17. Dezember 2025
Paderborner Kreistag stimmt Mittelaufstockung zu
Im Kreis Paderborn wird ein Erfolgsmodell bedarfsdeckend erweitert: der Paderborner Kreistag votierte in seiner jüngsten Sitzung dafür, das Projekt Via Helene, welches die Integration junger, belasteter Menschen in schulische und berufliche Bildungsprozesse im Kreis Paderborn zum Ziel hat, mit zusätzlichen finanziellen Mitteln auszustatten. Neben den jährlich einzusetzenden 63.000 Euro fließen im nächsten Jahr weitere 44.500 Euro in die intensive sozialpädagogische Begleitung, Praxisorientierung und individuelle Förderung zur Anbindung junger Erwachsener an Bildung und Ausbildung. Am Helene-Weber-Berufskolleg in Paderborn finden sich die Schülerinnen und Schüler in der so genannten Ausbildungsvorbereitung (AV) zusammen.
Mit einem Blick auf die aktuellsten Zahlen ist die Entscheidung der Politik ausschlaggebend für den weiteren Erfolg von Via Helene. Denn: Die Anzahl besonders belasteter Schülerinnen und Schüler stieg seit der Covid-19-Pandemie zusätzlich stark an. Schulverweigerung, sozialer Rückzug, Vereinsamung, Zukunftsängste, psychische Belastungen und Perspektivlosigkeit rückten stärker in den Vordergrund, ebenso fehlende Schlüsselkompetenzen wie zum Beispiel Pünktlichkeit.
Während im Schuljahr 2020/2021 42 Jugendliche Unterstützung durch das Projekt Via Helene erhielten, stieg der Bedarf im Schuljahr 2023/2024 auf 110 Schülerinnen und Schüler an. 80 Jugendliche waren es im Folgeschuljahr. Die ursprüngliche Kapazitätsgrenze des Projekts von 32 Schülerinnen und Schülern wurde somit weit übertroffen. Während 41 Jugendliche im Rahmen des Projektes von Mitarbeitenden des Trägers IN VIA betreut wurden und für sie im Schuljahr 2024/2025 eine Anschlussperspektive nachgehalten werden kann, blieb diese für die anderen 39 Schülerinnen und Schüler überwiegend aus.
Durch die beschlossene konzeptionelle, personelle und finanzielle Erweiterung des Projektes stehen ab dem Haushaltsjahr 2026 für alle Schülerinnen und Schüler der Via Helene-Klasse Aktionen auf dem Stundenplan, die helfen, die Sinnhaftigkeit von Schule zu verdeutlichen. Dies sind beispielsweise wöchentliche Gruppenstunden, Biografiearbeit, Anbindung an Hilfesysteme oder Berufswegeplanungen. Katharina Möller vom Bildungs- und Integrationszentrum betont dabei wie wichtig es ist, dass psychisch belastete Jugendliche so ihren Alltag wieder strukturieren und in Schule sowie berufliche Perspektiven eingebunden werden.
Bereits seit dem Jahr 2004 machen sich das Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) des Kreises Paderborn, das Helene-Weber-Berufskolleg und der Träger IN VIA Paderborn e.V. auf den Weg, um jungen Menschen, die aufgrund belasteter Schulbiografien oder komplexer psychosozialer Problemlagen im Regelsystem keine ausreichende Unterstützung finden, Perspektiven zu schaffen.
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