem ein zentraler Baustein. Rund 120 Kitas im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes bieten Kindern nicht nur Betreuung, sondern auch gezielte Förderung. Fast alle Kinder über drei Jahren nehmen einen Platz in einer Kita oder einer Kindertagespflege in den neun Kreiskommunen in Anspruch. Bei den unter Dreijährigen sind es gut die Hälfte der Kinder (54 Prozent).
Eine große Herausforderung bleibt die inklusive Bildung im Übergang von Kita zur Grundschule. Hier unterstützt das Kreisjugendamt auf freiwilliger Basis mit Schulassistenzmodellen, die Kindern mit besonderen Bedarfen einen guten Start ins Schulleben ermöglichen.
„Das Wohl unserer Kinder steht dabei über allen Diskussionen um Zuständigkeiten“, betont Annette Mühlenhoff als zuständige Dezernentin der Kreisverwaltung. „Das Jugendamt ist für viele Familien im Kreis ein verlässlicher Partner. Mit unseren Angeboten schaffen wir Perspektiven, unterstützen in schwierigen Situationen und investieren so in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen.“
Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Bereich Kindesschutz. Die Anzahl der Hinweise auf Kindeswohlgefährdungen haben sich geringfügig von 735 Meldungen in 2023 auf 650 Meldungen in 2024 reduziert. Davon betroffen waren 461 Kinder. In einem Drittel der Fälle wurde eine Gefährdung festgestellt, die eine Schutzmaßnahme erforderte. Im Jahr 2023 war dies bei der Hälfte der Fälle notwendig. Die meisten Hinweise auf mögliche Kindeswohlgefährdungen kommen von der Polizei, doch die Schulen holen auf. „Das Bewusstsein für den Kindesschutz steigt und das ist eine erfreuliche Nachricht“, so Jugendamtsleiter Günther Uhrmeister. Die Quote der anonymen Beratungen liegt auf hohem Niveau. Mit dieser Unterstützung schätzen Institutionen der Jugendhilfe, aber auch alle anderen Personen und Institutionen, die mit Kindern in Kontakt kommen, Risikosituationen für Kinder selbst ein und vereinbaren mit den Eltern Schutzmaßnahmen.
"Der Jugendamtsbericht 2024 zeigt: Prävention und Aufklärung wirken – gleichzeitig dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Die Herausforderungen nehmen zu, und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir eng mit Schulen, Polizei, Vereinen und anderen Akteuren zusammenarbeiten,“ so Jugendamtsleiter Günther Uhrmeister weiter. Neben Herausforderungen, etwa steigenden Kosten oder wachsendem Unterstützungsbedarf, zeigt der Bericht viele Erfolge: Besonders hebt Landrat Christoph Rüther die Entwicklung der Kreisjugendbeteiligungskonferenz hervor. Mittlerweile bringen sich rund 150 Jugendliche aus allen Städten und Gemeinden aktiv ein. „Themen wie Mobilität, Demokratie oder Ehrenamt bekommen eine jugendliche Frische. Durch ihr Engagement tragen die Jugendlichen dazu bei, Politik zukunftsorientiert zu gestalten und übernehmen Verantwortung, indem sie Demokratie aktiv leben“, so der Landrat begeistert.
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